Hier der zweite Bericht über Adelfried.
Die Ankunft war für alle ein Highlight bzw. sehr anstrengend. Adelfried rührte sich ja keinen Meter und musste getragen werden. Bei euch im Garten ging er dann ein paar Meter, aber das war es auch schon. Dann endlich sein neues Zuhause: er wurde aus dem Auto getragen, in den Garten und ins Haus. Dort blieb er in seinem Bett so liegen, wie mein Mann ihn hingelegt hatte.
Tragen müssen wir ihn immer noch, doch das ist okay. Das Erdgeschoss muss noch ein paar Möbel haben, solange wird der Hund die Treppe rauf und runter getragen. Zumindest von meinem Mann. Bei mir geht Adelfried ganz langsam und vorsichtig die Treppe runter.
Im Laufe der letzten zwei Wochen hat sich viel getan: Nach fast vier Tagen ohne Fressen entwickelt sich ein recht gesunder Appetit...so wie seine Zahnprobleme es zulassen. Die Zähne sind eine Katastrophe und werden nächsten Dienstag dem Tierarzt gezeigt zwecks Behandlung.
Mit viel Geduld und Ruhe wurde es Adelfried ermöglicht, sein neues Zuhause und die zwei wichtigsten Menschen kennen zu lernen. Seit knapp einer Woche wird ganz kurz gewedelt. Vor 4 Tagen hat er angefangen, auf Rufen zu reagieren und läuft seitdem ständig hinter mir her. Schmusen und Bürsten akzeptiert er ganz prima. Mittlerweile darf ich auch meine Hand über ihn halten. Ist in einigen Situationen notwendig, vor allem wenn er in der Türe steht und ich versuche, an ihm vorbei zu kommen.
Doch leider gibt es auch negatives: vor ein paar Tagen sind wir in die Garage. Dort kam er mit seiner Leine an die Leiter, erschreckte sich, machte einen Satz und wollte zur Türe raus. Dabei schoß er an dem Fahrrad vorbei, riss dieses mit der Leine hinter sich her und sprang panisch in meine ausgebreiteten Arme. Nach einigen Versuchen diesen zu entkommen, konnte er beruhigt werden. Dann sah er sich um und beschnupperte das Chaos. Seitdem kommt er immer, wenn ich ihn rufe und läßt sich "beschützen". Meinem Mann, der immer alles mitten im Weg stehen läßt, habe ich Abends mit einer sehr düsteren Zukunft für ihn gedroht. Es wurde umgehend aufgeräumt.
Doch Adelfried hat immer erstmal Panik, wenn mein Mann nach Hause kommt. Nach einem kurzen Fluchtversuch nähert er sich ihm vorsichtig an und dann geht es. Aber daran müssen die beiden arbeiten.
Ich finde, in den letzten zwei Wochen hat der Hund viel gelernt. Er läuft noch immer mit einem Blick rum der sagt: lasst mich aus diesem tollen Traum nicht aufwachen.