Dieser Hund wurde vermittelt von www.pro-canalba.eu

Mein 'jetziger' Name
Sally

Mein Name im Tierheim
Vanessa

Rasse
Irish Setter

Das ist mein Hund und ich möchte gerne einen neuen Happy End Beitrag hinzufügen

Eintrag vom 12.06.2024
Eine Setterina in Bella Germania - Jahr eins Monat vier

Wann ist ein Hund angekommen? Wenn ich Sally betrachte, stelle ich mir diese Frage oft.

Ist ein Hund angekommen, wenn er

  • sich den Gegebenheiten seines Rudels anpasst 
  • ohne Leine folgt 
  • Besucher freundlich begrüßt 
  • gut frisst und sein Geschäft im Freien verrichtet
  • die Nähe seines Menschen sucht 
  • Haus und Hof bellend verteidigt 
  • eine entspannte Körperhaltung hat
  • in Rückenlage schläft 
  • sich problemlos anfassen lässt 
  • auf seinen Namen reagiert

Ja, alles das kann Sally bereits. 

Dennoch sind da diese Momente, wo sich Sally am liebsten wieder in ihr Schneckenhaus verkriechen möchte, z. B. schnelle unbedachte Bewegungen, laute Stimmen, etwas für sie Unvorhergesehenes.

Dann versuchen wir sie aufzubauen, dass sie sich in ihrer Umgebung oder auf ihrem Liegeplatz sicher fühlen und nichts passieren kann.

Ja, das Vertrauen zu der kleinen Sally zu gewinnen, erfordert einen langen Atem.

Umso schöner ist es dann zu sehen, dass sie von sich aus einen kurzweiligen Augenkontakt aufnimmt oder erste vorsichtige Versuche unternimmt, meine Hand abzulecken.

Ja, Sally wird bald ganz ankommen- ohne wenn und aber!

Eintrag vom 14.02.2024
Eine Setterina in Bella Germania - Jahr eins

Ein Jahr ist bereits vergangen, seit wir ein vor Kälte und Unsicherheit braunes zitterndes Fellknäuel in unser Rudel aufnahmen.

Viele Höhen und Tiefen, einige Erfolge und Rückschritte haben wir in den vergangenen zwölf Monaten miteinander erlebt. 

Die letzten Monate war Sally stets an der Seite unseres kranken, alten Hundes. Das hat sie ganz toll gemacht. Sie begleitete mich und ihn auf den kurzen Spaziergängen, lag oft in seiner Nähe. Letzte Woche mussten wir ihn erlösen. Möglicherweise vermisst sie ihn so sehr, wie wir es tun.

Den allergrößten Fortschritt haben wir erst im letzten Monat erzielt: Sally läuft nun ohne Leine beim Spaziergang im Feld. Vorausgesetzt: es windet, regnet, stürmt nicht, von Schnee will ich gar nicht sprechen. Keinen Fuß hat sie vor die Tür setzen wollen. Einige Ablein-Versuche im Herbst scheiterten, da Sally sobald sie abgeleint wurde, schnurstracks nach Hause zurücklief. Ich bin überglücklich, denn sie signalisiert mir damit, dass sie mir vertraut, dass ich sie beschützen kann in der für sie immer noch nicht ganz geheuerlichen Umwelt. Ich kann gar nicht mehr genau sagen, was genau der Auslöser dafür war, aber irgendwann hat sich das Gefühl eingestellt, dass wir das Gröbste überstanden haben und sie sich immer mehr in unser Leben integrieren möchte. 

 

Zeit heilt alle Wunden, so sagt man. Ob die seelischen Traumata von Sally auch geheilt wurden in diesem Jahr, vermag ich noch zu bezweifeln. Vier Jahre Zwinger, unregelmäßige Fütterung hinterlassen tiefe Furchen in einer Hundeseele.

Den kleinen Charakterkopf möchten wir nicht mehr missen.

Eintrag vom 12.10.2023
Eine Setterina in Bella Italia - Monat acht

Die kleine Sally war auf ihrer zweiten großen Tour mit ihrem Rudel Richtung Italien - Richtung Heimat? Nein, Sallys Heimat ist da, wo ihr Rudel ist!

Immer routinierter zeigt sich die Kleine auf unseren gemeinsamen Reisen. Im Wohnmobil liegt sie nun ganz entspannt zwischen den anderen Hunden - unvorstellbar noch vor acht Monaten, wo wir ein wie Espenlaub zitterndes Wesen im Wohnmobil nach Hause transportierten.

