Ich bin´s, der Mucki. Ich habe meinen Namen tatsächlich behalten, nachdem sich meine neuen Besitzer so sehr daran gewöhnt haben. Eigentlich wollten sie mich umbenennen, weil "Mucki" ihrer Meinung nach eher ein Name für ein Kaninchen sei. Mein Herrchen lügt bei der Herkunft meines Namens meist und behauptet, mein eigentlicher Name als reinrassiger Hund sei "Mukward von der Hasenwiese." Da dies zu hochtrabend klinge, habe man sich im täglichen Umgang auf die Abkürzung "Mucki" geeinigt.
Mehr als ein Jahr ist nun schon wieder vergangen und ich habe mich bei meiner neuen Familie gut eingelebt. Ich bin ein guter Unterhalter und halte sie auf Trab. Mein Sozialverhalten wurde zunächst durch zahlreiche Besuche auf Hundewiesen gefördert. Ich mag andere Hunde und renne für mein Leben gern.
Um mich herum hat sich mittlerweile ein richtiger Hundefreundeskreis gebildet, so dass ein regelmäßiger Auslauf mit wechselnden Hunden garantiert ist.
Trotz der ganzen Bewegung konnte ich mein Körpergewicht ein wenig steigern. Bin immer noch ein "dünner Hering", aber ich habe Muskeln aufgebaut. Insgesamt sehe ich sportlich drahtig und nicht mehr nur mager aus.
Täglich begleite ich mein Frauchen in die Schule. Ich habe sogar einen eigenen Platz im Büro. Die Schüler und auch die Lehrer scheinen mich zu mögen. Hier zeige ich mich aber auch von meiner besten Seite. Ich gehe mit Schülern im Wald spazieren, besuche Schüler im Klassenverband und sorge für eine ruhige und entspannte Atmosphäre. Parallel mache ich eine Ausbildung zum Schulbegleithund und habe bereits die ersten Prüfungen erfolgreich bestanden.
Ich habe aber auch eine ganz andere Seite, die ich am liebsten zu Hause zeige. So habe ich in der Zeit meines bisherigen Aufenthalts diverse Gegenstände zerbissen, um meine Zähne und meine Kauffertigkeiten zu trainieren und zu perfektionieren. In einem mehr als 100 Quadratmeter messenden Raum habe ich es geschafft, den Teppich an einem Übergang zu zerstören, indem ich ihn in praktische Streifen zerrissen habe. Und das sogar mittig, was meine Besitzer augenscheinlich nicht so sehr gefreut hat. Immerhin hat es zu einer Initialzündung geführt, so dass der Raum dank meiner Hilfe völlig neu gestaltet wurde.
Mein Verhalten hat mir sogar einen Spitznamen eingebracht. "Unnütz."
Erst gestern habe ich diesem Namen wieder alle Ehre gemacht, indem ich einen Teddybären und ein Plüschpferd erlegt, na ja, ich würde sagen "zerlegt" habe.
Durch meine unschuldige und liebenswerte Art scheint es mir aber niemand wirklich lange übel zu nehmen. Ich habe sogar das Gefühl, dass die Nähkünste meiner Familie sich gerade durch mein Fehlverhalten verbesssert haben.
Die meiste Zeit bin ich jedoch brav, vertrage mich mit allen Menschen und Tieren. Obwohl ich ein Jagdhund bin, sind auch längere Spaziergänge in der Natur kein Problem für mich. Auch ohne Leine. Wenn mich etwas besonders fesselt, so wie die intensive Begutachtung von Mäuselöchern, dann muss man mich schon ein paar mal rufen, bevor ich zu meinen Begleitern zurückrenne.
Im vergangenen Jahr durfte ich mit meiner Familie in die Schweiz, nach Schweden und auch nach Norwegen reisen. Dort konnte ich tolle Eindrücke sammeln.
Nach ereignisreichen Tagen kann ich gut schlafen. Überhaupt bin ich eher ein Langschläfer. Wenn die Schule nicht wäre, kann ich auch bis 10 Uhr schlafen.
Hab ich erwähnt, dass ich auch ein guter Schwimmer bin und bald Filmstar werde. Die Schule, in der mein Frauchen arbeitet, dreht nämlich einen Film über mich als Begleithund und über den richtigen Umgang von Schülern mit Hunden.
Schon jetzt bin ich gespannt, was dieses Jahr noch so alles auf mich zukommt und werde nachberichten.