Es ist Zeit mehr zu berichten.
Wir sind mitten in der vierten Woche in Deutschland.
Es ist viel passiert:
Sie traut sich hin und her zu laufen, Räume besichtigen und am liebsten durch die Glastür nach draußen schauen.
Nachts ist Ruhe, kein Bellen, kein Jaulen. Ich habe aber auch insgesamt 6 Nächte auf dem Küchenboden geschlafen, das hat ihr die Umstellung auf einen anderen Tagesrhythmus erleichtert.
Anfassen, kraulen und ruhiges Bürsten ist erlaubt, wird noch nicht eingefordert. Hals kratzen und Ohren ausstreichen mag sie sehr, entspannt und schließt die Augen.
Kein Knurren, kein Lefzen heben.
Ich durfte ihr Maul mit Lineal und Bandmaß ausmessen, damit wir mit dem Maulkorbtraining bald beginnen können.
Das Geschirr wird jetzt abends ausgezogen, das Anziehen ist noch verbesserungsfähig, aber mit Popo hochheben klappt es gut.
Auch Bauch kraulen lässt sie öfter zu.
Der Hundekollege legt sich oft direkt vor sie, man kann beide zeitgleich kuscheln, aber auch Futterbrocken annehmen. Mein geglaubter Futterneid scheint klein zu sein. Und da sie ihren Napf nie richtig sauber leckt, muss es der Kollege tun.
UND
die Katzen werden ignoriert, schwarzer Kater läuft an ihr seelenruhig vorbei. Der Rote wollte vor 2 Tagen noch eine Attacke auf sie machen, hat seit gestern auch verstanden, dass sie genug andere Probleme hat.
Vor einer Woche erster Versuch das Haus zu verlassen.
Leinen gruselig, Tür auf, Caitlyn zittert wie Espenlaub. Ende
Nächster Tag, holprig, zittrig und wild entschlossen rauszugehen. Draußen erst mal Liegen und nichts mehr. Nach längerer Pause haben wir sie die drei Stufen wieder reingehieft.
Nächster Tag, immer noch mega gestresst, aber zügig raus, laufen, schauen, liegen, wieder laufen….
Einzig das Reinkommen ist anstrengend, dauert mehr als 10 oder 15 Minuten, Schritt für Schritt.
Seitdem geht es 4x täglich raus, laufen, laufen, schauen; Leinen nerven immer noch und sie erschrickt oft.
Pluspunkte: ein Haufen gestern und Pippi heute. Hoffe Hund lernt die Verknüpfung von Garten und Körperausscheidung (bald), obwohl – ich bekomme ja einen neuen Schrubber mit Wischfreudegarantie.
Fazit: So ein ängstlicher und dem Menschen nicht zugewandter Hund macht erstaunlich viele Fortschritte durch. Ich habe viel neben ihr gesessen, gefrühstückt, Gemüse geputzt oder gelesen.
Dabei berührt, mal ein paar Brocken Futter (nimmt sie sehr vorsichtig aus den Fingern) oder an stressigen Tagen etwas Leberwurst. Sie weicht immer noch zurück, wenn wir den Raum betreten,
zeigt aber auch täglich, dass sie mitmachen möchte.
Und so ein Zweithund, der Ruhe ausstrahlt, wartet, sich zurücknimmt oder einfach mal stumpf vor ihr liegt, hilft. Vielleicht lässt sie sich bald von unserem wilden Spiel mit Plüschtieren anstecken.
Danke, dass sie zu uns kommen durfte.