Dieser Hund wurde vermittelt von www.pro-canalba.eu

Mein 'jetziger' Name
Dante

Mein Name im Tierheim
Honey

Rasse
Lagotto Romagnolo

Das ist mein Hund und ich möchte gerne einen neuen Happy End Beitrag hinzufügen

Eintrag vom 14.11.2024
6 Monate gemeinsames Leben, Lernen und Wachsen

Hallo mal wieder! 

6 Monate bin ich jetzt schon in meinem neuen Zuhause bei meinem ganz eigenen Menschen. Sie sagt, sie gibt mich nie wieder her und weiß nicht, wie andere das machen konnten. Klar, ich bin echt kein einfacher Kerl, aber wenn man sich Zeit für mich nimmt, und mich zu lesen und zu verstehen lernt, dann bin ich eben doch ein ziemlich lustiger Begleiter. Sie lacht auf jeden Fall ganz oft über meine lustigen Ideen und Angewohnheiten. Aber schimpfen muss sie auch immer noch ganz schön oft, weil ich so ein Diskutierer bin. Sie sagt dann immer, mein Name ist Programm: Dante bedeutet eben ausdauernd… Sie wollte einen Hund mit Ausdauer und den hat sie auch bekommen. Hehe. Ich muss aber gestehen, sie ist auch nicht ohne und hält immer bis zum Schluss dagegen. Das passt also offenbar ganz gut bei uns.

 

Was bei uns noch nicht so gut läuft:

Manchmal klaue ich mir noch Dinge, um zu gucken, ob ich hier nicht doch was zu sagen habe. Und wenn es blöd läuft, schlucke ich sie runter. Meist sind das Taschentücher, die auf der Straße liegen. Zweimal ist meinem Menschen ein kleiner Sneaker Socken runtergefallen und ich hab ihn einfach inhaliert. Danach musste ich dann beim Tierarzt kotzen gehen, damit es keinen Darmverschluss gibt. Klingt doof, aber darin haben wir jetzt schon Übung.

Andere Hunde sind immer noch nicht toll, auch wenn wir hier ganz tolle Fortschritte gemacht haben. Vor allem, wenn sie weggehen, gehe ich manchmal noch hinterher, um zu zeigen, dass ich mehr Abstand will. Bei den Nachbarshunden bei uns im Haus ist sogar noch richtig viel Luft nach oben. Da haben wir jetzt aber einen Plan und werden es zumindest verbessern. Mein Mensch sagt, dass nicht alle Menschen wissen, wie ein Hund so funktioniert und deshalb hatten wir hier gerade anfangs ein paar wenige blöde Begegnungen. Aber seit mein Mensch es allen erklärt hat, sind jetzt auch alle vorsichtig, damit es nicht noch schlimmer wird.

Bei den Menschen gibt’s auch immer noch welche, die mir besser nicht zu nah kommen, weil ich dann schon mal einen kleinen Ausraster bekomme und sie lautstark vertreibe. Das Gleiche mache ich manchmal auch noch mit Fahrradfahrern und Lkw. Wenn mir jemand eine Hand entgegenstreckt, auch wenn es nur zum Schnuppern lassen ist, zucke ich noch immer weg.

 

Meine größten Erfolge der letzten drei Monate:

Mein Mensch hat mich jetzt schon zweimal geschoren. Das ist ein Tagesprojekt, weil sie mir immer wieder Pausen gibt, wenn ich es anzeige, aber so langsam bekommen wir Übung. Duschen finde ich als Wasserhund natürlich mega klasse. Auch das Einseifen ist voll okay für mich. Den Blower mag ich aber noch nicht. Der Lärm ist dabei gar nicht schlimm, sondern der Wind, der da rauskommt, ist mir einfach gruselig. Ich glaube, hier steht jetzt auch Training an. Auf den Tisch möchte ich ja immer am liebsten selbst hüpfen, aber da brauch ich dann doch Hilfe. Und dann leg ich mich schon mal hin und lass mir das Spektakel gefallen. Auch, weil ich zwischendurch immer aus der Futtertube belohnt werde.  

 

Ich guck schon ganz gern mal hinten, wer die anderen Hunde so sind, wenn sie ganz ruhig neben uns stehen. Mittlerweile stehen wir aber auch quasi mittendrin, wenn die Gang aus anderen Hunden miteinander tobt, die alle größer sind als ich. Die lassen mich auch immer links liegen, weil sie verstehen, dass ich noch nicht mitspielen will, und kommen nur manchmal schnuppern, wer ich bin. Monty (ein zehn Monate alter Samojede) nimmt manchmal meine lange Leine und würde mich gern Gassi führen. Das findet sein Mensch aber nicht so gut und untersagt es. Seit etwa drei Monaten gibt’s in der Gang auch einen anderen Italiener: Napoli. Den kann ich auch schon richtig gut aushalten und wenn ich ihn von Weitem bellen höre, erschrickt es mich auch nicht. Guck mal das Foto von uns beiden an, das wir an einem Sonntagmorgen auf unserer Spazierrunde gemacht haben. 

