Bruno hat uns bei der Abholung mit seiner Größe bzw. Masse schon ein wenig überwältigt. - So groß wirkte er auf den Bildern und Videos nicht. Er wiegt gut 33 kg und ist dabei noch nicht einmal zu dick.
Am ersten Tag war er sehr nervös, ist viel hin- und hergetigert, hat andauernd getrunken - und sämtliche verfügbaren Teppiche vollgepisst. Aber er war auch gleich sehr lieb, hat sich gerne streicheln und knuddeln lassen und sich am besten beruhigen lassen, wenn man dabei mit ihm gesprochen hat.
Nachdem wir am zweiten Tag die Gassifrequenz stark erhöht haben (alle 2 bis 3 Stunden eine kleine "Runde"), konnten wir diese schon ab dem dritten Tag wieder verringern, ohne dass er noch einmal ins Haus gemacht hätte, und gehen jetzt etwa alle 6 Stunden. Morgens und nachmittags müssen wir für die "großen" Spaziergänge kurz mit dem Auto fahren und hatten ein wenig Sorge wegen des Einsteigens. Aber schon am zweiten Tag ist Bruno mithilfe kleiner Leckerlis brav über "seine" Rampe ins Heck eingestiegen. Mittlerweile geht das schon ohne "Bestechung". Manchmal fiept er im Auto erst noch ein wenig, beruhigt sich aber schnell.
Er geht sehr gerne spazieren, meist recht gemütlich, und schnüffelt viel. Außerdem wälzt er sich gerne im Gras. Wenn wir eine kleine Runde in der "Stadt" (Kleinstadt) gehen, ist er überhaupt nicht ängstlich oder schreckhaft: Autos, Fahrradfahrer, Zug - das alles interessiert ihn nicht. Auch bei den meisten Hunden schaut er nur mal kurz, während er bei der Begegnung mit Pferden beim Spaziergang auf dem Land gestern sehr aufgeregt war und gebellt hat.
Er ist sehr menschenbezogen und liebt sein Herrchen schon jetzt ganz besonders. Auch mit unserer Hündin ist er freundlich, aber sie mag nicht, wenn er ihr im Haus zu nahe kommt. Sie ist sehr zierlich und zart (ca. 10 kg) und er walzt halt über alles hinweg und kommt immer gleich freudig frontal auf sie zugelaufen, wenn sie sich bewegt. Nachdem sie ihn im Auto bei der Abholung angebellt und die Zähne gezeigt hat, hat sich das Verhältnis aber täglich mehr entspannt. Wir vermeiden Situationen, in denen sie sich bedrängt fühlen könnte und sorgen dafür, dass sie ebenfalls viel Zuwendung bekommt, mindestens so viel wie Bruno. Bei den Spaziergängen läuft es sowieso ohne Probleme, die beiden schnüffeln miteinander und rennen auch mal ein wenig miteinander (so weit wir da mit den zwei Leinen mithalten können). Da kann sie ihm auch ausweichen und schneller als er ist sie (als Windhundmix und ohne Leine) sowieso. Die beiden waren auch schon kurze Zeit alleine im Haus und es gab keine Probleme. Sie wird sich sicher noch an ihn gewöhnen.
Fürs Erste hat Bruno sich seinen Platz in der relativ großen Eingangshalle bei uns im Haus gesucht, wo er sich neben einen Schrank auf die Fliesen gelegt hat, so dass er einen Überblick über alle Türen hat. Dort haben wir ihm jetzt eine "orthopädische" Hundmatte und eine Decke sowie ein Kissen hingelegt und da scheint es ihm ganz gut zu gefallen. Manchmal liegt er aber auch auf einem Teppich oder auf dem Holzboden. In die Wohnräume kommt er von dort aus ab und zu und lässt sich streicheln und knuddeln oder er liegt eine Zeit lang vor unseren Schreibtischen, zieht sich dann aber wieder auf seinen Platz zurück. Ich denke, die Eingangshalle kommt dem, was er aus dem Canile kennt, am nächsten. Mit den diversen Hundebetten - für große und schwere Hunde (Kudde) - kann er jedenfalls nichts anfangen und er hält es wohl nicht lange aus, wenn es ihm "zu eng" ist. Wir werden sehen, ob er die Vorzüge eines "Hundebetts" noch für sich entdeckt.
Bruno ist ein wirklich lieber und freundlicher sowie recht gelassener Hund. In nur einer Woche hat er sich schon gut bei uns eingefunden und findet täglich ein Stückchen mehr seinen Platz bei uns. Und auch wir haben uns schon so sehr an ihn gewöhnt, dass er uns gar nicht mehr riesig vorkommt.