Die kleine Maus trägt ihren Namen zurecht. Die Bedeutung des Namens heißt soviel wie die Wagemutige, die Kühne. Und das ist sie auch. Und jede Woche ein wenig mehr.
In den Wochen und Monaten haben wir aus Nandas Sicht schon viel erreicht. Sie hat in der Wohnung ihren Lieblingsplatz gefunden. Und wo könnte dieser sein? Natürlich das Schlafzimmer im Bett, unter der Bettdecke. Da genießt sie all die Streicheleinheiten und möchte dort sehr ungern raus. Die ersten Wochen waren für uns alle sehr spannend. So z. B. das Fressen und Trinken. Im Beisein anderer traute sie sich nicht. Erst wenn alle geschlafen haben, bewegte sich etwas neben mir. Da schlich sie sich zur Futterstation. Leider blieb es nicht immer beim Fressen, sie verrichtete auch ihre Notdurft. Und das war und ist noch zum Teil ein Problem. In den ersten Tagen (Weihnachten) hat es super geklappt, mit ihr Gassi zu gehen. Auch wenn es ein wenig holprig war, war sie draußen, aber immer auf der Suche nach Schutz. Bei Begegnungen mit anderen Artgenossen hat sie sich sehr vorbildlich verhalten. Das war richtig toll.
Aber dann kam der 29.12.. Die (sinnlose) Silvesterknallerei ging los. Und ab da an war es aus und vorbei. Nanda hat sich nur noch versteckt. Und an das Gassi gehen war so gut wie nicht mehr zu denken. Wir haben Wochen gebraucht um das sie wieder einige Meter draußen laufen tut.
An der Leine (aber auch nur mit Sicherheitsgeschirr), läuft sie verhältnismäßig gut. Die Leine hängt durch, kein ziehen und auch das Schwänzchen hängt schon runter. Aber eben nur unter größter Vorsicht- so nach der Devise: einen Meter vor, zwei zurück.
Nanda wurde mir als Angsthund übergeben. Sie ist kein ausgesprochener Angsthund. Klar, sie ist noch in vielen Dingen ängstlich und unsicher, bei Dingen, Geräuschen und Situationen die sie noch nie kennen gelernt hat. Woher auch? Aber dafür hat sie Quantensprünge gemacht. Leider klappt das gemeinsame Spaziergehen zu dritt (mit ihren Stiefbruder) noch nicht. Aber ich bin optimistisch.
Die kleine Maus hat ihre Leidenschaft zu bewegten Bildern entdeckt. Am liebsten schaut sie sich Tierfilme an, in denen „gesprochen“ wird. Da bewegt sich das Köpfchen hin und her und das Schwänzchen wedelt. Weiterhin mag sie das bürsten und kämmen, Bauch krabbeln (aber auch erst jetzt), das gemeinsame Spielen zu dritt (alleine kommt sie noch nicht auf uns zu) und ihr Spielzeug. Damit konnte sie in den ersten Tagen und Wochen nichts mit anfangen.
Seit Februar kenne ich auch Nandas Stimme. Ja, Nanda kann sogar bellen. Mann staune… …lach… Wenn ich nach Hause komme sieht man Nanda (noch) nicht hinter der Tür. Aber man hört sie aus dem Schlafzimmer rufen. Und dann spielen die beiden Fellnasen in den Betten eine Runde verrückt. Das ist so schön dabei zuzusehen, wie sie sich gegenseitig zum spielen animieren. Und ich darf danach alles aufräumen.
FAZIT: Nanda hat in ihren bisherigen Leben noch nicht viel kennengelernt- weder intensive menschliche Zuwendung, Erziehung, noch das Leben als Abenteuer. Woher auch, wenn man nur in einer eingezäunten Anlage mit vielen anderen Hunden sein Dasein fristete. Man bedenke auch das sie eine erwachsene Hundedame ist. Somit hat sie ihre Lebenserfahrungen gemacht. Aber Nanda kann unheimlich stolz auf sich selbst sein, das was sie bisher erreicht hat. Und ich glaube auch das sie es ist. Sie zeigt es auf ihre Art und Weise. Damit wird sie immer mehr ein Stückchen selbstsicherer. Aber wir haben noch einen langen Weg vor uns- aber wir haben die Zeit. Denn was gibt es schöneres als in glückliche Hundeaugen zu schauen, die einem Danke sagen. Das ist bei uns Menschen nicht immer der Fall. Tiere sind nur ehrlich.
Ach ja, im indischen heißt Nanda auch übersetzt: GLÜCK. Und ich glaube das jeder Tierbesitzer, der sein Schützling liebt, immer den Begriff im Namen seines Tieres finden wird