 

Wenn mein Mensch einkaufen geht, bleib ich ja immer kurz alleine zu Hause. Oder auch mit Cora, wenn sie auch gerade da ist. Einmal war ich jetzt schon ganze sechs Stunden allein zu Hause. Zwischendurch kamen unsere Nachbarn und sind mit mir rausgegangen, damit ich mein Beinchen heben konnte. Das lief wie geschmiert. Die sind auch beide total klasse, eine Mama mit ihrem 5-jährigen Sohn. Beide haben Lagotto-Erfahrung und wissen, was für Sensibelchen wir sein können. Der Knirps darf mich auch ganz doll kuscheln. Insgesamt finde ich Kinder total spannend. Und als ich die beiden zwei Tage später auf der Straße getroffen habe, habe ich die Mama auch angehopst, weil ich mich so gefreut habe, sie zu sehen. Das hab ich vorher noch nie bei jemandem gemacht. Wenn ich sie jetzt irgendwo treffe, muss sie mich auch immer ganz doll kuscheln. Irgendwie schon ganz cool so, wo Kuscheln doch meine absolute Lieblingsbeschäftigung ist.

 

Die letzten Monate war bei uns Deckentraining im Park angesagt. Meistens am Trainingsplatz der Menschen. Da musste ich dann immer mit genug Abstand liegenbleiben. Und hinterher haben einige mir dann Leckerchen gegeben. Das ging so weit, dass mein Kumpel Matthias jetzt ein richtig großer Reiz für mich ist und es kein Halten gibt, wenn er kommt. Da muss ich gleich hin und mir Streicheleinheiten abholen. Der gruseligste Typ auf dem Platz, der immer ganz in schwarz gekleidet ist, Cap auf dem Kopf und auch noch Handschuhe an hat, ist jetzt auch voll in Ordnung für mich und ich gehe immer hin, um Hallo zu sagen. Aber das hat richtig lange gedauert. Anfassen darf er mich allerdings immer noch nicht und mein Mensch sagt, das ist voll ok so. Hauptsache ich habe keine Angst mehr.

 

Was haben wir sonst noch so erlebt?

Wir sind in den Urlaub gefahren. Auto fahren finde ich ja megaklasse. Mein Mensch glaubt, dass man früher mit mir auf den Hundeplatz gefahren ist, weil ich immer so schrecklich enttäuscht bin, weil wir nie da ankommen, wo ich eigentlich hin will. Mein Mensch hatte uns einen Urlaubsort im Grünen gesucht mit direktem Wasserzugang und was mach ich? Ich habe Angst vor einem Heuwagen, der 15 m vom Weg entfernt steht, vor den Pferden, die am Wegesrand auf ihrer Koppel stehen. Und das so schlimm, dass ich am nächsten Tag gar nicht weitergehen wollte, als es in die Richtung ging, obwohl ich sie noch gar nicht sehen konnte. So haben wir den Urlaub nach wenigen Tagen abgebrochen. Vorher haben wir aber noch viel Zeit auf der Wiese gegenüber unseres kleinen Ferienhäuschens verbracht, wo ich mich ganz schrecklich gelangweilt und ein neues Hobby entdeckt habe: Mäuse. Wieder zu Hause ist mir aufgefallen, dass bei uns im Park auch ganz viele Mäuse auf der Wiese wohnen. Zuerst habe ich immer nur meine Nase ganz schnell in die Löcher gesteckt, aber mittlerweile buddel ich auch leidenschaftlich gern nach ihnen. Danach sehe ich immer aus wie ein Dreckspatz, sagt mein Mensch.

 

Aktuell gehen wir jeden Morgen zum Tierarzt, damit ich merke, dass es da auch ganz cool ist und auch die Leute nicht doof sind. Ganz oft sind auch andere Hunde da, was für uns dann eine extra Trainingseinheit ist. Die meisten sind viel hibbeliger als ich und neulich hat mich da eine Dame ganz doll angebellt. Ich bin allerdings einfach cool geblieben. Sogar Cora ist unentspannter als ich, wenn wir zum Tierarzt gehen. Die eine tiermedizinische Fachkraft durfte mich letzte Woche sogar schon streicheln, die andere finde ich auch spannend, aber ich bin mal lieber noch vorsichtig. Die Tierärztin, die mir bald Blut abnehmen soll, guckt mich immer gar nicht an und sagt, ich muss selbst kommen. So von hinten sieht sie auch echt nett aus, aber so richtig trau ich mich noch nicht mal Hallo zu sagen. Neulich habe ich sogar ein frühes Weihnachtsgeschenk bekommen: ein Elefant und Weihnachtskekse. Zu Hause machen wir auch noch Medical Training mit Bodentarget, Handtarget und Seitenlage. Mein Mensch drückt mir auch schon immer mal das Bein, damit ich mich an die Stauung des Blutes gewöhne. Aber wir haben da keine Eile und nehmen uns die Zeit, die ich brauche. Mein Mensch hat ja sonst keine Hobbys. Hahahaha.

 

Ich darf mittlerweile sowohl auf die Couch als auch zum morgendlichen Kuscheln ins Bett. Kuscheln ist ja sowieso meine Lieblingsbeschäftigung. Das könnte ich den ganzen Tag machen. Am schönsten ist, wenn mein Mensch am Wochenende ein kleines Nickerchen auf der Couch macht. Dann lege ich mich einfach quer über sie und wir schlafen beide eine Runde. Sie beschwert sich hinterher nur manchmal, dass ich ganz schön schwer bin. Eine Diät macht bei mir aktuell aber noch keinen Sinn, weil ich ein Stress-Esser bin. Sobald ich irgendetwas anstrengend oder beängstigend finde, muss ich irgendetwas kauen und runterschlucken. 

