Jetzt ist 1 Jahr vergangen und viel, sehr viel ist passiert. Vorab, unser Asmar ist ein guter Hund. Er will lernen und lernt auch schnell. Er ist neugierig, was fürs Lernen hilfreich ist. Er frisst gerne und viel, was fürs Lernen auch sehr hilfreich ist. Er ist gut bis sehr gut abrufbar in fast jeder Situation, sogar wenn im Wald Wild erscheint.
Nur mit Artgenossen funktioniert es leider noch gar nicht, selbst Hunde, die im Fernsehen auftauchen, sind für ihn ein Problem. Wir haben noch nicht herausgefunden, welche Art von Aggression er bei Hundebegegnungen zeigt. Ist es Angst-, Beschützer-, oder Dominanz-Aggression? Es ist egal ob Männchen, Weibchen oder Welpe - er geht auf jeden Hund los.
Mit anderen Menschen ist er immer noch sehr zurückhaltend und schreckhaft. Kommen einzelne Personen zu Besuch ist er ängstlich, angespannt aber auch neugierig. Kommen mehrere Personen zu Besuch, wie es beim Geburtstag war, ist er viel entspannter und bewegt sich frei zwischen den Leuten.
Wir waren in drei verschiedenen Hundeschulen, bedauerlicherweise haben alle nach 5-10 Übungsstunden das Handtuch geworfen. Aber wir geben so schnell nicht auf. Für die vierte Hundeschule haben wir uns im Frühling bereits angemeldet.
Eine weitere Baustelle sind seine Trennungsängste. Geht einer von uns beiden aus dem Haus, steigert er sich immer noch total rein, heult wie ein Wolf, rennt durchs Haus und versucht rauszukommen, zittert und klappert mit den Zähnen. Am Anfang ist er sogar auf die Fensterbank gesprungen, wenn ein Fenster zu lüften offen war, hat das Fliegengitter beiseite gedrückt und ist rausgesprungen. Auf der Straße ist er aber nicht weggelaufen, sondern nur im näheren Umfeld geblieben und hat die fehlende Person gesucht.
Gott sei Dank ist bei uns nicht viel Verkehr. Auch Gartentüren zu öffnen oder sich darunter durchzugraben ist für ihn kein Problem. Wie schon gesagt, diese Aktionen finden nur statt, wenn meine Frau oder ich aus dem Haus gehen. Man kann sich denken, alleine lassen ist nicht möglich, aber bei uns auch kein Problem, da immer einer da ist, oder er einfach mitgenommen wird, Autofahren tut er nämlich sehr gerne und das auch nur mit einem von uns beiden, er fühlt sich im Auto auch immer sicher und ist auch dort mittlerweile ruhig und entspannt.
Wir wollten nach 1 Jahr ohne Hund wieder einen haben, auch gerne einen, der den Schalk im Nacken hat, was bei Asmar definitiv so ist. Wir haben die Herausforderung angenommen und wir werden es auch weiterhin versuchen aus ihm ein vollständiges Familienmitglied zu machen. Auch wenn uns die extreme Aggression bei Hund Begegnungen manchmal stark mitnimmt und für ihn leidtut.
Alle Tierarztuntersuchungen waren bisher in Ordnung, seine Ricketttsiose scheint gebannt oder zumindest stillzustehen zurzeit.
Bei weiteren Fortschritten melden wir uns wieder.
Interessant zu lesen, dass seine Geschwister das gleiche Verhalten zeigen. So ist es zumindest zu verstehen, was ich lese.
Gruß an alle die es interessiert hat wie es mit Asmar weiter ging.
Gruß an Antonia!