Lucie hat eine tief sitzende große Angst. Sie ist sehr schreckhaft und hat keine Frustrationstoleranz. Jede Spannung, die sich in ihr aufbaut, entlädt sie sofort in Form von Aggression den anderen Hunden gegenüber. Dadurch ist es nur selten wirklich harmonisch im Rudel.

Es ist noch sehr anstrengend mit ihr! Aber ich gebe nicht auf.

Ich glaube, dass sie durch Sicherheit, Geduld und viel Liebe auch noch genauso friedlich wird wie ihre große Schwester Azelia

Mit Lucie habe ich mir den größten und witzigsten Rabauken ins Haus geholt, den ich je hatte.

Menschen gegenüber ist sie noch sehr vorsichtig und zuckersüß, aber sie lässt keine Situation aus, die anderen Hunde im Rudel knurrend und schnappend anzupöbeln. Für meine beiden Angsthunde ist das manchmal nicht leicht. Selbst die Chefin Azelia hat nicht mehr wirklich Lust, sie in ihre Schranken zu weisen, nachdem Lucie ihr die Nase blutig gebissen hat. Für Ida, meine Bordercollie Hündin ist sie aber die beste Freundin, die es gibt.

Lucie hat hier schon viel gelernt z.B. Zeitung lesen, buddeln, mit Ida kuscheln, Hundebetten zerfleddern und trotzdem süß in die Kamera gucken. 

Außerhalb des Grundstücks ist sie noch sehr ängstlich auf unseren Spaziergängen. Jeder, der uns entgegenkommt, ob Mensch oder Hund ist ihr nicht geheuer.

Da sie nur Zuhause einen auf halbstark macht und sonst aber ein unsicherer Hund ist, denke ich ,dass sie mit der Zeit friedlicher wird. 

Sie ist schon oft anstrengend, aber sie bringt auch viel Energie , Lebensfreude und Witz ins Haus.

Vorweg erst einmal zur Erklärung:

Mein gesamtes Grundstück ist 2 Meter hoch eingezäunt, damit sich hier auch meine 2 Angsthunde frei bewegen können. Sabiella (Lucie) knabbert in Windeseile jedes Geschirr durch, deshalb habe ich mir erlaubt, ihr Zuhause kein neues anzuziehen.

Die kleine, schüchternde Sabiella.....was für ein Überraschungspaket... eine aufgeweckte, neugierige Maus kam aus der Transportbox heraus. Um sie nicht zu überfordern, ließ ich sie einzelnd die anderen 5 Hunde des Rudels kennenlernen und dachte sie würde sich danach ausruhen wollen und hatte vor, sie mit meiner sehr ängstlichen Hündin Julchen zur Ruhe kommen zu lassen.
Nix da, alles viel zu aufregend! Ich ließ sie mit meiner jungen, tauben Bordercollie Hündin Ida zusammen, aber Sabiella hat sie sofort fixiert, geknurrt und attackiert. Genau dasselbe passierte mit meinem alten Jasper. Obwohl er ruhig  neben mir lag knurrte sie ihn an und biß ihm ins Bein. Es lag nämlich ein kleiner Schnipsel von einer Schokoriegelverpackung vor ihm und sie wollte gleich klarstellen, dass es ihr gehört. Alles meins!!! Selbst vor Azelia hatte sie keinen Respekt, sondern zeigte ihr selbstbewusst die Zähne. Ich musste also nicht die Kleine vor meinem Rudel schützen, sondern umgekehrt. Alle hatten am 1.Tag Angst vor ihr. Deshalb habe ich sie sofort im ganzen Rudel mitlaufen lassen, damit Azelia, die Chefin, ihres Amtes walten kann und für Ordnung sorgt. Im Laufe der Tage wurde sie mehrere Male heftig zurecht gewiesen, so dass sich ihre Selbstüberschätzung langsam der Realität angleicht.

Und nun, nach 6 Tagen, freue ich mich sehr darüber zu sehen, wie liebevoll und harmonisch sie miteinander umgehen. Ich bin total verliebt in diese süße, freche Maus.