Dieser Hund wurde vermittelt von www.pro-canalba.eu

Mein 'jetziger' Name
Ria

Mein Name im Tierheim
Sila

Rasse
Mischling

Das ist mein Hund und ich möchte gerne einen neuen Happy End Beitrag hinzufügen

Eintrag vom 21.05.2022
3 erste aufregende Wochen

Ria ist da! Seit nun genau 3 Wochen.

Und mit ihr viel Freude, Aufregung, spannende und erlebnisreiche Momente, Stunden der Leichtigkeit genauso wie auch Momente der Verzweiflung. Wohl auf beiden Seiten.

Den Transport im Privatauto nach ihrer langen Reise aus Italien weiter in die Schweiz hat Ria bravourös gemeistert. Auch das Zoll-Prozedere mitten in der Nacht.

Das Ankommen im neuen Daheim war für beide Seiten der Eintritt in eine unbekannte neue Welt...Nervosität, Übermüdung; das Es-immer-richtig-machen-wollen; die fast minütlich komplett neuen Herausforderungen, Fragen und Entscheidungen: Wie zeige ich meinem Hund, dass das sein Bett ist, dass er sich entspannen kann, schlafen darf nach all der Anstrengung? Wie vermittle ich ihm Geborgenheit? Wie zeige ich ihm, dass er nun zur Ruhe kommen darf, dass er sicher ist? Wie lindere ich seinen Schnupfen, den er nach der Ankunft hat, mitten in der Nacht - darf ich homöopathisches oder pflanzliches geben, wenn ja, auf was muss ich achten und was heisst das eigentlich wenn die arme Hundenase trieft und die Augen tränen?!? Wie komme ich zu genügend Schlaf, wenn alle 2 Stunden der Wecker klingelt, damit er draussen sein Geschäft macht und nicht in der Wohnung? Wie lerne ich seine Sprache kennen, damit ich rechtzeitg verstehe, wann er "muss"? Wieviel braucht er zu fressen? Weche Nahrung verträgt sein Magen, was tut ihm gut, hält ihn gesund? Welcher Rhythmus tut uns beiden gut beim Essen, Schlafen, Bewegung, Spiel und Arbeiten? Wie mache ich ihm deutlich, wann er etwas nicht darf, ohne sofort das frisch gewonnene Vertrauen wieder zu verlieren? Wie zeige ich ihm, dass trotz der langen Trapo-Fahrt das Autofahren gut sein kann, wenn wir nach wenigen gemeinsamen Tagen bereits wieder los müssen für eine erste Tierarztkontrolle? Woher weiss ich, dass der*die Tierarzt*ärztin liebevoll mit meinem Vierbeiner umgeht, damit er keinen Schock erleidet? Wie schaffe ich eine bejahende Umgebung? Wie können wir auf Freude basierend uns eine gegenseitige Bereicherung und nie versiegende Quelle der Freude und des Vertrauens werden? Wie werde ich ebenso meinen wie auch den Bedürfnissen des Hundes gerecht? Wann ist der "richtige" Zeitpunkt, um sich zusammen einer neuen Herausforderung zu stellen, etwas Neues zusammen zu entdecken? Wie viel "geht" an Neuem, um den Hund weder zu über- noch zu unterfordern?!? Wie finde ich - finden wir - eine gemeinsame Balance?

Und von Hunde-Seite: wie kann ich dem Menschen zeigen, was ich gerade brauche? Wie soll ich all das Neue einordnen? Was kommt oder passiert als nächstes? Ist das nun mein neues Zuhause, kann ich dem Mensch vertrauen, was geschieht hier überhaupt?

...

