Das erste Zusammentreffen von Millie und unseren beiden Hündinnen, Laila (15 Jahre, Jack-Russel-Mix, bei uns seit 12 Jahren) und Scully (4 Jahre, Labi-Mix, bei uns seit einem ¾ Jahr) verlief, bis auf ein kurzes Anknurren seitens Millie, recht gut.
Auch jetzt wird noch hin und wieder geknurrt, aber nichts dramatisches. Millie ist halt kein unterwürfiger Hund, sie knurrt schon mal, wenn sie etwas haben möchte, was einer der anderen Hunde hat oder wenn sie etwas verteidigen will. Und das gefällt Laila, der vermeintlichen Herrin des Hauses, nicht, sie gibt sofort Kontra. Aber Scully, unser Sensibelchen, ist in keinster Weise dominant, sie würde sich nie mit einem anderen Hund anlegen, sie zieht sich dann zurück.
Millie hat sich super eingewöhnt, ist sehr schnell zutraulich und anhänglich geworden. Sie ist ein lieber, ruhiger Hund im Haus, sie bellt nicht unentwegt oder wuselt ständig hin und her. Sie hat sich schnell an die Abläufe im Haus gewöhnt, nur Hundebett bzw.-korb wird gemieden, sie legt sich nur auf eine Memoryschaum-Decke. Sie ist auch schon stubenrein und kann im gleichen Raum, zusammen mit den anderen Hunden, gefüttert werden, ohne dass Futterneid aufkommt. Sie hat sehr schnell gelernt, dass die Näpfe der anderen für sie tabu sind und sie erst an ihren Napf darf, wenn das Kommando „nimm“ kommt.
Wir gehen mit Millie auch schon außerhalb des Grundstücks spazieren. Das anfängliche wilde Umherspringen und sich in die Leine legen hat sich sehr gebessert. Wenn wir stehen bleiben, kommt sie nach einer Weile zu uns und den anderen Hunden und setzt sich daneben und wartet, bis es weiter geht. Man merkt aber deutlich, dass in Millie ein Jagdhund steckt, die Schnauze ist nur am Boden. Ich hoffe, dass Millie irgendwann trotzdem ohne Leine laufen kann. An der kurzen Leine muss sie bei Fuß laufen, das funktioniert überraschend gut.
Mit Millie gibt es keine größeren Probleme, nichts, was man ihr nicht beibringen könnte.
Nur unsere Scully beginnt sich zu verändern, seit Millie da ist. Scully gehorcht nicht mehr so gut und beim gemeinsamen Spazierengehen trottet sie des Öfteren hinterher und scheint lustlos. Sie versucht aber trotzdem, Millie immer wieder mal zum Spielen zu animieren. Im Haus tollt Millie dann schon mal kurz mit, aber draußen sind die Gerüche und die Wildspuren doch interessanter als Spielen.
Gestern waren wir nur kurz aus dem Haus, als wir wieder reinkamen, waren ein Paar Gummicrocs fast ganz aufgefressen und ein Paar Turnschuhe angenagt. Wir dachten natürlich sofort, dass das Millie war, weil Scully in der ganzen Zeit, die sie schon bei uns ist, noch nie etwas angenagt hatte. Aber in der Nacht und heute den ganzen Tag über erbricht sich Scully und nach und nach kommen die Gummistückchen von den Gummicrocs und Stückchen von den Turnschuhen wieder raus. Millie erbricht sich nicht, also hat sie vermutlich auch nichts davon gefressen. Wir wissen jetzt natürlich nicht, ob Millie die Schuhe nur zerlegt und Scully diese dann gefressen hat oder ob Scully die Schuhe alleine zernagt hat. So als Frusthandlung, keine Ahnung, ob Tiere so etwas auch machen.
Jetzt muss ich erstmal zum Tierarzt und hoffe, dass es noch mal glimpflich ausgeht.
Millie ist so ein lieber, braver Hund. Ich hoffe, dass Scully sich mit der neuen Situation zeitnah arrangieren kann und sich nicht noch mehr verändert bzw. dass sie wieder die Alte wird.