Was erwartet man, wenn man einen ungefähr 13-jähigen Hund adoptiert? Zunächst wünscht man sich, dass der Hund möglichst noch eine gute, lange Zeit in seinem neuen Leben hat. Aber die Befürchtungen sind da: was, wenn der Hund sich nur schwer einlebt und stirbt, bevor er sein neues Leben geniessen kann? Was, wenn der Tierarzt schon beim ersten Besuch eine lebensbedrohliche Erkrankung feststellt? Solche und ähnliche Gedanken gingen uns vor Ankunft durch den Kopf.
Und dann Lavinia: Zuerst recht wacklig und unsicher auf den Beinen, keine Treppen. Im Garten sehr ungeschickt, jede Stufe ein Stolperhindernis. Doch schon nach wenigen Tagen - und erst recht nach zwei Wochen - wurde es viel besser, sie läuft sicherer und die Treppe ist gar kein Problem mehr, hoch und runter. Ein tägliches Gassi von ca. einer Stunde ist gar kein Problem für sie, sie läuft und läuft.
Erstaunlich schnell hat sie die Küche und alle Wohlgerüche dort entdeckt und für sich beansprucht. Tatsächlich hat sie am letzten Wochenende unsere Cane Corso Hündin recht eindrucksvoll aus der Küche vertrieben, wo sich ein Spießbraten zum Auftauen befand :-). Ansonsten hindern ihre 13 Jahre sie auch nicht daran, Essen vom Tisch oder von der Arbeitsplatte in der Küche zu erbeuten. Wir schimpfen zwar (ob sie das hört, ist fraglich..), aber müssen trotzdem lachen, wie sie mit ihren langen Beinen dort hochkommt.
Und der erste Besuch beim Tierarzt: die Zähne zwar in sehr schlechtem Zustand, aber sonst alles in Ordnung, ihrem Alter entsprechend natürlich. Keine Katastrophen. Da kann sie tatsächlich noch eine schöne Zeit bei uns haben, wie lange auch immer sie dauert. Ein sehr erstaunliches altes Mädchen, das unser Leben und unser Rudel jeden Tag bereichert.