Auch auf den Rastplätzen zeigt sie sich nicht mehr nervös und - wer hätte es gedacht - verrichtet ihre Notdurft auf für sie fremdem Terrain. Auf unserer ersten großen Reise im Sommer hat sie fast 36 Stunden eingehalten, obwohl wir alle zwei Stunden einen Parkplatz ansteuerten. Vergangene Zeiten - zu unserer großen Freude.

Ebenso auf dem Campingplatz war sie brav, ging neugierig zu unseren Zaungästen, die sich immer wundern, dass wir mit unserem ganzen Rudel verreisen. Mit der kleinen Sally sind es immerhin sechs tolle Hunde. Die für sie unbeliebten Spaziergänge machten ihr augenscheinlich nichts aus, manchmal freue ich mich so unbeschreiblich über ihre tolle Entwicklung und schmunzle über die Kleine, die immer öfter über ihren Schatten springt und immer mutiger wird.

Natürlich gibt es noch Situationen, wo sie panisch reagiert, laute Geräusche zum Beispiel oder wenn jemand unvermittelt hinter sie geht. Große Sorge bereitet mir noch, dass sie durch offene Türen rennt, als sei sie auf der Flucht. Hier haben wir noch viel Arbeit vor uns.

Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden. Ob es bei Sally auch zutreffen wird, weiß ich nicht, aber wir pflegen ihre Narben liebevoll und hoffen, dass die zarte Sally ihr Leben ohne Ängste genießen kann.

Eintrag vom 27.08.2023
Eine Setterina in Bella Germania - Monat sechs

Unsere Sally - auch als Haus- und Hofhund bekannt - wächst immer mehr über sich hinaus. Nicht dass sie jemals die große Abenteurerin wird, aber sie nimmt ihre Challenges an. Große Spaziergänge sind immer noch nicht ihr Ding, werden sie vielleicht auch nie, aber sie ist eine sehr mitfühlende Hündin.

Sie zeigt uns ihre sensible Seite, wenn sie sich um unseren kranken alten Hund kümmert und mit ihm in seinem Körbchen liegt oder ihn - und nur ihn - gern nach draußen begleitet.

Eintrag vom 20.07.2023
Eine Setterina in Bella Grecia - Monat fünf

Die Zauberformel für Sally: Zeit, Geduld und warme Temperaturen 

Fünf Monate ist es nun her, dass wir eine kleine schüchterne Hündin an einem dunklen Morgen aus dem Transporter entgegennahmen und mit dem Wohnmobil nach Hause fuhren. Damals fand sie das Gefährt ganz schrecklich - einige Reisen und Touren später, hat sich unsere Kleine zu einer reisetauglichen Begleiterin entwickelt, natürlich wird sie auch weiterhin von dem Rudel unterstützt, das reiseerfahren ist. 

Ob es daran liegt, dass Sally Südeuropäerin, heiße Temperaturen gewohnt ist, Fakt ist, sie genießt unseren Aufenthalt in Griechenland sehr, entwickelt ein enormes Selbstbewusstsein und wirkt viel offener als sonst. Ihre Freude macht sie durch lautes Gebell kund und sie zeigt Ansätze, einen Hund aus dem Rudel in bestimmten Situationen mahnend zu korrigieren. Eine wahnsinnige Entwicklung finden wir und freuen uns für die Kleine.

Eintrag vom 06.06.2023
Eine Setterina in Bella Germania - Monat vier

Vier Monate sind vergangen und einige wenige Fortschritte unseres kleinen Schattenhundes sind zu verzeichnen. Schattenhund deshalb, weil Sally nicht auffallen, im Hintergrund bleiben möchte. Sie ist keine, die sich einem aufdrängt, die Nummer eins sein möchte.

In diesen vier Monaten ist es mir noch nicht gelungen, sie zu lesen, ihr Verhalten zu deuten, 

Manchmal denke ich, dass in Sally  zwei Herzen schlagen: das Mutherz und das Angstherz. An manchen Tagen genießt sie die Streicheleinheiten und saugt alle bunten Eindrücke förmlich auf, am nächsten Tag- ohne, aus menschlicher Sichtweite betrachtet, sichtbare Vorankündigung - nichts von dem eben Erwähnten. An manchen Tagen nimmt sie mir beim Spaziergang das angebotene Futter aus der Hand, läuft mit einer aufrechten Rute ihren Weg, spielt auch mit fremden Hunden, dann aber plötzlich keine Annahme des Futters, Rute hängt, will am liebsten nur zuhause sein, fremde Hunde und Fremde sind ihr nicht geheuer. Warum? Das ist mir noch ein Rätsel.

