Wie die Zeit vergeht.... Inzwischen haben wir herausgefunden, dass Tommaso eigentlich Paulchen heißt…. Und Paulchen hat herausgefunden, dass es sehr schön sein kann, sich auf der Couch kraulen zu lassen, sein Land und die Schäfchen zu bewachen, mit seinem Kumpel Leon zu raufen, lange Spaziergänge zu machen….Und dann hat er vor kurzem auch noch entdeckt, dass es eine ganz schnelle Gangart, den Galopp gibt… :-) Aber insgesamt ist er ein eher ruhiger und sehr ausgeglichener Hund, und das tut uns allen gut. Kalt ist es hier im Winter, aber zum Glück ist ein dichter Pelzmantel nachgewachsen - und dann gibt es da noch die wunderbare Erfindung des Kaminofens...
Tommaso ist immer noch ein toller Hund - damit ist eigentlich immer noch alles gesagt...:-) Er fügt sich mehr und mehr in unsere Familie ein, rauft und stöbert gerne mit seinem "Bruder", wirft sich auch schon mal in die Bresche zwischen 2 streitende Parteien und deeskaliert.... Das neueste ist, wenn wir als Gruppe unterwegs sind, geht er nicht nur stoisch nach vorne, sondern schaut sich immer wieder über die Schulter um, ob auch alle da sind - ein gutes Zeichen, wie wir finden. Nachdem er uns gefühlt die Haare vom Kopf gefressen hat, haben wir die letzten 4 Tage mal für ihn Fressen nach eigenem Ermessen freigegeben - und siehe da, nachdem er fressen konnte, bis er sich richtig satt fühlte, kommt er jetzt auch mit den "kleinen" Portionen klar. Er hat aber auch viel Nachholbedarf - die Muskeln wachsen, und er schaut nicht mehr so nach klapprigem Knochengerüst aus. Unsere Leithündin hat ihn inzwischen auch ins Rudel adoptiert, und manchmal, in seltenen Augenblicken, sieht man die beiden älteren zusammen unter dem Birnbaum liegen, oder gemeinsam gewichtige Dinge ausbaldowern.... Dabei ist er gegenüber der Hündin richtig gentleman-like - nicht so ungestüm wie unser Jungrüde - und sie genießt es sichtlich, mal einen männlichen Hund mit Verstand um sich zu haben....
Tommaso ist ein toller Hund! Eigentlich könnten wir hier schon Schluß machen, denn damit ist alles gesagt. Er zeigt hier eine große Resilienz und Ruhe und Gelassenheit - wenn man mal bedenkt, was er alles so hinter sich gebracht hat. Die Vergesellschaftung mit unseren Hunden hat gut geklappt, langsam formiert sich ein Rudel aus den 3en. Uns berühren seine ganzen erste-Mal-Erfahrungen: Zum ersten Mal die Wiese hoch gerannt - steif und ein wenig schwankend, aber gerannt. Zum ersten Mal hier so tief geschlafen, dass er geträumt hat. Zum ersten Mal in einer engen Situation sich nicht bedroht gefühlt, wenn die anderen eng an ihm vorbei liefen. Zum ersten Mal ein Leckerchen geschenkt bekommen, einfach so - diese erstaunten, überraschten Augen! Und immer genügend Wasser da, gleich an mehreren Stellen - und drei kleine Mahlzeiten am Tag, die er genüsslich und ungestört fressen kann... Und dann hatten wir diese typische Kinder-Situation: Meine Frau dachte, er wäre bei mir im Garten, ich dachte, er wäre bei meiner Frau im Haus. Fakt war: Tommaso war weg. Wir suchten und riefen ihn überall - nach ein paar Minuten kam er dann schwanzwedelnd von einem versteckten Winkel des Aussenhofes zum Gartentörchen gelaufen - irgendwie hatte er ein Loch gefunden zwischen Innen- und Aussenbereich unseres Grundstücks. Aber er kam auf Zuruf zurück nach hause - und das ist doch ein Gutes Zeichen!