Dieser Hund wurde vermittelt von www.pro-canalba.eu

Mein Name
Lazzaro

Rasse
Maremmano Boxer Mischling

Das ist mein Hund und ich möchte gerne einen neuen Happy End Beitrag hinzufügen

Eintrag vom 31.03.2024
Was bin ich?

Ich habe euch noch gar nicht von meiner Wirkung auf andere Leute berichtet. Jeder, der uns zusammen spazieren gehen sieht, lacht uns an und freut sich, besonders über mich. Sogar aus den Autos heraus ziehe ich die Aufmerksamkeit auf mich. Ich strecke dann meine Brust raus und schreite majestätisch weiter, während Mira tänzelnd mit hocherhoben wedelndem Schwanz neben mir läuft.

Wir sind die Schau hier. Unsere Fellfarben passen so gut zusammen. Mein dunkelrotes Boxerrot mit den weißen Abzeichen und Mira mit ihrem goldfarbenen langen Fell. Die Leute sagen „Ist das ein Hübscher!“ oder fragen, welche Rasse ich bin. Ich bin schon gefragt worden, ob ich ein Bernhardiner bin. Bin ich natürlich nicht, aber so ganz weit hergeholt ist es auch nicht.

Manchmal höre ich auch unangemessene Kommentare über meine Größe. Ich sei ja „ein halbes Pferd“. Frechheit! Haben die noch nie einen anständigen Hund gesehen?! Ok, pro-canalba hat sich etwas vermessen, ich gehe fast an die 70 cm Schulterhöhe hin, aber als halber Maremmano muss ich ja Eindruck machen oder etwa nicht? Meine Familie findet mich gar nicht so groß, sondern genau richtig. Für das Auto brauche ich schon eine extra Anfertigung, aber jedenfalls keinen „Anhänger“, wie Bekannte überheblich vorgeschlagen haben!

Weil ich so brav bin und immer höre, durfte ich schon bald im Gelände frei laufen. Ich bleibe immer in der Nähe und schaue nach meinen Menschen. Da habe ich auch zum ersten Mal Wasser kennengelernt. Zuerst bin ich über die Furt drübergesprungen, aber dann hat mir das Wassertreten doch gefallen. Ich habe mich sogar mit Mira in eine Wasserschlacht getraut.

Einmal habe ich mich leider verschätzt. Da bin ich voll Enthusiasmus in die reißende Isar gesprungen und musste richtig schwimmen, damit ich wieder an Land komme. Puh, Glück gehabt! Meine Mama war zu weit weg, die hing wie Tarzan an der Liane an einem Bäumchen und versuchte, den Abhang und meiner Abenteuerlust hinterher zu kommen.  

Eintrag vom 16.03.2024
Frecher Kerl

Lazzaro ist ein kleiner Schlingel. Bei uns gibt es nämlich Rohkost und Obst als Leckerli. Die erste Karotte hat er skeptisch ganz lange gekaut und in kleinen Stückchen wieder ausgespuckt. Besser schmeckte ihm die Banane. Und zwar so gut, dass er sich über Nacht aus dem Obstkorb 5 Stück geschnappt und inklusive Schale verputzt hat!

Wir mussten uns zuerst daran gewöhnen, dass er mit seiner Größe überall hinkommt z. B. auf den Tisch und die Küchenarbeitsplatte und sich auch bedient. Nun wird alles bewacht oder weggeräumt und sogar die Männer des Hauses räumen ihr Geschirr nun in die Spülmaschine ein. Welch positiver Nebeneffekt J

Leider hat er am Anfang Plastik gefressen bzw. angenagt. Das Kabel der Stehlampe musste dran glauben und der Eimer im Bad auch. Die Schüssel mit dem Biomüll hatte es ihm auch angetan, aber die ist nun leer. Pech gehabt, lieber Lazzaro! Dafür bekommst du nun Kauholz zum Knabbern.

Er springt wie die meisten Hunde auch auf die Couch. Das ist aber bei uns strengstens verboten. Inzwischen hat er  verstanden, dass er zumindest in unserer Anwesenheit nicht mehr draufgehen soll. Morgens merken wir aber, dass er dort geschlafen und genüsslich die Decken zerrackert hat. Einmal habe ich ihn tagsüber erwischt und so empört aufgeschrien, dass er schleunigst das Weite gesucht hat. Man kann ihm aber nicht böse sein.

Lazzaro hat eine lustige Angewohnheit: er beschnuppert einen und alles von oben bis unten. Ganz sanft, wie ein Lufthauch. Das kitzelt dermaßen, dass ich die ganze Zeit herumquietsche.