Was ich weiß: sobald sich in ihrem routinierten Ablauf etwas ändert, sei es auch nur ein winziges Element, zeigt sie sich unsicher.

Plötzlich liegt ein Gegenstand auf dem Weg, der dort nie war, Unsicherheit. Wir nehmen einen anderen Weg - Unsicherheit. Eine ausgestellte Bewässerung auf dem Feld- Unsicherheit.

An manchen Tagen kämpft Sally mit ihren eigenen kleinen Dämonen. Vier Jahre im Zwinger haben ihre Spuren hinterlassen und können nicht in vier Monaten geheilt werden. Wir bleiben gemeinsam am Ball, damit sie ihre Angstzustände irgendwann minimiert und das Leben bei und mit uns genießen kann.

Eintrag vom 29.04.2023
Eine Setterina in Bella Germania- Monat drei

Drei Monate sind bereits ins Land gezogen: Unsere kleine Sally fühlt sich im Haus und Garten mittlerweile sicher und zeigt sich am Zaun selbstbewusst, verteidigt das Grundstück laut bellend. Lässt sich das Fell kämmen und die Krallen schneiden. Kennt unsere Abläufe, Fütterung, Spaziergänge, Ruhezeiten und Kuschelzeiten und hat sich uns prima angepasst - wie ein normaler Hund.

Weniger selbstbewusst zeigt sie sich außerhalb ihres Reviers. Obwohl wir sie immer  nur im Rudel oder mit einem Hund spazieren führen, sind diese immer noch nicht ihr Ding. Sie schnuppert zwar hier und da, aber versucht mehrfach, abzudrehen Richtung Haus und wenn sie merkt, dass es heimwärts geht, kann es ihr nicht schnell genug gehen. 

Mit Fremdhunden gab es nur freundliche Begegnungen, sie bleibt jedoch uninteressiert und distanziert ihnen gegenüber. Spielen hat sie scheinbar nicht wirklich gelernt. Wie auch, wenn man vier Jahre seines Lebens in einer Box gesessen hat. 

Wir freuen uns für sie, auch wenn der Fortschritt noch so klein ist, wie beispielsweise Hundeleckerlies beim Spaziergang annehmen. Wir wissen, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben, aber wir gehen ihn mit Sally gemeinsam, behutsam und voller Zuversicht, dass aus der Kleinen eine ganz Große wird.

Eintrag vom 02.04.2023
Eine Setterina in Bella Germania - Woche acht

Was auch immer Sally in ihrem Leben vor uns erlebt hat – sie braucht Zeit zu lernen, dass sie in Sicherheit ist und wieder Vertrauen fassen kann.

Jeden Tag wird unsere Kleine selbstsicherer, meistert mit uns gemeinsam den Alltag, traut sich immer mehr zu, auch wenn es an manchen Stellen - menschlich betrachtet- Rückschritte gibt.

Bei den Römern gab es die Redewendung: „Gutta cavat lapidem“ – Steter Tropfen höhlt den Stein. 

Das ist unser Schlüssel, um Sallys Vertrauen zu gewinnen: Wiederholung, Geduld und Ausdauer beim Lernen der ganz alltäglichen Abläufe auf dem Weg zu einem normalen Familienhund.

Auch wir vertrauen unserer Kleinen, dass sie es eines Tages schafft, ihre Verhaltens-Muschel zu sprengen und sich zu einer wahren Setterin entwickelt- mutig und stolz! 

Wichtig ist nicht das Tempo, sondern dass die Richtung - in ein glückliches Hundeleben- stimmt!

Eintrag vom 25.03.2023
Eine Setterina in Bella Germania- Woche sieben

Nach dieser kurzen Zeit ist klar: Die kleine Sally gehört zu den sogenannten „Männerhunden“.

Seit sie bei uns eingezogen ist, gibt es für sie in erster Linie meinen Mann. Mit ihm liegt sie völlig entspannt auf dem Sofa, begrüßt ihn mit Freudentaumel, und lächelt ihn sogar an - eine schöne Vertrauensbasis für unser Zusammenleben.

