Dieser Hund wurde vermittelt von www.pro-canalba.eu

Mein Name
Gerko

Rasse
Mischling

Das ist mein Hund und ich möchte gerne einen neuen Happy End Beitrag hinzufügen

Eintrag vom 23.07.2024
Neues von Gerko

Man mag es kaum glauben, aber Gerko ist heute auf den Tag genau 1 Jahr bei uns.

Und mit ein wenig Verspätung hat unser ängstlicher Goldjunge begonnen, sich zu entwickeln, hat seit März teilweise große Fortschritte gemacht, mit denen wir nicht gerechnet haben, denn für uns stand und steht nach wie vor fest, dass wir Gerko zu nichts zwingen wollen, ihm nichts abverlangen und nur er alleine das Tempo seiner Entwicklung bestimmt. Niemand erwartet etwas oder schimpft gar mit ihm, wenn er sich anders verhält, als andere Hunde. So ist er z. B. unglücklich, wenn ich das Haus verlasse, dann bellt er häufig und es kann auch vorkommen, dass er sein Bein aus Protest an der Haustüre hebt.

Um es klar zu sagen, Gerkos zweiter Vorname ist immer noch "Vorsicht", er genießt seine Freiheiten, macht aber stets einen zögerlichen, unsicheren Eindruck, zu dem auch sein stets nachdenklicher, teilweise trauriger Gesichtsausdruck paßt.

Im Prinzip gibt es 2 Gerkos, den durchaus selbstsicheren, im Haus und auf dem Grundstück, der jeden, der das Haus betritt lautstark bellend begrüßt und der seinen sicheren Zufluchtsort, die riesige Traveller Box, immer öfter verläßt, um sich an anderen Plätzen oder Räumen im Haus niederzulassen. Der Gerko, der mich seit Wochen zu nachtschlafender Zeit weckt, weil er ausgerechnet dann gefüttert werden will oder der einen vor der Küche abpaßt, um aus dem Kühlschrank seine tägliche Möhre einzufordern und dabei voller Ungeduld gegen die Gemüseschublade des geöffneten Kühlschranks poltert, um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, Und auch am Küchentisch ist er ständig präsent, um ein Leckerlie zu bekommen, er bettelt zwar nicht, steht einfach nur da und schaut einen mit seinen treuen Augen an, weil er genau weiß, dass er damit Erfolg hat. Nur vor dem Staubsauger und bei Gewitter hat Gerko Angst, dann flüchtet er und verkriecht sich in den äußersten Ecken.

Und dann ist da der Gerko, der nicht weiß, was er draußen, beim Spazierengehen, überhaupt soll, obwohl er stets von seinem Kumpel, Herdiemix Oscar, begleitet wird. Für Gerko ist die Außenwelt ein Buch mit 7 Siegeln, ihm ist es nach wie vor unangenehm, wenn Autos an ihm vorbeifahren, selbst im Auto mitzufahren ist für ihn dagegen von Anfang an kein Problem, vielleicht, weil er dann bei seinem Herrchen ist und bei jedem Zwischenstop mit Leckerlies belohnt wird. Ob man es glaubt oder nicht, Gerko verrichtet weder sein kleines, noch sein großes Geschäft, beim Gassigehen, sondern ausschließlich im Garten oder auf dem Hof, egal ob er 1 oder 2 Stunden unterwegs ist, er schnüffelt nur eifrig nach den Hinterlassenschaften seiner Artgenossen und versucht sie zu fressen. Das versucht/macht er auch mit seinen eigenen Hinterlassenschaften, eine entsprechende Untersuchung beim Tierarzt ergab keine Mangelerscheinungen und auch keine Anzeichen einer Erkrankung, es ist offensichtlich, dass Gerko als Welpe es nicht gelernt hat und der Kot über die Jahre in seinem Zwinger nur unregelmäßig entsorgt wurde. Sollte jemand dieses Problem auch gehabt haben und eine Lösung gefunden haben, kann er mich gerne kontaktieren!                                                                                                                                                                                                         

Ansonsten ist Gerko immer froh, wenn er wieder zuhause ankommt, dann kann man ihn auch von der Leine lassen und er stürmt mit großen Schritten zum Tor.

Gerko ist einfach nur verschmust und gutmütig, er ist durchaus neugierig, leider kommt er mit seiner Vorsicht und Unsicherheit nicht so aus sich heraus, wie er könnte. 

