Unsere Burdette ist schon ein ganz erstaunlicher Hund. Sie sieht aus wie ein Maremmano ausschauen sollte, inklusive der Doppelten Wolfskrallen. Vom Wesen her ist sie allerdings ganz anders.
Sie ist unser vierter Herdenschutzhund. Sie alle waren super Familienhunde, haben gut gehorcht und sich auch ziemlich gut benommen. Aber so einfach wie mit Burdette war es noch mit keinem der anderen Herdenschutzhunde.
Unser anderer Hund, Mario, ist schon über 8 Jahre bei uns. Er kann auf den Hunderunden mehr oder weniger machen was er will. Sobald wir an unserer Elbwiese angekommen sind leinen wir ihn ab, und er schnüffelt dann durchs Gebüsch wie er möchte. Immer in Ruf - und Sichtweite. Aber ich rufe ihn nicht, wenn es nicht absolut notwendig ist.
Burdette hatten wir zuerst gleich an 2 Leinen gehalten. Also hatte sie maximal 3 Meter, die sie sich bewegen konnte. Sie gab aber nie einen Anlass zur Sorge. Nie wollte sie sich aus dem Halsband winden oder vor irgendetwas die Flucht ergreifen. Im Gegenteil, wenn ihr etwas nicht geheuer war, kam sie direkt zu uns, drückte ihren Körper fest an uns und beobachtete alles aus der sicheren Deckung ihrer Familie. So ließen wir bald die 3 Meter Leine weg und gingen zu einer 5 Meter Schleppleine über. Nach einer weiteren Woche dann die 10 Meter Schleppleine. Sie lernte Kommandos in Rekordzeit. Stopp, Komm hier, Sitz - führte sie in Rekordzeit aus.
Nach 4 Wochen haben wir sie dann auch auf dem Grundstück meiner Mom frei laufen lassen. Allerdings nur unter Aufsicht - keine Probleme. Am Ende der 6ten Woche hier bei uns ließ ich dann einfach mal die Schleppleine los, ohne viel Pomp. Burdette ging wenige Meter weiter als die 10 Meter voraus und sie kam zuverlässig, wenn ich sie rief. Eine weitere Woche später ließ ich sie dann ganz ohne Leine laufen. Am Elbufer entlang. Sie war stolz wie Bolle als sie das erste mal mit Mario loslaufen konnte, am Wasser, auf der Wiese, durchs Gebüsch. Unsere anderen Herdis brauchten dann auch mal 2 oder 3 Aufforderungen, wenn es darum ging zurückzukommen. Burdett hört auf Anhieb. Unglaublich.
Sie wirkt so unglaublich glücklich und zufrieden, wenn wir am Elbufer sind, man sieht es ihr so richtig im Gesicht an. Ich denke man sieht es sehr deutlich auf den Fotos.
Nur einen Gefährten zum Toben hat sie noch nicht gefunden. Unser Mario ist schon 11 Jahre alt und eher gemütlich unterwegs. Burdette kommt mit allen Hunden, die wir treffen gut zurecht, aber trotz aller Bemühungen ihrerseits, so recht toben will bisher keiner.
Naja, vielleicht ändert sich das ja im Dezember.