Nun, in einem Haus zu wohnen kann Vorteile haben - da habe ich mich dran gewöhnt, auch wenn ich natürlich viel Zeit im Freien/Garten verbringe! Regelmäßig Futter zu bekommen, auch ok, macht das Leben stressfreier. Regelmäßiges Benimm-Training kann sogar Spaß machen und mittlerweile habe ich meine Menschen im Griff: Einmal "Sitz" gemacht und sie schmelzen dahin. Kurzum: Es läuft bei mir...
Hallo, ich bin Laia, ca. 5 Jahre und sehe aus wie ein Schäferhund-Bardino-Mix mit großer weißer Blesse auf der Brust und Fledermausohren, die ich wie Antennen hin und her drehen kann, um auch nichts in meiner neuen Welt zu verpassen.
Oh Mann, das war alles ganz schön aufregend.... rein in den Käfig, lange Fahrt, raus aus dem Käfig, viele fremde Menschen, dann ein großer junger Mann der mit mir sprach und mit mir über die Wiese lief, rein ins Auto, 2 Stunden Fahrt und dann wieder raus und ich stand vor meinem neuen Zuhause! Meine Familie wollte doch tatsächlich mit mir durch die Haustüre rein.... aber nicht mit mir... wer weiß, was mich da erwartet dachte ich und habe erst mal meine 4 Pfoten auf den Asphalt gedrückt! Aber meine Menschen hatten dann die Idee, dass ich ja auch durchs Gartentörchen gehen könnte und dazu habe ich mich dann überreden lassen. Du meine Güte, gab es da viel zu schnüffeln, .... Mit Leckerli und weiterem Zureden habe ich mich dann vorsichtig von draußen ins Wohnzimmer gewagt und Stück für Stück mein neues Zuhause erkundet. In der ersten Nacht hat Philipp (mein Menschenkumpel) auf dem Sofa im Wohnzimmer geschlafen, damit ich nicht alleine war und ich habe es mir, nachdem ich zuerst nur auf einem riesigen Handtuch gelegen hatte, vorsichtig und sehr zögerlich in meinem Hundebett davor bequem gemacht. Ich muss sagen, gar nicht mal so übel so ein Körbchen... und Streicheleinheiten und liebe Worte sind was Feines. Es folgte eine aufregende Zeit, jeder Tag brachte etwas Neues und dann auf einmal auch noch ein Baum, mitten im Wohnzimmer. Aber, wer wie ich mehr als die Hälfte seines Hundelebens im römischen Tierheim verbracht hat, der kann sich durchbeißen und ich hatte mir fest vorgenommen mich auf meine Menschen einzulassen. Und dann kam Weihnachten mit gaaanz viel Besuch und auch Silvester wurde mit vielen Menschen und Knallern gefeiert. Und ich ? Ich war ja sowas von souverän. Bin von einem zum anderen, habe mich ausgiebig streicheln lassen und natürlich auch viele Leckerlis eingeheimst... Was soll ich euch sagen, alle waren von mir begeistert! Jetzt sind drei Wochen vergangen und ich glaube sagen zu können, hier gefällt es mir! Ich habe auch schon sehr viel gelernt:
Mit Laia, bin ich gemeint, und auf Sitz, Platz und Hier zu hören ist von Vorteil, denn danach gibt es immer sehr viel Lob. Im Moment übe ich das Fuß gehen und Bleib. Wachen ist mein Job, davon war ich von Anfang an überzeugt. In mir stecken schließlich ein Schäferhund und wahrscheinlich ein Bardino. Aber nachdem ich in der ersten Woche die ganze Nacht gewacht habe, hatte ich Mitleid mit meinem Frauchen, die jeden Morgen mit dunklen Augenrändern zum Frühstück erschien, deshalb habe ich jetzt damit angefangen nachts nur noch bei wirklich wichtigen Dingen zu knurren und zu bellen. Überhaupt ist meine Familie fest davon überzeugt, dass ich ganz schön schlau bin. Habe nämlich schon mehrmals versucht mich aus dem Gartentor, das eigentlich ausbruchsicher schien, im wahrsten Sinne des Wortes zu verdrücken...! Meine Familie ist ausgeschwärmt um mich zu suchen und ich muss zugeben, als mir keiner die Haustüre - durch die ich jetzt 1 a gehe - aufgemacht hat, war mir schon was mulmig. Doch dann kam Niklas (mein anderer Menschenkumpel), sah mich vor der Türe stehen und ich habe mich wie verrückt gefreut. Seitdem lass ich das lieber mit den Alleingängen. Ich weiß jetzt auch schon, dass ich mich nicht durch die Haustüre quetschen muss um raus zu kommen, denn „wir gehen spazieren". Jeden Tag 3x an den Rhein und ich kann euch sagen, Wasser ist das Allergrößte. Wenn ihr mich dabei sehen könntet, dann hättet ihr eine Ahnung davon wie übermütig und fröhlich ich im tiefsten Herzen sein kann. Wasser ist echt meine Leidenschaft und wird nur noch von Autofahren übertroffen. Ich bin die Erste im Auto und steige nur aus, wenn mir versprochen wird, dass ich bald wieder mitfahren darf.
Ihr seht, im Großen und Ganzen bin ich ein großer Schatz. Das Einzige, was meinen Leuten gar nicht passt, sind meine Manieren bei anderen Hunden....! Bisher bin ich noch nicht frei gelaufen, sondern nur mit Schleppleine. Ich muss noch lernen, mich zu benehmen ... naja, eigentlich nur anderen Hündinnen gegenüber. Ja, da schlage ich über die Stränge und mach einen auf Chefin. Die brauchen sich doch bloß zu ergeben, dann wär die Sache doch geritzt...! Aber da verstehen Herrchen, Frauchen und die Jungs keinen Spaß. Sie sind aber zuversichtlich, dass ich das mit der Zeit noch hinbekomme. Ich fange ja erst an und es gibt so viel Neues zu sehen, zu hören, zu riechen und zu lernen und da werde ich jetzt weiter machen. Also, bis demnächst
Eure Laia