Gemeinsam mit unseren zwei Kindern (11a; 14a) haben wir Cassiopea am 29.10. um 02.00 Uhr am Morgen am vereinbarten Treffpunkt abgeholt. Sie wurde als eine der letzten Hunde übergeben.
Zu Beginn blieb sie, trotz geöffneter Box, lieber darin sitzen. Ihr vorsichtiges Verhalten gegenüber Unbekanntem oder Neuem hat sich bis dato erhalten. Manchmal reagiert sie schreckhaft, in ganz wenigen Situationen ist sie bislang kurz in Panik geraten und wollte Reißaus nehmen.
Cassiopea lernt allerdings sehr schnell dazu. Das Treppensteigen in unserem EFH vermied sie in den ersten beiden Tagen. Am dritten Tag haben wir mit ihr geübt, und nach kurzer Zeit hat es geklappt. Auch beim Gassigehen zeigt sich viel Engagment für ausgedehnte Spaziergänge.
Sie ist ansonsten ein leiser, zurückhaltender Hund. Leise, weil sie kaum bellt. Zurückhaltend, weil sie sowohl andere Hunde wie auch unvertraute Menschen zuerst einmal beobachtet und sich einen Eindruck verschafft, bevor sie sich annähert.
Eine ihrer Spezialitäten ist die eindeutige Aufforderung "Kraule mich bitte ganz toll!", indem sie sich schwanzwedelnd auf den Rücken wirft, eines ihrer Hinterbeine hochstreckt und ihren Bauch entgegenstreckt. Krauler:innen stehen bei ihr ganz hoch im Kurs. Und das Kraulen kann sie ganz schön beharrlich einfordern - indem das Hinterbeim einfach solange oben bleibt, bis fertig gekrault ist. Zum Glück gibt es da in unserer Familie vier Menschen, die diesen Service sehr gerne abwechselnd übernehmen.
In vornehmer Zurückhaltung übt sie sich derzeit noch in ihrer Fresslaune. Da könnte sie schon mehr vertragen, wobei wir bestes Bionaßfutter verwenden. Sobald sie darin etwas Grünes oder Oranges erblickt, verweigert sie. Gemüse ist bislang so gar nicht ihr Ding. Auch bei Leckerlis trifft sie eine gezielte Auswahl.
Im Dorf unterwegs zu sein, bringt für alle Beteiligten ganz schön viel Abenteuer. Cassiopea möchte sich nämlich zu 100% vergewissern, dass von einem Fahrrad, einem Moped, Traktoren und Erntemaschinen sicher keine Gefahr ausgeht. Dafür verharrte sie in den ersten Tagen auch mal 5 Minuten in Orientierungsstarre.
Wir haben die Erfahrung gemacht: Mit Geduld und Verständnis geht alles. Sobald die Gefahr gebannt ist, marschiert Cassiopea auch schon wieder weiter.
Insgesamt hat sich Cassiopea schon jetzt einen festen Platz in unserer Familie und unseren Herzen erarbeitet.