 

Seit ein paar Wochen lässt mein Mensch auch immer öfter die Leine fallen. Zuerst nur auf unserer kleinen Trainingswiese, dann irgendwann auch auf der großen Wiese. Allerdings immer nur, wenn wir ganz alleine da sind oder maximal, wenn Cora noch dabei ist. Da lauf ich dann auch schon mal etwas weiter weg, aber wenn ich dann was komisches höre oder sehe, dreh ich mich um und renne so schnell es geht auf meinen Menschen zu. Sie freut sich dann auch immer ganz doll und festigt dabei gleich noch den Rückpfiff, der eigentlich schon echt gut sitzt. Gestern Nachmittag waren wir auf einem Spaziergang mit der riesigen Käthe, die ich ja seit dem ersten Tag kenne. Da durften wir beide mal eine Runde laufen. Käthe ist ganz schön ungestüm, wenn sie von der Leine gelassen wird und hat mich ganz schön erschreckt, als sie plötzlich von hinten angerast kam und über mir stand. Aber was soll ich sagen?! Ich habe jetzt kein Käthe-Trauma, denn ich lebe noch und wurde nicht verletzt. Auf dem Heimweg war alles wie immer.

 

Als kleine Zusammenfassung kann ich sagen: die Richtung stimmt. Viele Menschen, die mich ganz früh mit all meiner Unsicherheit kennengelernt haben, sagen mittlerweile, dass ich mich heute wie ein ganz normaler Hund benehme, meine Körperhaltung ist eine ganz andere. Auch mein Mensch sagt, dass es sich immer mehr ganz normal und entspannt mit mir anfühlt, auch wenn ich schon noch doofe Momente habe. Die sind aber mittlerweile so selten, dass man sie schon vernachlässigen kann. Ich himmel meinen Menschen immer noch an, wenn ich mir mit etwas unsicher bin und sie zeigt dann, wo es langgeht. 

 

Seit zwei Monaten habe ich jetzt auch einen offiziellen Kosenamen: Knuffelbärchen. Daraus macht mein Mensch jetzt immer öfter Knuffel-Dante oder Dante-Bärchen. Ich finde es immer noch am tollsten, wenn ich Terror-Dante bin. Manchmal nennt sie mich dann auch ihren kleinen Terroristen.

 

Bis zum nächsten Mal,

Dante

Eintrag vom 14.08.2024
Was ich nach 3 Monaten gelernt habe

Hallo zusammen,

Mein Mensch und ich haben heute unser 3-monatiges. Vor drei Monaten kam sie zu mir nach Italien, um mich mitzunehmen. Und Leute, was soll ich sagen? Ich hab hier eine ganz tolle Entwicklung hingelegt. Klar, perfekt ist immer noch nicht, aber ich hab gehört, wie sie vor ein paar Tagen jemandem erzählt hat, dass ich für sie jetzt schon bei 99% Traumhund angekommen bin. Sieht also aus, als dürfte ich hierbleiben, trotz dem ganzen Mist, den ich baue. Neulich hat sie erst wieder jemandem von meiner Dr. Jekyll und Mr. Hyde Persönlichkeit erzählt, weil sich nie jemand vorstellen kann, dass ich unschuldig süß aussehender Fratz auch anders kann.

Aber jetzt mal der Reihe nach meine größten Erfolge.

Seit gut einer Woche trage ich den Maulkorb gar nicht mehr. Den fand ich auch gar nicht schlimm. Das war einfach unser kleines Ritual, dass der drauf kam, wenn wir zum Park gingen, am Eingang ging er ab und am Ausgang wieder drauf. Klar, wenn wir Zug fahren und so, wird er trotzdem mitkommen, und beim Tierarzt trau ich mich das auch noch nicht ohne, aber sonst bin ich mittlerweile fast ganz brav. So 1-2 Taschentücher sauge ich noch pro Woche ein, aber nicht mehr 3-4 am Tag. Die sind einfach so ein richtig großer Reiz für mich. Ich muss manchmal noch hin, um dran zu schnüffeln. Meistens lass ich sie aber einfach liegen und geh vorbei.

Meine große Angst vor anderen Hunden ist schon viel besser geworden. Ich kann das total gut aushalten, wenn ein anderer Hund neben mir sitzt und mein Mensch sich mit dem anderen Menschen unterhält. Und wenn der andere Hund dann ganz vorsichtig schnuppern will, ist das auch in Ordnung. Vorbeilaufen ist auch ok, solange der andere nicht zu nah auf mich zugeschossen kommt. Ein paar Hunde treffe ich regelmäßig auf dem Spaziergang, darunter der Zwergpudel Juri und der Border Collie Olli. Die beiden wollen immer Leckerli von meinem Menschen.

Menschen sind manchmal immer noch echt gruselig. Aber ich hab jetzt schon über eine Woche keinen Radfahrer und auch keinen Rollerfahrer mehr verbellt, als die zu nah vorbei sind. Liegt vielleicht aber auch daran, dass mein Mensch aufpasst, dass die nicht so nah kommen können. Auf jeden Fall lass ich mich mittlerweile manchmal auch von anderen streicheln.

Vor ein paar Wochen waren wir abends auf einer Runde durch den Kiez bei unserer Gassi-Freundin vorbeigekommen. Da hab ich mich mal bei ihr angelehnt und kuscheln lassen. Und beim Nachbarschaftstreffen im Hinterhof hab ich auch wieder einen neuen Freund gefunden. Der hat auch gleich mein Training weiter umgesetzt und ich hab brav gehört, wenn er "Schluss" gesagt hat, weil ich mal wieder gucken wollte, was auf dem Tisch liegt. Roch halt auch so gut.

