Unsere Amica… der Name ist bei dieser English-Setter Hündin Programm… wir haben eine gute Hundefreundin gefunden!
Innerhalb von drei Monaten hatte sie sich bei uns an alles gewöhnt und alles gelernt und verstanden, was es bei uns an Regelmäßigkeiten und Routinen gibt:
Hin und wieder Feriengäste im Haus, Essenszeiten, Gassizeiten, Besuch bei und von Verwandten, Regeln wie Füße abputzen usw. Sie weiß sogar, dass alle vier Füße nach einem Ausflug in den Garten abgeputzt werden müssen, setzt sich hin und ist sogar verwundert, wenn sie mal nicht abgeputzt werden muss (weil es z.B. gefroren ist…). Sehr amüsant!
Sie ist unglaublich verkuschelt und anhänglich, liegt auf der Couch und im Bett am liebsten an uns dran oder sogar obendrauf - wir können es manchmal nicht fassen, dass sie sich allein als Streuner in Italien durchgeschlagen hat…
Die Angst, die sie anfangs vor Fremden und insbesondere vor Männern hatte wurde sehr schnell besser! Jetzt nach einem halben Jahr bei uns geht sie auf die meisten Menschen, die uns beim Spazieren begegnen, freudig zu!
Ihr Jagdtrieb auf Vögel ist sehr ausgeprägt, aber aus unserer Sicht gut handhabbar. Mit den meisten anderen Hunden verträgt sich Amica gut, sie kann auch schon ein paar Stunden alleine bleiben oder bei der Oma, die dann auf sie aufpasst.
Im Umgang mit unserer 3,5 Jahre alten Tochter läuft alles absolut reibungslos!
Ungebrochen stark ist ihr Hunger/Appetit. Wenn sie könnte würde sie den ganzen Tag essen. Manchmal erwischt sie eine leere Klopapierrolle und frisst sie einfach auf...
Mittlerweile hat sie schon diverse Spitznamen deswegen: dicke Berta und Labrador-Setter.
Unser Leben mit Amica ist einfach schön!
Hallo, ich bin Amica und komme ursprünglich aus der Nähe von Rom! Den Rest meiner Vorgeschichte erspare ich uns allen…
Über einen kurzen ersten Zwischenstopp in Deutschland, wo ich meinen neuen Namen erhalten habe und wo es mir auch richtig gut gefallen hat, landete ich in Heilbronn bei meinem neuen Familien-Rudel.
Das Schicksal wollte wohl, dass ich genau hier lande... Das kam so…
Kurz nachdem ich mich in meinem neuen Zuhause halbwegs eingelebt hatte, kam eine Familie zu Besuch. Ich war sehr skeptisch – was wollten die von mir? Ich hielt daher gebührenden Abstand und schaute mir die drei nur aus der sicheren Entfernung an. Der Mann sagte, ich sei viel zu klein, die Frau sagte, ich sei so ängstlich… Doch dann schlich sich dieses schöne, kleine Mädchen zu mir und flüsterte mir zu, dass wir Freundinnen werden könnten und ich ließ es zu, dass sie mich streichelt. Sie sagte ich wäre super flauschig und ganz weich… solche Komplimente hatte ich lange nicht gehört…
Ein paar Tage später wurde ich von der Mama der Familie abgeholt. Mein altes Frauchen erklärte mir, dass sie mich gerne mag, aber ich einfach nicht gut mit ihrem anderen Hund klarkomme und dass sie nur das Beste für mich möchte… Sie übergab der anderen Frau meine Habseligkeiten, lupfte mich ins Auto und ging.
Mein Rudel war sehr gut vorbereitet auf mich rassige English-Setter-Italienerin, da es hier vorher schon einen jungen Irish-Setter-Bayern gab, der vor kurzem leider schwer erkrankte und starb.
Der erste Tag war schlimm für mich. Ich musste aus meinem Zuhause, an das ich mich gerade erst halbwegs gewöhnt hatte, weg und sollte zu einer Familie, die ich erst ein Mal zuvor gesehen hatte, irgendwie Vertrauen fassen. Ich versteckte mich im Gebüsch im letzten Eck des Gartens… Drinnen im Haus fand ich auch einen tollen Platz zum Verstecken: unter einem Schaukelstuhl im Schlafzimmer verkroch ich mich… Nur zum Fressen und wenn das neue Frauchen mich zum Kuscheln rief, kam ich hervor.
Am zweiten Tag erst hatte ich Augen für den schönen Garten, der mich hier umgibt: so viele wunderbare Stellen zum Schnüffeln und entdecken von Spuren… Das Gebüsch brauchte ich nicht mehr, um mich zu verstecken – außer der Mann der Familie kam… Er jagte mir immer noch einen mächtigen Schrecken ein. Mit Frauchen spielte ich schon und machte schöne Spaziergänge, um die Gegend rund um das Haus kennenzulernen.
In den nächsten Tagen wurde meine Angst immer weniger und ich genoss die täglichen Spaziergänge und Treffen mit anderen Hunden aus der Gegend. Brav setze ich mich hin, sobald ich sehe, dass die Leine geholt wird… Auch der Mann in der Familie gefällt mir immer besser und mit dem Kind und der Mama wird morgens und abends ausgiebig gekuschelt.
Wenn ich mit meinem Frauchen kuschelte und das hübsche Mädchen kam plötzlich dazu, da hab ich anfangs ziemlich gebrummt. Doch meine Familie hat mir mehrfach erklärt, dass ich das nicht darf – ich glaube, ich hab’s jetzt kapiert. Von zwei Menschen gleichzeitig gekrault zu werden ist auch einfach noch besser als nur von einem!
Nach einer Woche machten wir bereits einen ersten Ausflug zum Neckar, wo ich baden durfte (natürlich an der Leine – nicht dass ich verloren gehe)… leider ist das Wasser hier etwas kälter als in Italien…
Einige Tage später ein Ausflug in eine andere Stadt, wo meine Familie einen Termin hatte und mich mitnahm. Und sogar im Urlaub im Allgäu war ich nach drei Wochen schon und bin mit einer Gondel auf den Berg gefahren.
Vor fremden Menschen habe ich nach wie vor noch etwas Angst, wenn sie mir zu nahe kommen. Aber es wird immer besser, da alle Menschen, die ich in den letzten Wochen kenne lernen durfte, einfach total nett sind – die meisten haben auch eigene Hunde oder sogar Erfahrung mit Hunden aus dem Tierschutz.
Alles in allem habe ich mich, glaube ich, von einer sehr guten Seite gezeigt in den letzten Wochen und bin hier richtig glücklich. Ich bin hier Amica! Eine Freundin – für immer!