Unsere - in Sallys Augen Pflicht - Spaziergänge werden ausgedehnter, auch wenn sie immer noch nicht begriffen hat, dass sie ihre Geschäfte in Flur und Fauna verrichten darf. Mittlerweile setzt sie sich, bevor es los geht, wartend vor das Tor, lässt sich das Geschirr umlegen und geht unaufgefordert mit. Für uns ein kleiner Fortschritt - für unsere Kleine eine Riesenhürde, die sie meistern muss und das gelingt ihr immer besser.

Fremden Hunden gegenüber ist sie zwar aufgeschlossen, beobachtet sie jedoch bevorzugt aus der Distanz. Eventuell ist es auch der Tatsache verschuldet, dass sie im Gegensatz zu den anderen angeleint ist. 

Ihre Nasenarbeit hat erheblich zugenommen. Ich habe das Gefühl, dass jeder Grashalm ausgelesen wird. Wir sind schon sehr gespannt, wie sie auf Hasen etc. auf dem Feld reagieren wird.

Das morgendliche Verbellen des Zeitungsbotens hat sich zu unserem Leidwesen leider immer noch nicht gelegt. Auch reagiert sie auf hohe Geräusche unvermittelt mit Gebelle. Die Ursachen sind uns unklar und daher hoffen wir, dass die alltägliche Routine mit den immer gleichen Abläufen die kleine Sally zu einer selbstbewussten und sicheren Hündin werden lässt.

Sehr schön war diese Woche zu beobachten: Sally hat unsere Fische im Teich entdeckt! Seit sieben Wochen geht sie tagtäglich am Fischteich entlang und heute ganz plötzlich eine erste Regung. Pure Neugierde! Pure Emotion für uns!
 

Eintrag vom 19.03.2023
Eine Setterina in Bella Germania- Woche sechs

Ich weiß nicht, ob es an den ersten  längeren Sonnenstrahlen liegt, aber unsere warmblütige Italienerin taut von Tag zu Tag sichtlicher auf. Streicheleinheiten lässt sie nicht nur über sich ergehen, ihre Muskulatur lockert sich dabei und sie scheint diese Wellness auch immer mehr zu genießen. 

Natürlich sind wir noch weit davon entfernt, dass sie diese von sich aus einfordert, dafür ist sie noch recht zurückhaltend, aber sie lässt immer mehr Nähe zu. Glücksmomente für uns!

Die kleine Forscherin entdeckt langsam das, was für unsere Familienhunde normal ist:

  • Spielen 
  • Beute machen 
  • Gerüche
  • Entspannen
  • Genießen
  • Neugierde
  • Leben ohne Angst

Dazu gehören auch die ersten gebuddelten Löcher - sorry Verstecke - im Garten. Aber dafür gibt es Schaufeln und Bewegung tut der menschlichen Gesundheit bekanntermaßen auch gut. 

Vieles schaut sie sich bei ihrem Rudel ab, auch wenn sie nicht weiß, warum unbedingt die verdreckten Pfoten mit einem Tuch gesäubert werden sollen, bevor es ins Haus geht, oder das Fell gebürstet werden muss.

Die allergrößte Sorge bereitet uns das Anlegen des Geschirrs. Dann verfällt sie wieder in ihre alte Starre. Legen wir es ab, ist sie wieder entspannt! Wir wissen nicht, was schiefgelaufen ist, aber wir arbeiten daran, dass sie es akzeptiert. Den Drang, fortzulaufen haben wir bei ihr nie bemerkt. Im Gegenteil - zu Aktivitäten, die sich außerhalb der vier sicheren Wände abspielen, muss sie stets animiert werden.

Auf den Ruf: Sally hier! reagiert sie ehrfürchtig zu einem kommend.

Das macht uns stolz, nicht dass sie ehrfürchtig dabei ist, sondern überhaupt bereit ist zu uns zu kommen! Ein Meilenstein!

Auf dass wir noch zahlreiche stolze Momente mit der Kleinen erleben dürfen, auf ihrem Weg eine ganz Große zu werden.

Eintrag vom 12.03.2023
Eine kleine Setterina in Bella Germania - Woche fünf

Wenn die kleine Sally sprechen könnte, würde sie wahrscheinlich sagen:

  • Regen doof
  • Kälte und Wind doof 
  • Spazierengehen doof, a b e r
  • Fressen gut
  • Rudel besser 
  • Sofa am besten 

Da sie nicht reden kann, ziehen wir unsere eigenen Schlüsse aus ihrem Verhalten.  