Meine zweite Impfung lief auch schon viel besser als die erste. Ich bin einfach ganz entspannt geblieben, während ich untersucht wurde und meine Spritze bekommen habe. Seitdem waren wir zwar zweimal beim Tierarzt, aber nur Cora musste untersucht werden und ich hab nur Leckerli abgegriffen.

Vor 7 Wochen sind wir in das 16 Wochen Intensivprogramm von Alexandra Ackermann gestartet, damit ich ein noch tollerer Alltagsbegleiter werde. Das macht mir großen Spaß, auch wenn ich das alles eigentlich schon kenne. Sitz, Platz, Decke und natürlich brav an der Leine laufen, alles gar kein Problem für mich. Mein Mensch hat immer nur großen Respekt vor allen Übungen, die meine Ressourcenaggression wieder triggern könnten. Aber immer, wenn sie sich dann traut, zeig ich ihr, dass ich sie durchaus ernst nehme und das total gut akzeptieren kann, wenn ich Dinge nicht haben kann. Etwas anderes ist es, wenn ich etwas geklaut habe und das wieder hergeben soll. Ich hab jetzt schon zwei Paar Hausschuhe von meinem Menschen geschreddert. Seitdem kauft sie einfach keine neuen mehr und ich muss mich weiter an dem Hundebett abarbeiten. Das eignet sich auch super zum Schreddern. Sie sagt, dass sie auch erst dann eine neue Matratze kaufen wird, wenn ich damit endlich durch bin. Ich mach ihr schon ne heftige Ansage, wenn sie mich da unterbrechen will. Und sie weiß ganz genau, wie weit sie bei mir gehen kann und wo ich wieder zupacke. Ein paar Kuscheltiere hab ich ja auch schon zerlegt. Dann hat mein Mensch aber ein Faultier gefunden, das ich ganz toll finde. Davon gab es dann noch ein zweites und auch noch ein großes. Dem großen hab ich neulich den Arm amputiert - Chefchirurg Dante meldet sich zum Dienst.

Vor knapp 6 Wochen hat sich mein Mensch auf unserer Gassirunde am Sonntagmorgen das Handgelenk gebrochen. Ein Nachbar hat uns dann in die Notaufnahme gefahren und ist mit mir draußen geblieben. Fast eine ganze Stunde war sie da drin . Sie meinte, das war schnell, aber für mich war das viel zu lange. Aber mein neuer Kumpel war ja da, hat mir Leckerli gegeben, ist mit mir um den Block gegangen und hat mich gestreichelt. Danach war die Zeit an der Schleppleine erstmal vorbei. Drei Wochen kurze Leine gab es für mich. Jetzt darf ich aber wieder lang, obwohl die Hand noch nicht wieder heile ist. Und da zeige ich ganz besonders, wie viel Selbstbewusstsein ich mittlerweile getankt habe. Vor ein paar Wochen hab ich nämlich auch den Jagdhund in mir entdeckt. Bei uns im Wald gibt's so herrlich viele Vögel, die ich alle gerne jagen würde, aber ich darf nicht.

Ein "Erfolg", den ich verbuchen kann, ist dass ich meine Leine im Wald verloren habe. Ich hab meinem Menschen die Leine aus der Hand gerissen, als ich mal wieder einen Super-Flitz im Kopf hatte, bin knapp eine Minute durch den Wald gehüpft, immer schön in Sichtweite von meinem Menschen und kam dann ohne die Leine zurück. Wir haben sie auch nicht mehr gefunden, obwohl wir schon ein paar Mal suchen waren. Irgendwie verlaufen wir uns dann immer und kommen an total spannenden Stellen wieder raus. Auf jeden Fall nicht auf dem Weg, von dem aus wir rein sind. Nunja, jetzt haben wir zwei neue Leinen.

Richtig glücklich ist mein Mensch, dass ich mein großes Geschäft jetzt seit einer Woche nicht mehr auf Stein mache, sondern ganz gezielt auf Sand oder Gras gehe. Sie hat mich da schon immer drum gebeten, aber ich bin dann immer wieder auf Stein ausgewichen. Jetzt hat es aber klick gemacht und sie feiert mich jedes Mal ganz dolle dafür. Dann gibt's richtig viel gute Leckerli und wer würde die nicht wollen!?!

Einen Fauxpas muss ich auch noch beichten. Ich hab meinen Menschen mal wieder gebissen. Das war aber auch zu blöd. Ich hatte doch gerade noch diese Wäscheklammer. Was hebt sie die dann einfach auf!? Auf jeden Fall war ich so sauer, dass ich gleich fünfmal zugebissen hab. Mein Mensch hat mich dann mit Cora ins Wohnzimmer gesperrt und ist ins Schlafzimmer gegangen, um zu weinen. Sie war aber nicht sauer auf mich, sondern nur auf sich selbst, weil sie gerne anders reagiert hätte, sodass es gar nicht zu dem Biss gekommen wäre. Auf jeden Fall hat sie uns dann ganze vier Stunden alleine gelassen, weil sie so lange beim Arzt auf ihre Tetanus-Spritze warten musste. Diesmal hab ich nämlich auch einen kleinen Riss in der Haut hinterlassen. Als sie endlich zurück war, war ich so froh, dass ich den Rest des Tages extra-brav war. Ich hab mich immer in mein Zimmer verzogen und dort geschlafen. Nunja, das ist dann wohl auch das eine Prozent, das zu den 100% fehlt.

