Jamie kam am 11.12.22 in aller Frühe bei Eiseskälte in Mommenheim an. So richtig geheuer war ihm das Ganze nicht. Das merkten wir ganz deutlich, als wir zu Hause ankamen. Er lief stundenlang stereotyp immer wieder von der Balkontür in ein Zimmer zum Fenster und wieder zurück, bellte und heulte dabei, es kam uns vor, als ob er diese ganzen Ortswechsel in den zwei Wochen zuvor bis zur Ankunft bei uns nicht verarbeiten konnte. Nachts lief er unruhig hin und her, alle bekamen kaum Schlaf, immer wieder eine Pfütze und Durchfall. Dieser Durchfall und sein abgemagerter Zustand war ausschlaggebend dafür, dass ich montags gleich zum TA fuhr, um zumindest etwas gegen den Durchfall machen zu können. Ohren waren auch entzündet. Also erst mal alles behandeln und alle zwei/drei Tage zum TA. Gaaanz allmählich besserte sich über zwei Wochen hinweg seine Verdauung und er wurde zusehens zutraulicher. Die ersten Wochen bewegten wir uns eigentlich nur im Hof und Haus, weil er panische Angst vor den Autos auf der Straße vor unserem Haus hatte. Also beließ ich es erst einmal beim Ausgang im Hof und den Autofahrten zum TA.
Irgendwie merkte er aber doch, dass da hinter dem Tor etwas sein muss, was interessant ist, weil Willow immer so fröhlich herumhüpft, wenn ich Geschirr und Leine hole. Also nahm ich ihn eines Abends alleine auf eine kurze Runde im Ort mit, als nicht mehr so viel Verkehr war. Sehr zögerlich war er unterwegs, aber tüchtig am Schnüffeln. Nach 100 m war dann aber Ende, also wieder im Sauseschritt zurück. Problem war auch, dass er zum Pipimachen nicht so richtig raus wollte, und er sehr häufig sich irgendwo in der Wohnung erleichterte. Das war eine Belastungsprobe für mich, wischte ich doch ständig irgendwo eine Pfütze auf. Er hat aber mittlerweile verstanden, dass er sich im Hof erleichtern kann und die hintere Tür der Ausgang zum Hof ist. Es geht mal noch was vor der Tür daneben, aber ich bin zuversichtlich, dass wir das Sauberwerden auch bald durchhaben.
Bei Willow dauerte es etwa 2 Monate und dann war auf einmal Ruhe. Komischerweise ab dem Punkt, ab dem sie keine Angst mehr hatte, während des Gassigehens ihr Geschäft zu verrichten.
Sofa und Sessel, weiche Decken und Schlafen/Kuscheln bei meinem Mann auf dem Sofa mag er seeeehr gerne. Ist halt nicht mehr so viel Platz bei nun zwei Fellnasen .... Autofahren war anfangs auch gewöhnungsbedürftig, mittlerweile in Verbindung mit Gassifahrten aber schon viel beliebter. Mit Kleintieren, v. a. meinen Katzen hat er es leider nicht. Da muss ich strikt trennen. Willow hat da keine Probleme, sie weiß, dass es bei den Katzen immer etwas zum Futtern gibt und behandelt sie deshalb ganz lieb.
Jetzt nach drei Wochen hat er auch merklich zugenommen. Die Knochen stehen nicht mehr so sehr heraus und nach einem Bad an Weihnachten kam dann das Grundweiß des Setterfells zum Vorschein und sein seidig weiches Fellchen. Es geht aufwärts würde ich und auch Jamie sagen.
Draußen haben wir uns mittlerweile eine größere Gassirunde erarbeitet und im Weinberg würde er am liebsten mit wehenden Öhrchen losrennen. Geht leider noch nicht ...