... endlich mal etwas aktuellere Bilder von Magnus und Anhang ;-)

Die letzten Tage vor Magnus Ankunft sind im Schritttempo vergangen....neben meiner Vorfreude wurde ich immer nervöser und aufgeregter! Und endlich im Auto am Tag der Übergabe gingen mir alle möglichen Dinge durch den Kopf, v.a. auch die Angst, dass am Ende doch irgendetwas schief laufen könnte. Meine Schwester und gleichzeitige Mitbewohnerin war anfangs noch ganz cool und hat mich bis zum Schluss beruhigt. Als dann die Transporter auf die Hofeinfahrt rollten, liefen bei mir da schon die ersten Tränen... es war eine echte Schau, als die ganzen Welpen sich vor Freude überschlugen.

Dann endlich waren die "ausgewachsenen Hunde" an der Reihe. Für jeden Namen, der aufgerufen wurde, hat man sich mitgefreut. Ich konnte es kaum noch aushalten, fast alle Tiere waren schon ausgegeben worden und dann endlich war  "unser Magnus" an der Reihe! Und als "der Große" mit mega Überschwang, schwanzwedelnd und wahrscheinlich mit ebenso viel Aufgeregtheit wie wir auf uns zukam,  fielen alle Sorgen von mir ab, und nun konnte auch meine Schwester die Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich hab in sein gutmütiges Gesicht geschaut, und wusste einfach, dass es passt! Die ganze Angst war wie weggeblasen...                                                                                        

Ich war so glücklich, als wir alle endlich im Auto startklar für die Heimfahrt waren. Voll bepackt mit meiner kleinen Kampfsau "Stitch" (franz. Bulldogge) und unserem alten Herren "Justus" (Rauhhaardackel), die beide im Kofferraum waren, und Magnus, der ohne zu Zögern auf die Rückbank ins Auto stieg, konnte die Fahrt losgehen! Ich war mächtig froh, dass Stichi nur kurz den Dicken von hinten markiert hat, aber Magnus ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Er hat sich nur umgedreht, seinen großen Kopf seitlich am Sicherheitsnetz durchgeschoben und ohne einen Ton zu sagen, war mit einer kurzen Verwarnung noch von mir alles gesagt. Die ganze Fahrt über hat man nur noch gelegentlich Stichis Fledermausohren hochspitzeln sehen... und Justus freut sich sowieso immer über jede neue Bekanntschaft ;-) ! Die erste Hürde war also schon mal geschafft! Magnus war sich zwar noch ein wenig unschlüssig, wie denn nun die bequemste Position im Auto sei, v.a. da er ja bereits da schon die ganze Zeit am liebsten zu uns nach vorne gekrabbelt wäre. Das war so ein schönes Gefühl, als nach kürzester Zeit sein Riesenkopf auf meiner Schulter ruhte und er unsere Nähe suchte. Irgendwann bin ich dann mit auf die Rückbank, und wenn die Tür nicht zu gewesen wäre, wäre ich wahrscheinlich rausgefallen, weil sich Magnus immer dichter an mich hingekuschelt hat. Meine Schwester und ich waren überwältigt - wir hatten die ganze Fahrt nur noch einen Megasmiley im Gesicht und konnten es gar nicht fassen so viel Glück mit Magnus gehabt zu haben. Ich spürte einfach, dass Magnus für uns die richtige Wahl war, und dass alles gut werden würde. Und obwohl ich wusste, dass er schon ein alter Herr mit seinen 7 Jahren ist und ALLES neu für ihn sein wird, war meine ganze Angst weg, dass wir das nicht meistern werden...   

Daheim angekommen, gab es erstmal eine Begrüßung von den restlichen Hausbewohnern... und dann ab in den Garten. Es war eine echte Freude mit anzusehen, wie Magnus durch den Garten fetzte, alles beschnupperte und begutachtete... mit Stich spielte usw. ... nicht wie ein alter Hund, dessen Gangart und Haltung vor allem der Hüfte und Hinterbeine ganz offensichtlich starken Schaden in seiner Vergangenheit genommen hatten, sondern voller Elan als müsste er schon am ersten Tag alle versäumten Gerüche, Spiele und und und nachholen!         

Wir waren immer wieder erstaunt und ganz buff, wie problemlos unser erster gemeinsamer Tag ablief, und wieviel Glück wir mit ihm hatten! Es gab keinen Stress zwischen den Hunden beim Füttern, unsere Katzen brachten ihn auch nicht aus der Ruhe - neugierig und ohne jede Aggression trat er ihnen entgegen. Am liebsten hätte er wahrscheinlich mit ihnen gespielt, aber da war er den Miezis doch ne Nummer zu groß und zu stürmisch. Die ersten paar Nächte bin ich ins untere Gästezimmer gezogen, da er allein in einem Raum doch etwas unruhig war, und ich vorerst die Treppe für Magnus als Tabu erklärt hatte. Ich fänds zwar superschön, wenn er bei mir oben mit schlafen könnte, aber einen Sturz auf der Treppe möchte ich nun deswegen nicht riskieren!  Mittlerweile schläft er nun mit seinen Kameraden nachts im Hundezimmer.  