Um noch enger zusammenzuwachsen, haben wir jetzt mit Tricktraining angefangen. Bei ein paar Sachen stelle ich mich noch etwas blöd an , aber ganz neu üben wir die Selfie-Pose und weil ich meinen Menschen da von hinten umarme, findet sie das ganz besonders toll. Da kuschelt sie mich dann auch immer ganz doll, wenn ich auf ihren Schultern hänge. Dabei will ich einfach nur die Leckerli, die vor ihr stehen. Naja, was solls, jedem das Seine.

Aktuell bereitet mein Mensch sich und mich auf meine erste Rasur vor und damit mein erstes Bad. Das wird bestimmt spannend. Regelmäßiges Bürsten steht ja sowieso auf unserem Plan und ich find abtrocknen lassen und Bademantel anziehen besser als Regenmantel tragen. Da fällt mir ein, dass ich neulich mit meinem Menschen beim Friseur war. Sie wollte mit mir draußen warten, weil der Fön gerade an war, aber weil die Tür offen stand, bin ich direkt rein. War dann auch total entspannt für mich einfach nur daneben zu liegen. Danach haben wir uns noch im Restaurant mit einer Freundin getroffen und waren Eis essen. Ich hab auch ein Hundeeis bekommen. So Innenstadt find ich gar nicht so schwer. Da bin ich irgendwie voll entspannt.

Also, auf die nächsten 3 Monate! Ich halte euch auf dem Laufenden, was ich noch so lerne.

Euer Dante

(auch Zerstörer, Krawallo, Terror-Dante, oder Kuscheltier genannt)

Eintrag vom 24.06.2024
Ein Monat Stadthund

Hallo zusammen,

Jetzt bin ich schon seit mehr als einem Monat mit meinem Menschen in der Stadt. Zugegeben, so wirklich viel Stadt hab ich noch nicht gesehen, weil wir "so weit draußen" wohnen.

Insgesamt hatte ich aber eine echt aufregende Zeit. Ich hab euch ja erzählt, dass ich einen Maulkorb bekomme. Das war gar nicht so einfach, weil ich nicht mitmachen wollte. Deshalb mussten wir zweimal hin. Für mich war das super, weil ich Autofahren einfach megaklasse finde und mich dabei voll entspannen kann. Als wir dann den Korb mitsamt Fressschutz hatten, habe ich langsam angefangen ihn zu tragen, immer nur kurz. Und gleich am nächsten Tag, während ich ihn nicht drauf hatte, hab ich auf der Straße etwas aufgeschnappt und mein Mensch hat gar nicht gewusst, was es war. Hergeben wollte ich es auf jeden Fall nicht. Auch nicht gegen meine liebsten Leckerli. Kurz später hab ich dann die Folie eines Tampon ausgespuckt und mein Mensch war verzweifelt. Natürlich war es Samstag Nachmittag und wir mussten in die Klinik fahren, damit es nicht zu einem Darmverschluss kommt. Juchuuu, endlich wieder Autofahren! Dort hab ich dann erstmal was zu fressen bekommen, der Maulkorb musste drauf, damit der Tierarzt mir die Spritze geben konnte, damit mir übel wird und dann ging es vor die Tür. Als die Übelkeit langsam nachließ, musste der Korb dann wieder drauf, damit ich noch eine Spritze bekommen konnte, damit mir nicht noch stundenlang übel ist. Auf jeden Fall hat mein Mensch dann gar nicht mehr mit sich reden lassen und der Korb kam drauf, sobald wir das Haus verlassen haben. Das ist auch immer noch so. Sicher ist sicher. Sie sagt, ich bring mich sonst noch um.

Dann hab ich unsere Nachbarin Cora, 10, Border Collie, kennengelernt. Die freut sich immer ganz doll, wenn mein Mensch kommt, weil sie meinen Menschen ganz toll findet. heart Wir waren zweimal kurz nebeneinander spazieren, was gar nicht so schlimm war. Die lässt mich immer in Ruhe, so wie ich es mag. Ich darf aber, wenn ich mutig genug bin, an ihr schnüffeln und ja, mittlerweile darf sie das auch an mir. Jetzt holen wir an manchen Tagen Cora zu Hause ab, wenn wir morgens aus dem Haus gehen und dann kommt sie mit zu uns und bleibt den Tag über da. Ihr Mensch geht nämlich immer ganz furchtbar lange arbeiten und da ist es schöner, wenn sie mit uns raus und bei uns bleiben darf. Dann liegt sie auf dem Bett und ich in meiner Box. Die find ich sowieso immer noch am allerbesten. 

Auf unseren Spaziergängen begegnen uns regelmäßig Hunde. Ein paar hab ich jetzt auch schon öfter getroffen und suche nicht mehr das Weite. Manch einer darf auch schon auf mich zukommen und ich bekomme keine Panik mehr. Am besten ist immer, wenn Cora dabei ist. Die weiß immer ganz genau, wer cool ist und wer zu wild. Sie mag wild auch nicht und macht den anderen Hunden dann eine Ansage. Mir manchmal auch, wenn ich nen Flitz im Kopf bekomme. Einmal hab ich mich deswegen schon losgerissen. Cora sprintete hinter mir her und nach nicht mal einer Minute waren wir beide wieder bei meinem Menschen angekommen. Das war ganz schön beängstigend. Dann haben wir uns erstmal zusammen auf die Wiese gesetzt, bis mein Herz wieder normal schlug.