Wir sind überglücklich, diese wundervolle Seele bei uns zu haben, er macht einen gesunden Eindruck und wir hoffen, ihn noch viele Jahre an unserer Seite zu haben!   

  

Eintrag vom 30.07.2023
Ein Häufchen Elend

Seit genau einer Woche lebt unser Gerko nun in seinem Für-Immer-Zuhause, worüber sich alle einfach nur freuen könnten, wäre da nicht die traurige Erkenntnis, dass er zwar hier ist, ansonsten aber noch immer im Hundelager lebt, das hat ihn in 8 Jahren geprägt und seiner sanften Seele Schaden zugefügt. Anders als unser geliebter Rudy, der ja lange Jahre seines Lebens im Keller eines Bauernhauses verbringen mußte, hat Gerko offensichtlich nie Kontakt zu Menschen gehabt und auch nie das Leben außerhalb seines dunklen Betonzwingers kennengelernt.

Er trägt seinen Kopf nicht aufrecht, sondern knapp über dem Boden, voller Angst und Unsicherheit, möchte nicht gesehen werden und sich nur verkriechen.

In über 45 Jahren mit Hunden an meiner Seite, seit 2017 bis zu 4 gleichzeitig, habe ich eine solche Erfahrung nie machen müssen und wenn ich auch damit gerechnet habe, berührt es mich zutiefst. Dass Gerko panische Angst hat, ist mehr als verständlich, nur hat er keine schlechten Erfahrungen gemacht, sondern ist ein unbeschriebenes Blatt mit einem, wie ich finde, riesengroßen Potential, welches erweckt werden will. Er versteckt sich in dunklen Ecken, beobachtet zwar neugierig, doch ist die Angst vor dem Unbekannten viel zu groß, um den nächsten Schritt zu machen. Er frißt wenig, ich biete ihm mehrmals am Tag sein Futter an, bevor er etwas davon annimmt. Mit einer Scheibe Schinkenwurst klappt es besser, die leckt er immer ab, bevor er sie dann vorsichtig verspeist. Auch Wasser trinkt er nicht viel, auch das muß ich ihm oft anbieten. Gerko braucht auch keine Matratze, er schiebt sie weg, liegt lieber auf dem Fliesenboden. Um Gerko aus seiner dunklen Ecke zu bekommen, muß ich mich leider immer wieder unbeliebt machen und ihn an seinem Geschirr hochheben und ein Stück weiter auf die Beine stellen, dagegen sperrt er sich und läßt sich wie ein nasser Sack auf den Boden fallen, sodaß ich ihn mit sanftem Schieben durch die Terrassentüre nach draußen befördern muß. Er scheint auch Angst vor dem hellen Sonnenlicht zu haben, legt sich auch auf dem Hof in die äusseren Ecken. Gestern und vorgestern habe ich versucht, mit ihm spazierenzugehen, er legt sich dabei vor die Türen der Nachbarhäuser, in der Hoffnung, dort hineinzukommen. Der Straßenlärm und die fremde Umgebung machen ihm extrem zu schaffen, er zittert und legt sich auf den Boden, versucht, sich vor Zäune zu legen oder ins Wartehäuschen der Bushaltestelle zu gelangen und nur mit Zureden geht es dann wieder weiter. Am meisten Angst hat er vor dem Geräusch von Autoreifen auf nasser Fahrbahn, dieses Zischen versetzt ihn in Panik. Gestern wollte er sich hinter einer Bank verstecken, ist dann aber auf die Bank gesprungen und hat sich an mich gedrückt.

Ich bin froh, dass er beginnt, sich ein kleines bißchen auf mich zu fixieren, so reckt er seinen Hals, aus seiner Ecke, neben dem Bett, immer wieder in meine Richtung und beschnüffelt meine Hand, bevor er sich streicheln läßt. Und Fellpflege ist für ihn auch kein Problem, die läßt er geduldig über sich ergehen.

Mit den anderen Hunden im Haus gibt es keine Probleme, lediglich unserem kleinen Snoopy zeigt er die Zähne und knurrt oder schnappt, wenn der ihm zu nah auf die Pelle rückt oder seinen Futternapf plündern will.

Wichtig ist mir, Gerko langsam und behutsam die Welt zu zeigen, wobei er das Tempo vorgibt und zu nichts gezwungen wird, egal, wie lange es dauert, denn Zeit hat er noch reichlich, die Hauptsache ist, dass er endlich dieses eintönige Hundeaufbewahrungslager verlassen konnte!