Ich weiß, das hier ist Barleys Seite und das Geschehene betrifft Barley, aber heute schreibe ich hauptsächlich über Nick. Ich hoffe, das ist okay.

Am 15. Januar mussten wir unseren geliebten Nick gehen lassen. Wir sind unendlich dankbar dafür, dass uns unser liebevoller, sanfter und zauberhafter Freund mehr als 17 Jahre und 3 Monate gemeinsames Leben geschenkt hat und gleichermaßen unendlich ist unsere Trauer.

Er war etwa 6 -7 Wochen alt, als wir ihn auf Mallorca in einem Straßengraben, mehr tot als lebendig, fanden. 
Wir brachten ihn zu einer Tierärztin, mit der Bitte alles für das winzige Wesen zu tun und mit dem Versprechen, dass wir uns um ihn kümmern werden, wenn er am Leben bliebe und so begann unsere wundervolle Geschichte mit Nick. 

Er war ein sehr temperamentvoller Podenco-Pointer-Mischling mit unbändigem Jagdtrieb, das war nicht immer leicht, aber gleichzeitig war seine Bindung an sein zwei- und vierbeiniges Rudel so stark, dass er dennoch ein glückliches Leben ohne Leine führen konnte.

Am Nachmittag seines letzten Tages war er nicht mehr in der Lage, sich von seinem Kissen zu erheben und mit Luna und Barley spazieren zu gehen. Am Abend war er für immer friedlich eingeschlafen.
Er hatte sein Leben lang alles für sein Rudel getan und ist dabei immer ein fröhlicher, freundlicher und souveräner Hund gewesen. Auch seine letzte Aufgabe, Barley an die Pfote zu nehmen, ihm alles Wichtige zu zeigen, ihm beizustehen und ihm Brücken zu seiner neue Welt zu bauen, hat er mit Bravour gemeistert. 
Nun müssen sich Luna, Barley und wir neu finden. 
Luna hat sehr gelitten und tagelang Futter und Spaziergänge ohne Nick verweigert und Barley hat seit Nicks Tod nicht mehr gespielt. 
Ansonsten geht es Barley sehr gut und wir hoffen, dass er die Freude am Spielen mit anderen Hunden bald wiederfindet.

Seit meinem letzten Eintrag, hat er nun auch die obere Etage unseres Hauses für sich entdeckt. 
Und an jedem neuen Tag mit Barley, können wir kaum fassen, was für ein großes Glück wir haben, dass uns Barley noch niemand vor der Nase "wegadoptiert" hatte. 
Wir freuen uns sehr für seine Brüder Bryler und Bowie, dass auch sie nun ein Zuhause gefunden haben. 

 

An Weihnachten hat sich gezeigt, dass Barley Kinder klasse findet. Unsere beiden Besuchskinder hatten mich vor Weihnachten gefragt, wie sie sich Barley gegenüber bestmöglich verhalten sollen und haben das so toll umgesetzt, dass Barley zu ihnen kam und sich sogar gerne streicheln ließ. Das war ein wunderschönes Erlebnis.

Silvester haben wir mit unseren Hunden ganz ruhig und gemütlich zu Hause verbracht. Wir waren ein klein wenig angespannt, weil wir nicht wussten wie Barley seinen ersten Jahreswechsel bei uns verkraften würde. 
Glücklicherweise haben ihn Lichtblitze und Lärm aus der Ferne nicht weiter gestört. 

Wir wünschen Euch und Euren Tieren von Herzen ein glückliches neues Jahr.

