Mein Name ist Fiorello, besser gesagt Nasco. Mama und Papa haben mich umbenannt, um mir mit meinem neuen Leben einen neuen Start zu verschaffen.
Als ich am Sammelplatz ankam, war ich sehr sehr aufgeregt. Ich wollte nicht aus der Box, weil ich Angst davor hatte, was passiert. Schließlich bin ich aus dem alten „Zuhause“ in ein ganz neues Land gekommen. Alles hat so anders gerochen, es war kalt und das schlimmste - ganz viele Menschen.
Als ich dann aus der Box rausgehoben wurde, standen da zwei neue Gestalten. Die anderen beiden, die mich rausgehoben haben, kannte ich von der Reise. Ich war erstmal sehr verwirrt und wusste nicht, was los ist. Dennoch war ich neugierig. Also packte ich meinen ganzen Mut zusammen und ging ein paar Schritte auf die zwei komischen Gestalten zu. Die rochen merkwürdig und waren selbst sehr aufgeregt, genau wie ich. Irgendwie habe ich da ein sehr positives Gefühl verspürt und wollte dem auf den Grund gehen. Ich sprang die zwei an und schnüffelte ganz stark an ihnen. Dann habe ich bei der Kleinen erst einmal die Tränen aus dem Gesicht geleckt. Die waren vielleicht lecker salzig.
Ich war so aufgeregt. Ich sprang erstmal ein wenig durch die Gegend, konnte aber pullern und ein etwas größeres Geschäft machen. Nach einer Weile wurde ich dann in ein Auto auf die Rücksitzbank verladen. Ich wollte erst nicht rein, weil ich mir dachte, dass ich wieder zu einem neuen Ort und neuen Menschen gebracht werde. Ich hab mich doch gerade etwas mit den zwei neuen angefreundet. Das Gute war wenigstens, dass ich mehr Platz als in der Box hatte. Naja. Der eine stieg vorn ein und die andere blieb mit bei mir hinten sitzen. Wir fuhren los und ich schaute das erste Mal bei einer Fahrt zum Fenster raus. Die zwei unterhielten sich und haben ganz vorsichtig gemacht. Bei dem Gespräch bekam ich mit, dass das jetzt Mama und Papa sind. Meine Mama und mein Papa.
Nach kurzer Zeit kuschelte ich mich an Mama und sie kraulte mich. Ich konnte mich entspannen und mich erstmal ausruhen. Der Weg nach Hause hatte ca. 4-5 Stunden gedauert, aber die beiden haben sehr auf mich geachtet. Wir haben zweimal angehalten, damit ich pullern und trinken konnte.
Zu Hause angekommen sind wir noch eine kleine Runde in meiner neuen Stadt gelaufen. Das Schöne, wenig Verkehr und viele Wiesen.
Als wir vor der Haustür standen, wollte ich nicht mit rein. Ich hatte Angst, was mich erwarten wird. Papa hob mich hoch, weil ich sowieso an den beiden wieder zum Kraulen hochsprang und trug mich rein. In der Wohnung angekommen, durfte ich erstmal alles gründlich erschnüffeln. Spielzeug, Kuscheltiere, alles da, was ein Hundeherz begehrt. Aber am besten gefiel mir gleich das Sofa. Da habe ich mich hingelegt und wurde wieder gekrault. Mama und Papa zeigten mir noch die Wasser- und Futterstelle. Da gab es auch erstmal was zu trinken und was zu essen. Ich hatte nach der ganzen langen Fahrt echt Hunger bekommen. Die Stelle habe ich mir gleich eingeprägt. Aber genug davon, wieder zurück aufs Sofa. Obwohl Mama und Papa mir ein eigenes recht großes Sofa gekauft haben, liebe ich das Sofa mehr. Da kann ich mich an Mama und Papa rankuscheln. Gesagt getan. Wir 3 haben erstmal ein kleines Nickerchen gemacht. Das tat allen sehr gut. An diesem Tag ist nicht viel passiert, außer kuscheln, Gassi gehen, viele Leckerlies und Abendessen. Als es dann zu Bett ging, wollte ich unbedingt bei Mama und Papa bleiben. Also schlich ich mich mit in ihr Bett und durfte sogar dort bleiben. Es fühlte sich so schön an.
Am nächsten Morgen wurde ich sehr gelobt, weil ich nichts kaputt gemacht oder in die Wohnung gepullert habe. Das merk ich mir natürlich. Wir sind aufgestanden, haben uns angezogen und sind wieder spazieren gegangen. Pullern und das große Geschäft waren gar kein Problem.
Zu Hause angekommen gab es Frühstück. Mann, war das wieder lecker. Und danach wieder kuscheln. An diesem Tag haben Mama und Papa auch schon etwas mit mir geübt. Ich sollte mich auf einmal hinsetzen, damit ich Leckereien bekomme. Die sind vielleicht komisch. Wir sind ganz viel und bei schönem Wetter lange spazieren gewesen. Ich konnte schnüffeln und toben. So ging es ein paar Tage.
Dann kam irgendeine komische Zeit. Da wurde ich wieder angezogen und dann fuhren wir wohin. Ich hoffe, nicht wieder so ein Sammelpunkt. Nein, ich lernte meine Omas und Opas kennen. Die riechen vielleicht auch wieder komisch, aber gut. Wer weiß, wie ich rieche. Haha. Die vier gaben mir jeweils Zeit. Ich wurde nicht bedrängt, konnte in Ruhe schnüffeln und bekam sogar Streicheleinheiten und Leckerchen. Da gefällt es mir auch. Den Omas musste ich natürlich erstmal unterm Rock schnuppern. Haha. Bei den Opas bin ich noch etwas skeptisch, aber es wird langsam. Die Tage gingen vorbei und es kehrte wieder Ruhe ein.
Das Gassigehen klappt immer besser. Ich muss auch mal direkt neben Mama oder Papa laufen, das ist etwas merkwürdig, aber auch da gibt es wieder Leckerlies, wenn ich fein folge. Mittlerweile kann ich auch schon „Sitz“ und „Platz“. Wenn mich Mama oder Papa bei bestimmten Situationen ins „Bett“ (mein eigenes Sofa) schicken, klappt das nur bedingt. Aber daran arbeiten wir alle gemeinsam.
Silvester war übrigens auch kein Problem für mich. Es war zwar laut, aber Mama hat mit mir immer fein trainiert. Wenn es mal die Tage vor Silvester geknallt hatte, bekam ich immer ein kleines Leckerlie. So habe ich gelernt, dass das Knallen nichts Schlimmes ist. Mama und Papa haben den Abend mit mir kuschelnd und ruhig verbracht. Das fand ich schön.
Aber Freunde, ich muss euch sagen, ich bin ja total auf Mama fixiert. Ich lass sie ungern aus den Augen, möchte sie beschützen und ihr einfach das Gefühl von Sicherheit vermitteln. Aber sie meint auch zu mir, dass ich ihr vertrauen muss und ihr nicht in der ganzen Wohnung folgen muss. Aber auch das lernen wir gemeinsam.
So ihr Lieben, mir geht es sehr sehr gut in meiner neuen Familie und meinem neuen Zuhause. Ich verabschiede mich erstmal und melde mich bald wieder bei euch.
Bis dahin, viele liebe Wau waus, euer Nasco.