Gerne möchte sie mehr, aber es gibt immer noch Situationen, in denen sie noch zittert und Unsicherheiten zeigt, wie Spaziergänge. Diese sind immer noch mit Stress für sie verbunden, aber auf dem Feld beginnt sie intensiver und länger mit Nasenarbeit.

Den Weg zurück nach Hause schafft sie in Rekordzeit. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass sie unterwegs nichts macht. 

Erst im heimischen Garten löst sie sich! Heimscheißerchen heißt es umgangssprachlich.

An Gewicht hat sie auch bereits zugelegt, das Geschirr musste bereits weitergestellt werden. Das freut uns sehr, genauso dass sie auf ihren Namen reagiert und immer zutraulicher wird.

Weitere Fortschritte sind zu verzeichnen: Bisher mussten die Türen ganz geöffnet sein, damit sie hinaus- und hineinrennen konnte. Mittlerweile schafft sie es durch eine halbgeöffnete - fast normal - zu gehen, und traut sich - auch ohne die anderen Hunde - in den Garten zu gehen.

Die tägliche Routine und die immer gleichen Tagesabläufe kennt sie mittlerweile und sie tun ihr gut.

Sie kann immer mehr entspannen und fühlt sich inmitten des Rudels sicher aufgehoben.

Wir freuen uns auf ihre weiteren Fortschritte in der nächsten Woche!

Eintrag vom 05.03.2023
Eine Setterina in Bella Germania - Woche vier

Vor vier Wochen haben wir Sally zu uns nach Hause geholt - wie die Zeit vergeht - nicht zu glauben.

Vier Wochen der Hoffnung, einiger Glücksmomente, aber auch der kurzen Nächte.

In manchen Momenten wächst sie über sich hinaus, in anderen wiederum sind keine Fortschritte zu verzeichnen.

Spaziergänge findet sie noch gar nicht toll - sie merkt sofort, dass wir das Haus verlassen werden - ihren sicheren Hafen. Um ihr so wenig Stress wie möglich zu machen, halten wir sie noch kurz.

Die ersten 200 m bis zu den Feldern läuft sie noch mit eingeklemmter Rute, dann startet sie mit ihrer Nasenarbeit und saugt förmlich alle Gerüche auf. Schöne kurze Momente!

Auf dem Rückweg startet sie förmlich durch, und zwar zielstrebig nach Hause. Erst zuhause löst sie sich dann im Garten. Ich tröste mich dann: Nächstes Jahr um diese Zeit sieht die Lage anders aus.

Dann gab es in dieser Woche den mit Herzklopfen erwarteten Besuch beim Tierarzt. Begleitet wurde sie von unserem großen Setter Danny, der die Ruhe selbst ist. Dennoch war sie gestresst, mit eingeklemmter Rute ließ sie die Untersuchung über sich ergehen und pinkelte sich ein. Das Positive: sie ist körperlich gesund!  Die Seelenheilung bedarf noch viel Zeit und Vertrauen.

Auch unseren Besuchern gegenüber wird sie immer aufgeschlossener, manchmal ist sie mutig und schaut, wer da ist.

Sie hat sich unserem Tagesablauf angepasst, den Staubsauger ignoriert sie, sie schläft mehr und startet auch mit ersten zarten Spielversuchen mit unserem Rudel. Zerrspiele findet sie besonders toll.

Für uns die tollste Entwicklung: Sally lacht uns an!

Kleine Schritte für die Menschheit - große für Sally.

Eintrag vom 25.02.2023
Eine Setterina in Bella Germania - Woche drei

Eine weitere Woche ist ins Land gezogen und die kleine Scheue zeigt einige wenige, aber interessante Fortschritte.

Was mich am meisten freut: ihre Mimik ist deutlich weicher geworden - ich weiß sonst nicht, mit welchem Wort ich das sonst beschreiben kann. Und auch ihre Augen blicken offener. Für uns die beste Entwicklung bisher.

Eine Fähigkeit von Sally ist das Erkennen von Tieren auf dem Bildschirm - dann steht sie vor dem Fernseher und beobachtet alles ganz genau. Bei Pferden wird sie ganz unruhig und fipst laut. Kannte sie die wohl aus ihrem Vorleben? Die Antwort werden wir niemals bekommen.

Auf dem Weg zu einem normalen Familienhund hat sie entdeckt, dass es sich lohnen kann, am Esstisch dabei zu sein. Leberwurst findet sie besonders lecker!