Barley ist jetzt seit 5 Wochen geliebtes Familienmitglied und entwickelt sich prächtig. 
Er versteht sich mit unseren und auch allen "fremden" Hunden sehr gut und darf seit letztem Wochenende frei laufen. 
Die neu gewonnene Freiheit auf unseren Spaziergängen macht ihn und uns total happy. 
Jetzt kann er endlich mit anderen Hunden rennen, spielen und toben. 
Im Haus hat er sich noch nicht getraut, die Treppe zu nehmen und die obere Etage zu erkunden und unser Besuch wird eindeutig in 2 Kategorien unterteilt: Frauen sind okay, Männer eher nicht so. Für Barley und uns ist das völlig in Ordnung und die Anderen müssen eben geduldig warten, bis er ihnen sein weiches Fell zum Kuscheln zur Verfügung stellt. 
Beim Autofahren wird ihm, auch auf kurzen Strecken, leider schlecht, weswegen er natürlich nicht freiwillig einsteigt, sodass wir unseren Tierarzt gebeten hatten, Barleys erste Untersuchung bei uns zu Hause durchzuführen. 
Wir wollten vermeiden, dass er doppelten Stress hat. Gott sei Dank ist Barley kerngesund!
Bleibt nur noch zu berichten, dass er kürzlich entdeckt hat, dass es sich auf großen Hundekissen vortrefflich schlafen lässt und man auch aus einem Hundenapf prima fressen kann, selbst wenn dieser sich bewegt, weil man seine Schnauze ganz dolle reinsteckt.

 

Erstmal ein herzliches Dankeschön an die großartige Organisation seitens des Vereins, sowohl im Vorfeld des Transports der Hunde als auch vor Ort in Mommenheim.

 Barley wollte nicht aus dem Trapo aussteigen, er war tatsächlich starr vor Angst. Ich wurde gebeten ihn zu tragen, damit es mit dem Ausladen der anderen Hunde weitergehen konnte. Ich trug ihn bis zur Hundewiese und hoffte, dass wenn er sich etwas ausgestreckt hatte, ein Stück mit mir laufen würde. Aber er konnte das irgendwie nicht. Also haben wir einfach gekuschelt, das ging ziemlich gut. Er kam mir auch deutlich kleiner vor, als ich erwartet hatte, aber später am Tag sollte sich noch zeigen, dass er wirklich ein großer Rüde ist.

Als es an der Zeit war, den Heimweg anzutreten, bekam ich Hilfe von einer sehr lieben Vereins-Frau. Sie versuchte Barley dazu zu bewegen, auf seinen vier Pfoten zum Auto zu laufen. Er wollte nicht und ich trug ihn sehr gerne nochmal. 

Auf dem Weg in sein neues Heim schlief er fast die ganze Zeit. Zuhause angekommen, stieg er selbstständig aus dem Auto aus, mochte aber wieder keine Pfote vor die andere setzen. Wir holten unsere Hunde Nick und Luna aus dem Haus und die drei begrüßten sich freundlich und sanft. 

Jetzt konnten wir unseren ersten gemeinsamen Spaziergang machen und durften feststellen, dass Barley selbstständig laufen kann. 

Und damit beginnt Barley's ganz persönliche Erfolgsgeschichte:
(Er ist übrigens noch am Sonntag mindestens 10 cm gewachsen.)

Spazieren gehen mit dem Rudel ist das Größte für ihn, er möchte sehr gerne gefallen und auf gar keinen Fall etwas falsch machen.

An so ein komisches Haus muss er sich erst noch gewöhnen und große Hundekissen scheinen auch kein adäquater Schlafplatz zu sein, also legt er sich konsequent auf den Boden, aber immerhin taugt so ein Liegeplatz, als Kopfablage.

Manchmal wird er von seinem eigenen Mut übermannt und das sind die Augenblicke, in denen zu erahnen ist, dass ein Clown in ihm steckt.  

Fressen ist ein ganz schwieriges Thema. Das geht bisher nur aus der Hand und auch nur wenn niemand ein Geräusch macht und sich keiner bewegt.

Unser 17-jähriger und sehr souveräner Hunde-Opi Nick kümmert sich rührend um ihn und ist derzeit auch das für ihn wichtigste Rudelmitglied. Er gibt Barley Halt, Orientierung und Führung und da Barley bisher nur mit Hunden und nicht mit Menschen gelebt hat, ist Nick Bindeglied und Brücke.

Unsere 8-jährige Maremmano-Hündin "Prinzessin" Luna lässt sich noch sehr bitten und ist eher distanziert. Aber Barley findet sie dennoch sehr toll.

Wir Menschen hier sind bis über beide Ohren verliebt und unendlich glücklich, dass wir Barley nun endlich bei uns haben und ihn für den Rest seines Lebens begleiten dürfen. 
 

Danke für Euer Vertrauen in uns!