Dieser Hund wurde vermittelt von www.pro-canalba.eu

Mein 'jetziger' Name
Fjodor

Mein Name im Tierheim
Jimbo

Rasse
Mischling

Das ist mein Hund und ich möchte gerne einen neuen Happy End Beitrag hinzufügen

Eintrag vom 01.07.2024
Fjodor - auf dem Weg ins Leben

Anfang Juni 2024 durfte ich Fjodor (vormals Jimbo) in Iffeldorf in Empfang nehmen. Ein kleines, dürres, verängstigtes, von der Leishmaniose gezeichnetes Häufchen Elend. Ich hatte mich entschlossen, ihn bei uns aufzunehmen, da wir gerade noch Platz für einen etwas kleineren Hund hatten und der 6-jährige Rüde auf den Fotos der Homepage einen gar bedürftigen Eindruck machte. «Notfall» war bei ihm wohl nicht übertrieben. Nach den Bildern und der Beschreibung hatte ich mir gedacht, dass wir seine Gesundheit bestenfalls stabilisieren können und er noch ein paar unbeschwerte Jahre vor sich haben dürfte. Im schlechtesten Fall würde er zumindest an einem Ort von dieser Welt gehen mit der Gewissheit, zum ersten Mal endlos geliebt worden zu sein.

In der Zwischenzeit sind drei Wochen vergangen, ein paar Besuche bei der Tierärztin hat der kleine Held hinter sich und mit Bravour gemeistert. Seine Blutwerte sind zwar noch immer unterirdisch, dafür scheinen sein Urin und die Nierenwerte Anlass zu leiser Hoffnung zu geben.

Abgesehen von den medizinischen Befunden hat Fjodor in der kurzen Zeit beachtliches geleistet. Vier Jahre Kerkerhaft im schrecklichen großen Hundelager haben den zarten Hund gezeichnet und tiefe Spuren hinterlassen. Er war und ist teilweise noch immer sehr ängstlich, unsicher und schreckhaft, aber nie aggressiv. Wenn andere Hunde aus Angst oder Verzweiflung vielleicht knurren oder gar schnappen würden, piepst Fjodor lediglich. Einen ersten Versuch eines Mini-Spaziergangs (20 Meter vom Haus weg und wieder zurück) haben wir schnell wieder abgehakt, das war zu viel Stress für ihn. Obwohl wir an einem relativ ruhigen Ort wohnen. Nach rund zwei Wochen kam er dann ans Gartentor, nachdem ich mit den anderen drei Hunden raus war, und hat erstmal richtig gebellt. Da wusste ich, dass er jetzt bereit ist, uns ein kleines Stück zu begleiten. Er liess sich auch plötzlich die Leine problemlos einhaken, das hatten wir vorher im Haus erfolglos geübt.

Seitdem ist er überall tapfer mit von der Partie, tippelt meistens dicht hinter mir her. Er ist neugierig geworden, traut sich sogar, Leckerlies aus der Hand zu nehmen und schnuppert auch mal vorsichtig an der Hose von unbekannten Menschen. Mir ist erst am Tag nach unserer nächtlichen Fahrt von Iffeldorf nach Hause aufgefallen, was für ein niedlicher Hund Fjodor ist. Und was für ein lieber, anhänglicher Kerl hinter seiner vom Leben gelehrten Vorsicht steckt, kommt nun langsam zum Vorschein. Bisweilen schwänzelt er sogar vor Freude und Aufregung, oder kommt mit der Nase dicht an mein Gesicht, um mir eine Millisekunde lang die Wange zu lecken. Sein Fell ist weich geworden, die Wunden an den Öhrchen sind fast verheilt, und auch am Rest des Körpers hat er keine offenen Stellen mehr.

Ich freue mich auf den Tag, wenn Fjodor wieder rennen und spielen, wenn er ohne Leine zusammen mit seinen neuen Hundegeschwistern über die Wiese flitzen kann. Ich wünsche meinem tapferen, lieben Kerlchen noch unendlich viel unbeschwerte Lebenszeit. Wir, seine vielleicht erste, aber mit Sicherheit letzte Familie, geben alles, um ihm dies zu ermöglichen. Er wird lernen, dass er in Sicherheit ist, dass ihm Geborgenheit und Liebe bedingungslos geschenkt werden.

Allen von pro-canalba und den befreundeten Tierschützern in Italien, die es wie schon unzählige Male zuvor möglich gemacht haben, einer weiteren kleinen Hundeseele das verdiente Zuhause zu ermöglichen, sei an dieser Stelle 1000mal gedankt. Auch in Fjodors Namen.