Die ersten drei Tage mit Ria waren geprägt von vorsichtigen kurzen Ausflügen rund ums Haus, vom sich-gegenseitig beschnuppern, ausgedehnten wohligen Ruhephasen in den sonnendurchfluteten üppigen Bergwiesen in Wohnungsnähe und viel Schlaf, um all die neuen Gerüche, Geräusche, Eindrücke und Situaitonen zu verarbeiten. Ebenso auf beiden Seiten. Denn das Zusammenleben mit einem neuen Wesen braucht beiderseits unendlich viel Geduld, Achtsamkeit, Ruhe, Neugierde auf Neues, Sich-Wirklich-Einlassen-Wollen aufeinander - und schlussendlich vorallem Vertrauen. Unendlich viel Vertrauen.

Ria hat mir da unglaublich immens viel Vertrauensvorschuss entgegengebracht.

Und durch sie lerne ich ständig, wie sehr ich selbst in jedem Moment in meinem Vertrauen bin, wie viel Ruhe und Sicherheit ich ihr gerade vermittle und was es heisst, füreinander da zu sein.

Rias grosser Neugierde und wacher Lernfreude ist es zu verdanken, dass sie zwar anfangs bei ALLEM Neuen - Küchengeräusche beim Kochen und Abwaschen, Waschmaschine, leise Musik aus einem elektronischen Endgerät (also eine fremde Stimme aus einem unbekannten Gerät!), Autos, Menschen, Hunde, ein neuer Ort, eine belebte Strasse, das Rauschen der Bäume im Sturm, Donner und Blitz, kleine Kinder, Rasenmäher, Motorsäge, Zug und Bus, Tankstelle und Cafè, im Auto warten während ich einkaufe, Dorfbrunnen und Traktoren, Kühe und Flatterbänder, Hühner und Katzen und fremde Menschen auf Besuch im eigenen Haus und, und, und - eben bei ALLEM Neuen zuerst einmal viel Zeit und Geduld und Zuspruch braucht, um zuerst ihre anfängliche Angst zu überwinden! Sobald sie aber genug Ruhe bekommen hat, in der jeweiligen Herausforderung anzukommen, von mir gezeigt bekommt, dass es keinen Grund zur Panik gibt, dass ich bei ihr bin und ich selbst ruhig bin, siegt ihr Vertrauen und ihr Mut! Und sie beginnt, in ihrem Tempo und auf ihre Art, neugierig die jeweilige Situation zu ertasten, zu erschnuppern, zu entdecken; um dann letztenlich (meist) entspannt neben mir abzuliegen, zu dösen, ruhiger zu beobachten oder freudig-schwanzwedelnd auf mich zuzukommen um mit mir zu spielen! Was für ein Geschenk solche Momente sind!! Die Anspannung auf beiden Seiten fällt ab und das gemeinsame Meistern einer solchen Herausforderung lässt uns mehr und mehr zu einem Team zusammenwachsen!

 

Das Wichtigste in meinen Augen nach nun 3 Wochen gemeinsamen Herausforderungen:

1. Vertrauen aufbauen, Vertrauen aufbauen, Vertrauen aufbauen. Durch Ruhe, Klarheit, Geduld, ehrlicher Kommunikation auf ALLEN Kanälen (Mimik, Gestik, Stimme, Emotion).

2. Sich selbst und dem Tier TÄGLICH genug Zeit für die eigene Erholung und Entspannung von allem Neuen zu geben; an einem Ort, wo sich jeder daheim und geborgen fühlt.

3. Andere Menschen in der Nähe, die einem unaufdringlich mit Rat und Tat zur Seite stehen wenn nötig.

4. Gleichzeitig andere liebevolle, gutmütige Hunde in der Nähe, die dem eigenen Hund zeigen, wie schön und unbeschwert die Welt sein kann!!

5. Und das Bewusstsein, dass es nur einen Bruchteil einer unachtsamen Sekunde brauchen kann, dass sich das Tier erschreckt, alte Reaktionsmuster aus früheren schlechten Erfahrungen Überhand gewinnen und es wohl Monate und SEHR VIEL Zeit und Geduld braucht, zu einem wirklich-wirklich engen, vertrauten Team zusammenwachsen.