Lorrin durfte zusammen mit seiner Schwester Lily in ein ganz anderes Leben wandeln, als dem, das er die letzten 11 Jahre lang kannte. In dem Auto war er recht zügig auf der Sitzbank angelangt. Links auf der Bank saß er, rechts seine Schwester Lily. Die Leinen verhedderten sich, sie wurden auch schnell wieder entwurschtelt. Neugierig und vorsichtig wurde die Landschaft von den Hunden aus dem Auto beobachtet.
Zu Hause angekommen, gab es erst einmal eine Erleichterung: Lorrin eierte vorsichtig aus dem Auto und weiter in den großen Raum zusammen mit der Schwester, die die Erkundung vornahm. Da waren viel Platz und andere freundliche Hunde und Lily war auch noch an seiner Seite. Lorrin machte mit dem riesengroßen Tisch, den Stühlen und Schränken Bekanntschaft. Was ist das denn alles für komisches, unbekanntes Zeug? Warum steht das in dem großen Raum? Sein neues Bett wollte er gleich auseinandernehmen, jedoch hörte er auf das "Nein"in einer erstaunlichen Weise. Das "Nein" wurde einfach einvernehmlich akzeptiert. Schnell erkannte er, dass man da sich hineinlegen kann.
Vorsichtig und unterwürfig erkundete er den großen Garten mit seinen neuen Mitbewohnern. Nach Lily wird immer geschaut und gejammert, wenn sie nicht gleich sichtbar ist. Vorsichtig und ängstlich wurde gefressen. Er war anfangs irritiert, dass er einen eigenen Fressnapf hat und er traute sich deshalb kaum, daraus zu essen. Inzwischen hat sich das gelegt. Auch Leckerlies kannte er nicht. Er konnte nichts mit ihnen anfangen. Inzwischen freut er sich darauf. Er trägt sie stolz in sein Bett, um sie genüsslich zu verspeisen.
Bald tobte er mit Wall-E, Deryck und Guinness in dem Garten und auf der Terrasse herum. Seine Ausdauer ist sichtbar größer geworden, er kann inzwischen immer sicherer laufen, die Muskeln bauen sich auf. Manchmal macht er auch schon beim Toben kurze Luftsprünge. Er ist angekommen, auch wenn er es noch immer nicht richtig realisiert hat. Und er ist in seine bisher nicht erlebte Kindheitsphase gerutscht, die er genüsslich mit den anderen Hunden auslebt.
Nachts schläft er inzwischen tiefenentspannt mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck. Es gibt da kein schmerzliches und heulendes Hundegebell mehr, keine Menschen, die ihn zurückdrängen oder vor denen er Angst haben muss.
Es gibt einfach nur Stille und Geborgenheit.