Sich im Rudel ankuscheln, immer noch ihr Lieblingsding. 

Sie traute sich bereits das gesamte Haus zu erkunden, auch ohne ihre vierbeinigen Freunde. Aber die Hundeklappe zum Garten ist ihr nicht geheuer.

Eine große Verteidigerin ist sie, wenn es darum geht, das Grundstück zu schützen, aber die große weite Welt außerhalb der vier Wände findet sie immer noch furchteinflößend.

Den Mutigen gehört die Welt - langsam und stetig wird dieser Weg von Sally eingeschlagen.

Eintrag vom 17.02.2023
Eine Setterina in Bella Germania - die zweite Woche

Zwei Wochen bereits komplettiert die zurückhaltende Sally unser Rudel. Viel Aufregendes würde ich über sie berichten wollen, aber  nur selten kann die scheue Kleine über ihren Schatten springen und sich auf das große Abenteuer „Leben wie ein normaler Hund“ stürzen. Aber viele kleinere Fortschritte sind zu verzeichnen: Leckerchen aus der Hand nehmen, Kauknochen knabbern, das Treppenhaus eigenständig erkunden, sich von mir streicheln lassen.

Zu ihrem sicheren Hafen zählten bisher unser fünfköpfiges Vierbeinerteam - seit dieser Woche hat sie Herrchens Bauch kennen und lieben gelernt. Ihr Fels in der Brandung. In Rückenlage präsentiert sie ganz entspanntes Setter-Yoga.

Ihre Spezialität: das Haus vor unerwünschten Eindringlingen zu verteidigen, und das morgens um vier, wenn die Zeitung eingeworfen wird, wobei sie im sicheren Haus ist und der Bote auf der Straße.

Unseren bereits terminierten Arztbesuch haben wir noch um weitere zwei Wochen nach hinten verschoben, um ihr die mittlerweile gewonnene innere Ruhe nicht zu gefährden. 

Die Welt da draußen ist ihr noch zu unheimlich, aber wir unterstützen sie dabei, über ihren Schatten zu springen und eine ganz Große zu werden!

Eintrag vom 10.02.2023
Eine Setterina in Bella Germania

Für die kleine sonnenverwöhnte Italienerin war die Ankunft in Deutschland alles andere als schön: Dunkelheit, Kälte, Regen - für uns das übliche Wetter halt. 

Auf der dreistündigen Rückreise verweigerte sie jeglichen Kontakt mit uns, hat nur auf dem harten Boden des Wohnmobils gestanden - und zwar genau neben dem kuscheligen Körbchen. Nach einer Stunde etwa der erste Versuch, sich doch auf die weichere Unterlage zu begeben, hat aber nicht lange gedauert. 

Zuhause angekommen durfte unser Rudel sich einzeln bei unserem Neuankömmling vorstellen und sie herzlich Willkommen heißen. Sie hat das erste Kennenlernen prima gemeistert, unsere Hunde aber auch.

Obwohl die kleine Setterin bisher nichts kennenlernen durfte, wundere ich mich immer wieder, wie schnell ein Hund lernt, dass das Sofa der beste Platz im Hause ist. Ich muss wohl anmerken, dass sie vierbeinige Vorbilder hat, die ihr die Vorzüge eines entspannten Hundelebens zeigen. 

Auch regelmäßiges, fast stündliches Aufsuchen des Gartens am ersten Tag hatte nichts geholfen: sie konnte sich nicht lösen. Das Ergebnis der kurz vor dem Platzen stehenden Blase war voraussehbar: sie hat sich eingepinkelt. Das hatte ich so auch noch nie gesehen, dass ein Tier auf die eigene Rute uriniert. Arme kleine verängstigte Maus - sie möchte nichts verkehrt machen - aus ihrer Perspektive!

Erst am nächsten Morgen hat sie verstanden, dass sie den Rasen nutzen darf, um ihre Notdurft zu verrichten. Es klappt nicht jeden Tag, aber sie ist auf einem guten Weg.

Schneller hat sie begriffen, wo das leckere Futter serviert wird. Schnell fressen und schnell wieder weg - zu ihrem neuen sicheren Hafen - das Sofa und das Hunderudel.

Erst am Tag 5 sucht sie das erste Mal von sich aus unsere Nähe, lässt sich streicheln, ohne dass ihr magerer Körper erstarrt.

Alles hat seine Zeit und die Zeit bekommt sie auch - unsere kleine Sally.