Dieser Hund wurde vermittelt von www.pro-canalba.eu

Mein 'jetziger' Name
Nannita

Mein Name im Tierheim
Hippolita

Rasse
Mischling

Das ist mein Hund und ich möchte gerne einen neuen Happy End Beitrag hinzufügen

Eintrag vom 12.09.2024
Nannita nach über einem Jahr bei uns

Hallo ihr lieben Menschen und Leser meines Textes,

jetzt bin ich schon über ein Jahr hier bei meiner Familie in Deutschland und es ist nun wirklich an der Zeit, mal wieder ein Lebenszeichen von mir zu schicken. Wenn’s nach mir ginge, hätt‘ ich’s schon längst erledigt, aber bin ja auf Frauchen angewiesen und sie sagt, sie hätte sooo wenig Zeit gehabt wegen dem Paco, meinem allerbesten Hundekumpel und Freund und vor allem Vorbild, denn Paco war sehr sehr krank und brauchte viele Wochen lang eine Intensivbetreuung. Dies hat Frauchens Nerven arg strapaziert.

Aber jetzt geht es wieder und ich bin so dankbar, dass es Paco gibt. Von ihm schaue ich mir alles ab. Er zeigt mir all das Wichtige, was ich in der Menschenwelt brauche und wissen muss, zum Beispiel wenn es an der Tür klingelt, dann muss ich bellen. Das kann ich und knurren kann ich auch dabei. Frauchen sagt immer, es sähe lustig aus, wenn ich knurre und belle. Ich nehme meine neuen Aufgaben halt ernst und gebe mein Bestes. Ich helfe mit, das Rudel zu verteidigen, aber nur hier im Haus und auch noch im Garten, denn hier fühle ich mich sicher und zuhause.

Draußen in der großen Welt sieht das Ganze anders aus. Straßenlärm und andere Geräusche machen mir zwar nichts aus, auch an fremde Menschen kann ich mich langsam gewöhnen, wenn sie hündisch mit mir sprechen, aber wenn ich andere Hunde sehe, dann möchte ich am liebsten Kehrt machen. Dabei unterscheide ich nicht, ob es sich um kleine oder große, junge oder alte oder auch bereits bekannte Hunde handelt. Ich möchte einfach keinen Kontakt mehr. Selbst der souveräne Paco, der jeden Artgenossen unvoreingenommen begrüßt, kann mich nicht davon überzeugen, mal selbst Kontakt aufzunehmen.

Am liebsten bin ich zuhause und liege meistens auf meinem Bettchen in der Küche. Frauchen sagt immer, ich dürfte auch die anderen Liege-/Schlafplätze und auch das Sofa nutzen, aber das will ich ja gar nicht. Ich fühle mich in der Küche am wohlsten. Da habe ich meine Ruhe und kriege immer mit, wenn die Menschen Essen machen. Mmh, essen ist meine absolute Lieblingsbeschäftigung. Und dabei ist es mir egal, was sie mir geben. Ob Möhrchen, Pellkartoffel, Gurke, Erdbeere, Blaubeere oder Melone. Schmeckt alles und wird von mir verputzt. Letztens hat mir Frauchen ein Stückchen Blattsalat vor die Nase gehalten… schwupps… hab‘ ich auch gegessen. All die Jahre, in denen ich nie satt wurde und ums Futter kämpfen musste; um Futter, welches auch noch schlecht war, haben ihre Spuren hinterlassen. Ich brauche endlich nicht mehr zu fürchten, dass ich nicht satt werde. Das ist so schön. Ich habe nicht nur mein eigenes weiches Bettchen, sondern auch meinen eigenen Napf. Mir schmeckt es hier einfach gut und wenn der Paco mir seine „Anstandshäppchen“ in seinem Napf überlässt, ja dann müsst ihr mal sehen, wie schnell ich meinen Kopf in seinen Napf stecke. Bloß nix wegwerfen! Frauchen sagt dann immer so etwas wie „aufpassen, nicht zu dick werden…“ Tse….Frauchen sagt auch, man sähe es mir an, dass es mir gut geht. Bin nicht mehr so knochig und mein Gesichtchen sieht nicht mehr so fix und fertig aus. Ihr könnt euch ja auf den Fotos selbst ein Bild von mir machen.
Also ich habe für mich ganz klar entschieden: Ich will hierbleiben.

Vielen lieben Dank an Euch wahnsinnig engagierte Tierschützer in Deutschland und in Italien, dass ihr meine Ausreise möglich gemacht habt. Hoffentlich werden noch ganz viele meiner Artgenossen in denselben Genuss einer eigenen Familie kommen… bis bald, eure Nannita

p.s.:
Auch ein ganz dickes Lob an die Fotografen und Verfasser der Vorstellungstexte, die eine Vermittlung der Hunde erst möglich machen. Gerade durch den passend formulierten Vorstellungstext, der so oft mitten ins Herz des Lesers trifft, wird zusammen mit den ausdrucksvollen und aussagekräftigen Fotos das Wesen eines jeden Hundes super treffend beschrieben.

Eintrag vom 30.07.2023
Ich komme langsam zur Ruhe

Hallo Ihr lieben Tierschützer,

ich wollte mich nun auch mal kurz melden. Ja, was soll ich sagen? Ich bin mir noch nicht so sicher, aber ich glaube meine Träume beginnen endlich wahr zu werden. Es gibt sie also doch, diese Welt außerhalb der Gefängnismauern! Zurzeit sind es nur viel zu viele neue Eindrücke, die auf mich einwirken, dass ich manchmal einfach kapituliere und mich flach auf den Boden lege, weil es mir zu viel wird. Aber meine neuen Menschen geben mir alle Zeit, die ich brauche, um alles in Ruhe kennenzulernen und keine Angst mehr zu haben. Das weiche Bett in der Küche (da wo immer so leckere Düfte herkommen) habe ich schon für mich in Anspruch genommen und der große schwarze Hundekumpel Paco hat auch nix dagegen. Er hilft mir sehr, um mich in der für mich völlig fremden Welt zurechtzufinden. Im Haus fühle ich mich sicher, der Garten ist so là-là, aber zum Pipimachen und für das große Geschäft gut geeignet, nur die Welt da draußen mit Autos, Fahrrädern, fremden Geräuschen usw. ist mir noch seeeehr suspekt und gruselig. Zum Glück bin ich ja sehr neugierig und ich denke, diese Neugier wird meine Angst irgendwann besiegen. Ich hoffe, dass auch meine beiden Zwingerkumpels Maarten und Jehanne es so gut angetroffen haben wie ich. Ach so, ich heiße jetzt übrigens Nannita oder kurz Nanni. Meine Menschen meinen, dass dieser Name besser zu mir passt, weil ich so liebenswürdig, freundlich und zärtlich bin. Und wenn sie mich rufen, dann stelle ich immer meine großen Lauscher auf und blicke nicht mehr so traurig und hoffnungslos wie damals in diesem Betonknast…