Es ist so viel passiert seit dem letzten Eintrag. Unsere Frieda ist am 07.07.2023 von uns gegangen, nach einer Woche in der Tierklinik. Durch ihre Leishmaniose versagten ihre Nieren plötzlich.
Wir mussten etwas Zeit vergehen lassen, wollten aber alle, die das hier noch lesen, an ihrem Happy End teilhaben lassen. Egal wie kurz ihr Leben war, wir hatten unser gemeinsames Happy End und sind unendlich froh, dieses zarte und liebe Maremmanomädchen kennengelernt zu haben.
Wir sind zu einer kleinen Familie zusammengewachsen zu dritt. Samstags war immer Hundeschule, die wir seit ihrer Ankunft fleißig besucht haben. Dadurch hat sie Grundgehorsam erlernt, aber vor allem den Umgang mit anderen Hunden gut gelernt. Sie war immer etwas unsicher und schüchtern, daher hat sie vom kontrollierten Freilauf dort sehr profitiert. Wir konnten auch viel lernen, unsere Hundetrainerin wusste nämlich eine Menge über Herdies! Wir waren sogar kurz davor, den Hundeführerschein mit ihr zu machen.
Sie hat hier auf der Wiese ihre beste Freundin Liana kennengelernt. Wie Faust aufs Auge waren die beiden. Wir haben uns wöchentlich getroffen, damit die beiden Hundedamen sich austoben können, waren oft wandern und haben uns zum Trainieren getroffen. Frieda konnte bei keinem anderen Hund so sehr loslassen wie bei ihr (Goldie-Hündin auf einem der Bilder, bei einer gemeinsamen Wanderung).
Aber nun zur Zeit zwischen ihrem letzten Eintrag und ihrem letzten Tag. Wir versuchen uns auf die positiven Momente zu konzentrieren und aus diesem Grund wollten wir noch einmal hier etwas verfassen, um alle daran teilhaben zu lassen. Sie ist mit uns zusammen zu einem Team gewachsen. Wir waren zusammen in Dänemark im Urlaub, zu Familienbesuchen kam plötzlich immer ein Hund mit, sie war sogar mit auf dem Glühweinfest im Dorf, um alle kennenzulernen! Sie war immer dabei und wurde immer gerne gesehen, weil sie so ruhig und nett war. Sie hat auch in ihren letzten Tagen die Tierpflegerinnen für sich gewinnen können, sie sprachen auch nur gut von ihr. Sie hat liebend gern zu Klavierspiel mitgejault, etwas, was jeden aufheiterte. Sie hat es geliebt morgens noch ins Bett zu kommen und sich den Bauch durchkraulen zu lassen, ihren Kopf auf die Couchlehne zu legen und dort zu schlafen. Wir kommen bis heute noch durch die Eingangtür mit dem Reflex, dass sie gleich um die Ecke gedackelt kommt.
Natürlich gab es Baustellen, Pubertät, Momente, wo man sich fragte, warum man sich so einen eigenständigen Hund ins Haus holt. Aber das war es alles so wert. Wir haben unsere Regeln etabliert, damit auch in einer Wohnung aufgepasst werden kann. Melden durfte man, wir haben ihre Rolle ernst genommen, aber wenn die "Gefahr" durch uns überprüft wurde, war die Regel, sich nicht mehr zu melden. Das hat sie sehr schnell verstanden, sie hat auch sehr schnell abgespeichert, wer zum Haus dazugehört, daher wurden keine Nachbarn durch Gebell gestört. Sie hat sehr gerne auf dem Balkon über den Garten gewacht und in der Sonne geschlummert. Den Traum, ein brauner Hund zu werden, hatte sie immer vor Augen! :D Auch das Alleinebleiben war eine kleine Herausforderung, was uns lange eingeschränkt hat. Wie oft standen wir vor der Wohnung und haben sie über die Kamera beobachtet, ob nun 10 Minuten oder mehr klappen. Aber auch das haben wir mit Fleiß und Geduld geschafft, und sie konnte problemlos 4 Stunden alleine durschlafen, länger haben wir nie ausprobiert.
Sie hatte eine einseitige Hüftdysplasie, weswegen wir zur Physiotherapie gingen ab Januar, wo sie auch stets wie immer etwas schüchtern, aber sehr resilient war. Durch die Physiotherapie haben wir entdeckt, dass sie eigentlich Spaß am Tricksen hat. Hätten wir beide nicht erwartet bei einem HSH, aber das kam natürlich sehr gelegen, und sie hat sehr flott gelernt, die Physiotherapieübungen auszuführen und hatte sogar Spaß dabei.
Ich hoffe, ich konnte damit einen kleinen Einblick geben, wie sehr sie unser Seelenhund war. Wir reden immer noch täglich über sie, wie "Den Mann hätte sie angebellt" oder "Sie hätte es genossen, heute in der Sonne zu liegen", und vermissen sie schrecklich. Sie hat uns so viel beigebracht und uns für HSH bzw. Maremmanos begeistert.