Mittlerweile reagiere ich auch in solchen Situationen auf meinen Namen. Mein Mensch sagt, irgendjemand muss mal Agility mit mir gemacht haben. Denn wenn sie mich im Vollspeed anspricht, stoppe ich, drehe mich um, renne genauso im Vollspeed auf sie zu und parke rückwärts vor ihr ein. Das hat mir offenbar mal jemand beigebracht. Ich bin schon ein echtes Wunderpaket.

Ich liebe es mich in Regenwürmern, Nacktschnecken und anderem toten Getier zu wälzen, das wir so im Wald auf den Spaziergängen finden. Meine Haare sind nun auch schon wieder ganz schön lang geworden und ich liebe es außerdem ausgiebig gebürstet zu werden. Wenn wir in den Regen kommen, will ich auch immer als erstes abgetrocknet werden. Das ist die supertolle Extrakuscheleinheit für mich. Dabei kuscheln wir sowieso schon immer ganz viel, weil ich so ein verkuscheltes Herzchen bin.heart

Seit ein paar Tagen trage ich den Maulkorb auch nicht mehr im Haus. Der war anfangs total wichtig, weil ich mich immer aufs Sofa oder Bett gelegt habe und das dann gegen meinen Menschen mit Knurren und Zähnen verteidigt habe. Die Trainer-Tante hat meinem Menschen dann gesagt, dass der Korb den ganzen Tag drauf muss, bis das geregelt ist. Dann hat sie immer ganz lieb "Dante, runter" gesagt und ich bin runter gegangen. Aber ich hab immer noch nicht kapiert, dass ich erst gar nicht drauf soll. Also kam dann auch noch die Hausleine ans Halsband und sie nahm jedes Mal kommentarlos die Leine und führte mich vom Sofa. Ziehen war gar nicht nötig, ich wusste ja, was Sache ist und ging oftmals von ganz allein runter. Hat ein paar Wochen gedauert und nun geh ich nur noch ganz selten drauf. Meistens, wenn mein Mensch etwas auf dem Sofa gegessen hatte und ich gucken will, ob noch was da ist, nachdem sie weg ist.

Einmal hatte ich nämlich Erfolg, als der Maulkorb noch nicht drauf war. Während sie ihr Frühstück auf dem Sofa gegessen hat, hab ich mir etwas zum Knabbern gesucht, was sie mir abnehmen wollte. Und noch während sie meinen Futterball suchte, sprang ich aufs Sofa und hab ihr Frühstück genossen. Mmmhhh, Haferflocken mit Banane und frischen Himbeeren. Köstlich, sag ich euch. Und als sie sich dann stattdessen ein Brot machen wollte und eine Scheibe aus dem Gefrierschrank holte, nahm ich ihr die Scheibe gleich auch noch ab. Lecker.

Ganz grundsätzlich bekomme ich schon auch mal was von ihrem Essen ab, ohne es zu klauen. Ein Stück Banane, ein paar Scheiben Karotte oder Gurke oder auch ein Stück Kartoffel. Ich bin ja auch ein kleiner Pflanzengourmet. In Italien hab ich immer nur die Blüten von einer ganz bestimmten Pflanze geknabbert. Die gibt's hier bei mir aber nicht. Also hab ich ganz lange gesucht und am Ende habe ich das Glaskraut für mich entdeckt. Die anderen Hunde hier fressen Gras. Könnt ihr euch das vorstellen? Sowas profanes. Das interessiert mich ja gar nicht. Und Leute, ich hab es wirklich probiert. Aber das Glaskraut ist eine echte Delikatesse für mich. Manchmal futter ich ganz lange dran rum, manchmal geh ich aber auch einfach vorbei. Mein Mensch achtet darauf, dass wir jeden Tag an einer Stelle vorbeikommen, an der es wächst.

Vor ein paar Tagen mussten wir das Auto abgeben, mit dem wir ins neue Zuhause gefahren sind. So ein Mist, wo ich Autofahren doch so liebe. Auf dem Rückweg haben wir dann den Zug genommen. Das war auch total cool. Ich hab mich neben meinen Menschen auf den Sitz gesetzt und aus dem Fenster geguckt. Die Zugbegleiterin fand mich auch toll. Mein Mensch muss im September beruflich für zwei Tage verreisen und ich darf natürlich mit. Zug und Hotel sind schon gebucht für uns. Da darf ich dann sogar 1. Klasse fahren und mit im Hotel übernachten.

In den letzten Wochen hat mein Mensch sich jede Menge Wissen draufgeschafft, wie man am besten mit so einem ressourcenaggressiven Hund umgeht. Jetzt platzt ihr so langsam der Kopf, sie fühlt sich aber auch immer besser gewappnet. Nachdem wir in den letzten Wochen zweimal in der Klinik waren, damit ich mich übergebe, wird es auch echt Zeit, dass es langsam in geregelteren Bahnen läuft. Ganz am Anfang hab ich ja jedes Taschentuch inhaliert, das ich irgendwo gesehen habe. Ich hab bestimmt so um die 20 Stück gefressen. Auf der Straße liegen auch echt viele rum. Aber auch im Park. Das hat mein Mensch aber irgendwann einfach ignoriert. Dann fing ich an, die Dinger zu schütteln und auch das hat sie nicht interessiert. Aber wenn ich dann fragend auf meinen Menschen zuging, freute sie sich ganz doll, weil ich das Taschentuch habe fallen lassen. Und dann gab's ein Leckerli. Jetzt freut sie sich genauso riesig, wenn ich an den Dingern einfach vorbeigehe. Offenbar hab ich schon was gelernt.

