In meinem ersten Happy-End-Bericht hatte ich ja schon erwähnt, wie gut der Rückruf an der langen Schleppleine funktioniert. Also haben wir einen GPS-Tracker für Kalle bestellt und an seinem Halsband bzw. Geschirr angebracht. Mit dieser Sicherheit, dass wir ihn via Handy-Ortung wiederfinden würden, habe ich angefangen ihn auf unserem gewohnten Spazierweg frei laufen zu lassen. Und siehe da, das klappt super. Er kommt auf Komando zu mir, holt sich seine Belohnung und bleibt bei mir, bis ich ihn wieder in den Freilauf entlasse. Kalle ist aber auch ein eher zurückhaltender Hund, der gerne bei mir bleibt, neben mir herläuft und sich bei mir sicher fühlt.

Gestern waren wir zum ersten Mal beim Tierarzt. Ich hatte mich dafür entschieden, mit ihm zu Fuß dorthin zu wandern (ca. 3 km), damit er noch ein paar andere Umweltreize kennenlernen kann. Diese Entscheidung war super, denn er hat wirklich jede Situation mit Gelassenheit gemeistert. Er lief neben mir an der kurzen Leine auf dem Bürgersteig artig und munter her, schnüffelte ein bisschen hier und da und war erstaunlich entspannt, trotz relativ viel Verkehr auf der Straße. Ein Teil der Strecke führt über einen recht belebten Spazier- und Radweg. Auch hier blieb Kalle gelassen, interessierte sich überhaupt nicht für die vorbeifahrenden Radfahrer, zog nicht an der Leine und lief, egal wer da auftauchte, locker neben mir her. Natürlich lenke ich seine Aufmerksamkeit vor jeder Begegnung auf mich, aber es ist erstaunlich, wie toll er in der kurzen Zeit (6 Wochen) hört und wie schnell er versteht, was ich von ihm will. Einfach nur klasse!!!

Der Tierarztbesuch verlief unspektakulär. Wir waren alleine im Wartebereich, im Untersuchungszimmer gab es Leckerlies, auf dem Untersuchungstisch ließ er sich von mir festhalten und von der Tierärztin untersuchen. Kalle war und ist immer freundlich und lieb. 

Kalle kam am 15.09.24 in Mommenheim an und lebt nun in unserer kleinen Familie (Dagmar, Manfred und Sohn Jonas, 18 Jahre).

Kalle war vor allem die ersten Stunden und 2 bis 3 Tage eher schüchtern und ängstlich. Aber mit jedem neuen Tag lernt er, uns zu vertrauen und wird immer mutiger.

Er liebt es, in seinen Körbchen zu liegen, sei es um seinen Kauknochen zu bearbeiten oder zu schlafen. Anfangs hatte er große Angst vor lauten Geräuschen und fahrenden Autos. Da wir aber täglich mindestens drei Mal ein kleines Stück an unserer stark befahrenen Ortsdurchfahrt entlang müssen, nimmt er die vorbeifahrenden Autos inzwischen recht gelassen hin und auch laute Geräusche sind gar nicht mehr so schlimm.

Wir gehen meistens über freies Feld spazieren und er hat sich super mit der langen Schleppleine arrangiert und lässt sich immer öfter zu übermütigem Rennen und Spielen animieren. Manchmal treffen wir beim Spaziergang unsere Nachbarn mit ihrem Labrador Jack. Kalle und Jack haben sich auf Anhieb gut verstanden und rennen um die Wette, soweit das mit einer 15 Meter langen Schleppleine möglich ist.

Wir sind alle erstaunt, wie gut sich Kalle schon an der Schleppleine abrufen lässt und wie toll er an den beiden kürzeren Leinen ohne zu ziehen neben uns herläuft. Er lernt total schnell und will bisher nur gefallen.

Bisher haben wir ihn auch schon mal 2 bis 3 Stunden alleine im Haus gelassen und er hat nix angestellt. Er geht dann wohl in sein Körbchen und genießt die Ruhe - zumindest sieht es durchs Fenster so aus.

Ich möchte noch erwähnen, dass wir eine hundeerfahrene Familie sind und Kalle wie einen unerfahrenen Welpen behandeln. Das klappt bisher sehr gut und wir sind von unserem neuen Familienmitglied total begeistert.

Beste Grüße

Dagmar Kasper-Loew