Magnus hat sich von Beginn an als "kleiner" oder besser "großer Schmusebär" gezeigt - immer sucht er deine Nähe und vor allem will er immer überall mit dabei sein. Er lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen, und bis heute habe ich ihn noch nie aggressiv erlebt oder hat es eine Situation gegeben, die mich in irgendeiner Weise beunruhigt hätte. Das war mir vor allem auch wichtig wegen meinem acht Jahre alten Sohn und der vielen Kinder, die bei uns ein- und ausgehen. Auch hier ist er mega gutmütig, verschmust, verspielt und zeigt trotz seiner Größe kein dominantes Verhalten. Allen ist er bisher freundlich begegnet ob Mensch oder Tier, und will eigentlich jeglichem Ärger aus dem Weg gehen.            

Die ersten paar Tage wussten wir gar nicht, wie sich sein Bellen eigentlich anhört.... mittlerweile hat er sich aber hier wohl ein wenig an meiner kleinen Fußhupe orientiert, die bei allem und jedem, der an unserem Grundstück vorbeigeht, seinen Kommentar abgeben muss....aber Stich sagt eben, wo`s langgeht... Zwar überlässt nun auch Magnus das gemeinsame Lieblingsspielzeug nicht mehr kampflos Stich, doch man merkt schnell, wer immer noch die Hosen an hat -  Stichi, der zwar bloß ein Fünftel von Magnus ist (Justus hält sich ja sowieso aus allem raus) und mit Abstand der Jüngste, aber naja...!                                                                                                                                                   

Wir haben die ersten Wochen wirklich ganz ruhig angehen lassen und uns keinen Stress gemacht - einfach nur Ankommen. Magnus freut sich immer noch wie ein Schneekönig, wenns in den Garten geht, und so haben wir uns anfangs wirklich auf Haus und Hof beschränkt. Nicht zuletzt auch deswegen, weil Magnus` Leinenführigkeit natürlich katastrophal war/ist, da völlig neu und auch er sich in keinster Weise über seine Kraft und Größe bewusst ist. Wenn`s drauf angekommen wäre, hättte ich ihn einfach nicht halten können, und das Risiko war es mir nicht wert. Und ich hatte den Eindruck, dass so Vieles neu für ihn ist, dass die ganzen Eindrücke daheim erstmal völlig ausreichen. Dazwischen haben wir immer mal wieder probiert Gassi zu gehen, aber das war für beide Seiten an der Leine einfach nur extrem anstrengend. Magnus lief im Karacho mit Nase voraus los - es kam mir vor, als hätte er solch eine Reizüberflutung, dass nicht einmal mehr mit Leckerlis direkt unter seiner Nase eine Reaktion von ihmzu erwarten war. Also wieder einen Gang zurück! In vertrauter Umgebung hat er die ersten Kommandos super schnell gelernt, und wir machen täglich kleine Fortschritte, auch wenn er manchmal ein ganz schöner Sturkopf sein kann, aber das kann ich auch ;-) !!                                                                                                                                              

Für unsere weiteren gemeinsamen Schritte außerhalb von Haus und Garten, habe ich beschlossen,  mir hierfür professionelle Hilfe mit ins Boot zu holen. Seit zwei Wochen nun sind Magnus und ich bei einer Hundetrainerin. Und ich bin super happy, dass ich mich dafür entschieden habe, weil mir das zum einen ganz viel Sicherheit gegeben hat, dass Magnus und ich auch diese Hürde meistern werden. Und zum anderen habe ich gesehen, dass ich großes Vertrauen in Magnus haben kann, er ein ganz schlaues Kerlchen ist, der trotz seines Alters wahnsinnig schnell lernt und wieviel Freude uns beiden die Spaziergänge mit unserer Trainerin machen. Kommentare von ihr, wie Magnus ist super sozialisiert, und die Kommandos Platz, Sitz und Hier klappen doch schon super, gingen natürlich runter wie Butter!!                

Mittlerweile genießen wir auf freiem Feld lange Spaziergänge ohne Leine, und ich bin stolz auf meinen "Großen", wie gut das funktioniert. Es ist ein schönes Gefühl zu spüren, wie unsere Bindung wächst, und wie stark er sich an mir, aber auch an Stich beim Gassigehen orientiert. Am Schluss wird dann immer noch Leinentraining gemacht, wenn er schon etwas ausgepowert ist... und es ist noch ein ganzes Stück Arbeit vor uns, aber bis jetzt ist mein Arm noch dran ;-), und ich bin optimistisch!! Wir sind ja noch ganz am Anfang! Im Moment suchen wir noch Orte auf, wo wir ungestört laufen können, obwohl ich eigentlich keine Bedenken habe, aber man muss ja nicht gleich alles übertreiben. Auf jeden Fall bin ich fest davon überzeugt, dass wir unser Ziel gemeinsam irgendwann überall hingehen zu können, erreichen werden! Darauf freue ich mich jetzt schon!! 

Ich kann am Ende nur sagen, dass ich es in keinster Weise bereue, diese Wahl getroffen zu haben. Magnus ist bei uns angekommen! Und wir hoffen alle sehr, dass Magnus uns noch ein paar Jahre seines Lebens schenkt und uns durch Dick und Dünn begleiten wird.

Wir sagen DANKE an procanalba, vor allem auch für das entgegengebrachte Vertrauen in uns!