Letzte Woche hat sie mich meine Reisedecke zerstören lassen. Da hat sie gar nichts gesagt und hat nicht versucht sie mir wegzunehmen. Nicht mal, als ich damit im Maul ankam und sie herausgefordert habe. Ich hab sie dann also weiter auseinandergenommen und als sie sich zu mir auf den Boden zum Kuscheln gesetzt hat, hab ich es nochmal probiert, aber sie hat sich schon wieder nicht für die kaputte Decke interessiert. Da konnte ich sie dann auch einfach fallenlassen und das Kuscheln genießen. Das hilft mir total beim Aufbau von Vertrauen.

Zu Hause klaue ich mit Vorliebe die frisch gewaschene Unterwäsche vom Wäscheständer und zerknabbere sie dann. Das findet mein Mensch irgendwie nicht so lustig. Sie sagt dann immer, dass sie gar nicht weiß, wann sie all die Unterwäsche nachkaufen soll, die ich jetzt schon zerstört habe. Heute hab ich dann mal drauf verzichtet und hab sie ihr zum Tauziehen hingehalten. Das wollte sie aber auch nicht und hat mir stattdessen ganz schnell mein Frühstück hingestellt. Na gut, der Slip hängt bestimmt auch ganz bald wieder auf der Leine und dann versuch ich mein Glück einfach nochmal...

Ganz allgemein kann mein Mensch gar nicht glauben, dass sie mich adoptieren durfte. Sie sagt, ich bin der beste Hund, den sie bekommen konnte. Gestern hat sie sogar gesagt, dass ich jetzt schon bei mehr als 95% Traumhund bin. Die genaue Zahl hat sie mir aber verschwiegen. Vielleicht, damit ich keine Höhenflüge bekomme. Ich weiß doch sowieso, dass ich der tollste Hund überhaupt bin. Zuckersüß, nicht nur optisch, sondern von meinem ganzen Wesen her. Ich bin total neugierig auf alles und jeden, teste meinen Menschen hin und wieder etwas und eigentlich will ich die ganze Zeit nur kuscheln. Leider geht das nicht. Ich löse das Intelligenzspielbrett, balanciere über liegende Baumstämme, springe auf abgesägte Baumstämme drauf, ohne dass ich gefragt wurde, ich sammle Leckerli aus den Baumrinden und ich laufe auch schon um Bäume herum. Am Parkeingang bleib ich ganz geduldig sitzen, zum Aus- und wieder Anziehen vom Maulkorb und zum Wechseln der Leine und wenn wir mal etwas länger auf Käthe warten müssen. So langsam komme ich auch zu Hause besser zur Ruhe und lasse meinen Menschen auch mal das Wohnzimmer verlassen, ohne dass ich gleich hinterherlaufe. Das hab ich mir glaub ich bei Cora abgeguckt.

Ich genieße dann jetzt mal ein wenig den Sommer. Mein Mensch hat mir und Cora einen Pool für den Balkon gekauft, der diese Woche eingeweiht wird. Aber sie hat mir auch versprochen, dass wir mal zum Fluss gehen, wo ich schwimmen darf, wenn ich soweit bin.

Bis bald,

Euer Dante

Eintrag vom 22.05.2024
Von Italien nach Deutschland

Hui, was für eine aufregende Woche liegt hinter mir!? Mein Mensch kam zu mir nach Italien, um mich kennenzulernen. Ich habe es ihr wirklich nicht so leicht gemacht, ihr meine schlimmsten Seiten gezeigt, aber natürlich auch die ganz liebevollen. Sie hat mir gleich am ersten Tag eine Box geschenkt. Die fand ich sofort ganz toll, weil da lag auch eine kuschelig weiche Decke drin und immer, wenn ich rein bin, gab es was zu futtern. Dann hab ich das Gästehaus erkundet und total viele tolle Sachen gefunden, von denen sie gar nichts wusste. Erst ein Keks, dann ein Bonbon, einen Latex-Handschuh, einen Putzlappen, eine Kerze und dann hihi, noch eine. Ich hab meinen Menschen ganz schön auf Trab gehalten und bin erst am Abend zur Ruhe gekommen. Am zweiten Tag war sie sich komischerweise trotzdem sicher, dass sie es mit mir aufnehmen, mich adoptieren und mit nach Hause nehmen will. 5 Tage haben wir zusammen im Gästehaus gleich neben dem Tierheim verbracht. Vor allem nachts unterhielt ich mich manchmal noch mit den anderen Hunden nebenan. Auf unseren gemeinsamen Spaziergängen wurde ich auch immer mutiger. Nur am letzten Abend sind uns die Herdenschutzhunde angegangen und ich hatte furchtbare Angst, aber mein Mensch hat sich ganz toll vor mich gestellt und sie vertrieben.

Und dann ging es endlich los, Richtung Deutschland. Fast 1.500 km waren es bis in mein neues Zuhause. Autofahren kann ich wie ein Profi, als hätte ich nie etwas anderes gemacht. An jeder Raststätte bin ich brav aus- und am Ende wieder eingestiegen in meine Box. Am ersten Abend haben wir Zwischenstation bei einer Familie mit einem Mini-Bolonka gemacht. Den fand ich ganz schön unheimlich. Er mich aber auch. Trotzdem konnten wir gut zusammen spazieren gehen. Einfach ein bisschen Abstand, dann war das ok. Am nächsten Morgen durften wir sogar beide beim Frühstück dabei sein und haben uns gegenseitig einfach ignoriert. Die Mama da fand mich auch ganz furchtbar niedlich und es fiel ihr ganz schwer, dass sie mich nicht anfassen durfte. Dabei hab ich es echt versucht sie dazu zu bewegen. Dann ging es weiter nach Hause. Diesmal war es zum Glück nicht so lang.