Ich staune über Lazzaros Souveränität. Autos, Lastwagen, Sirenen, Babygeschrei, Radlfahrer, Jogger usw.: er bleibt kurz stehen, hört oder sieht sich die Situation an und dann geht er einfach weiter, als wäre das nicht alles neu für ihn.

Überhaupt habe ich ihn nur einmal ängstlich erlebt, als im Wald unerwartet drei Pferde aufgetaucht sind. Da hat er einen Satz nach hinten gemacht und sich versteckt, als sie an uns vorbeigingen.

Mit seiner Ruhe hat er auch die Katze ganz sanft beschnuppert. Diese hat sich in den ersten zwei Tagen mit Fauchen und Katzenbuckel revanchiert, aber schnell begriffen, dass ihr Lazzaro nichts tut. Nun führen sie eine friedliche Koexistenz.

Eintrag vom 06.03.2024
Zweiter Versuch

Gestern ist der Text verschwunden, hier der zweite Versuch.

Wenn man einen solch außergewöhnlichen Hund kennenlernt und die Möglichkeit hat, ihm ein artgerechtes Zuhause zu geben, dann muss man das Glück beim Schopf ergreifen. So erging es uns mit unserem Lazzaro.

Lazzaro ist unser 4. Pflegehund von pro-canalba. Eigentlich war aktuell kein weiterer Pflegehund geplant, aber aufgrund der schlimmen Situation mit der bevorstehenden Verlegung vieler Hunde in ein Canile ohne Wiederkehr (siehe „der letzte Funken Hoffnung“) wollten wir einen Platz im Sicheren Hafen für einen solchen Hund freimachen.

Nachdem leider die älteren Hunde wegen schlechter Vermittlungschancen in Deutschland nicht auf Pflegestellen genommen werden, fiel unsere Wahl auf Lazzaro. Sabine von Alm, die Vereinsvorsitzende, prophezeite, dass er unsere Herzen verzaubern wird. Auch Lutz Büschke beschrieb ihn bei der Übergabe in Iffeldorf als ganz lieben und verschmusten Hund.

Als Lazzaro mitten in der Nacht ausgestiegen war, setzte er sich ruhig vor mich hin, sah mir in die Augen und gab mir Bussis. Da war ich schon verliebt in ihn. Ohne Probleme gingen wir auf dem Gelände ein wenig hin und her, den Schwanz hatte er nicht eingeklemmt.

Zum Glück bekam ich ihn in den VW-Bus, indem ich ein Leckerli in den Käfig warf und einfach die Hinterbeine anhob. Die 20-Minuten-Fahrt nach Hause absolvierte Lazzaro ganz ruhig. Zuhause gingen wir zusammen mit unserer Ersthündin die Straße hinab und dann ins Haus. Ohne irgendwelche Anzeichen von Stress ging er die zwei Stufen hinauf und inspizierte die untere Etage und seinen Schlafplatz. Die beiden Hunde verstanden sich auf Anhieb und begannen noch in der Nacht zu spielen.

Er schlief dann ruhig die restliche Nacht auf einem selbstgewählten Schlafplatz und ging anstandslos am Sonntag Morgen mit unserer Mira und dem 15jährigen Sohn spazieren. Von Anfang an fraß und trank er gut.

Überhaupt muss man sagen, dass die Beschreibung von pro-canalba 100% auf ihn zutrifft. Lazzaro ist ruhig, sehr anpassungsfähig, verschmust, kooperativ, verspielt und frech und neugierig ist er auch! Überall muss er seine Nase hineinstecken!

Die restliche Woche verlief genauso prächtig wie der Anfang. Er macht ganz selbstverständlich alles mit und passt sich an unseren Tagesablauf an. Lazzaro geht mit uns 3x am Tag spazieren, frisst 2x, war von Anfang an stubenrein, schläft die ganze Nacht durch und tagsüber zu den Ruhezeiten, spielt ausgiebig mit Mira, sucht Streicheleinheiten, bleibt ruhig im Erdgeschoss, wenn man im 1. Stock ist. Die Liste lässt sich noch lange fortsetzen. Aber das beim nächsten Mal.

Zusammenfassend kann man von diesem Traumhund nur in höchsten Tönen schwärmen.

Erwähnen möchte ich auch, dass Lazzaro frisch gebadet war, gut duftete und ich noch nie so saubere Hundeohren gesehen habe! Diesen Service können die Canile-Hunde leider nicht bekommen.

Wir sind pro-canalba so dankbar, dass wir Lazzaro zu uns holen durften und der Ablauf und die Übergabe wieder einmal so professionell gehandhabt wurden. Vielen Dank an alle und insbesondere an die Pflegestellenbetreuerin Nicky!