Zu Hause angekommen, kam dann schon wieder eine andere Frau, um mich zu beaufsichtigen, während mein Mensch das Auto ausräumte und erstmal alles in der Wohnung wegräumte, was ich sooo gerne geklaut und nicht mehr hergegeben hätte. Nagut, das hat sie ja schon im Gästehaus gelernt, dass nichts vor mir sicher ist. Auf unserer ersten Runde durch den Park hat uns dann so ein riesiger Hund begleitet. Da ist wohl auch ganz viel Herdenschutz drin. Aber die Käthe ist eigentlich voll in Ordnung. Sie lässt mich in Ruhe und ich kann mich ganz langsam an sie gewöhnen. Gestern hab ich ihr sogar schon zweimal am Popo geschnüffelt. Wenn wir anderen Hunden begegnen, ganz egal ob groß oder klein, verstecke ich mich hinter meinem Menschen und möchte am liebsten auf den Arm genommen werden. Meist stelle ich mich mit den Vorderpfoten an den Rücken meines Menschen, damit man mich nicht sieht. Manchmal werde ich aber auch etwas mutiger und setze mich so, dass ich hinter meinem Menschen vorgucken kann.

Insgesamt, sagt mein Mensch, bin ich ein sehr umweltsicherer Hund. Ich erschrecke mich zwar mal, wenn es irgendwo knallt, aber egal ob Autos oder viele Menschen, ich schaff das schon. Wir waren sogar schon im Futterhaus, wo ich mich auf die Waage gestellt habe, um mal zu gucken, was ich eigentlich wiege. Jetzt kann mein Mensch das Futter richtig portionieren. Ich will ja schließlich meine schnittige Figur beibehalten. Meine Box steht im Schlafzimmer bei meinem Menschen. Dahin verkrieche ich mich auch, wenn ich meine Ruhe haben will. Da drin schläft es sich einfach am Besten. Manchmal ziehe ich mir aber auch meine Kuscheldecke woanders hin und mach es mir da bequem. Gestern hat mein Mensch mir auch das große Hundebett im Wohnzimmer schmackhaft gemacht. Da schlafe ich jetzt auch viel, wenn mein Mensch im Wohnzimmer ist.

Als mein Mensch heute aufgewacht ist, hatte ich mir irgendwie mein Hinterbein unter dem Geschirr eingeklemmt. Ich dachte Bondage könnte man ja mal probieren. War keine so gute Idee. Als mein Mensch das Geschirr geöffnet hat, hab ich erstmal wieder zugebissen (upps, Sorry). Mein Bein war aber immer noch nicht frei. Aber was soll ich sagen, mein Mensch gerät nicht in Panik, sondern überlegt, wie wir das hinbekommen. Also hat sie erstmal Leckerli geholt, sich neben mich gesetzt und gewartet, bis ich die Leckerli nehmen konnte. Und dann kam der viel zu große Maulkorb drauf, damit sie in Ruhe auch den zweiten Verschluss öffnen, mein Bein befreien und dann das Geschirr wieder schließen konnte. Dabei war ich dann schon total ruhig. Dann kam der Maulkorb wieder ab und wir sind eine lange Runde spazieren gegangen. Es war noch so früh, dass draußen gar niemand unterwegs war. Das war auch mal ganz schön so allein im Park. Wieder zu Hause, gab es Futter und mein Mensch setzte sich anschließend zu mir auf den Boden, weil Couch und Bett ja tabu sind. Da hab ich mich dann irgendwann sogar einfach auf den Schoß gesetzt und mich ein bisschen streicheln lassen. Mein Mensch hat aber auch direkt gemerkt, als es mir zu viel wurde und unterbrach unsere Kuscheleinheit. Danach hätte ich gerne noch ein wenig Raufen mit ihr gespielt, aber das will sie gerade nicht, weil ich so unberechenbar bin. Dabei kann sie mich mittlerweile schon richtig gut lesen und kennt meine Baustellen. Insgesamt sagt sie, dass ich ein 95% Traumhund bin. Die übrigen 5% haben es in sich, aber wir werden es mit Liebe, Geduld und Konsequenz noch auf 99% Traumhund schaffen. Das übrige 1% Wahnsinn, schenkt sie mir. Ich lerne nämlich richtig schnell. In die Box kann ich sogar geschickt werden, wenn ich gerade auf dem Bett liege oder irgendwas geklaut habe, was ich eigentlich nicht haben soll. Ich liebe meine Box eben, da gibt es immer die besten Sachen. Und klar, auf meinen neuen Namen höre ich auch schon.

Danke an das Team von pro-canalba und auch an die liebe Drana, die mir noch jeden Tag mein Essen gebracht hat, während wir in Italien waren. Ich weiß, sie hatte Zweifel, aber mein Mensch hat genug Mut, um mein Vertrauen zu gewinnen und mir die Welt zu zeigen. Morgen bekomme ich einen richtig gut sitzenden und dabei noch total schicken Maulkorb, damit wir an den Baustellen besser arbeiten können.

Bis bald euer Dante (bisher Honey)