Endlich ein Zuhause ....
Hallo Leute,
eine aufregende Zeit liegt hinter mir. Ich sag´s Euch.
Irgendwann sind die deutschen Menschen, die sich immer mal wieder um uns Hundeseelchen im Shelter kümmern, vorbeigekommen und haben mich in eine große Box gepackt. Unter uns Fellnasen munkelte man, wenn Du einmal in diese Box kommst, dann hast Du es geschafft! Trotzdem hatte ich eine sch... Angst. Aber, mit meinem Sturkopf hab ich mir gesagt "Tanner, Ruhe bewahren, abwarten". Die Menschen haben mich tatsächlich mitgenommen. Nach Deutschland. Eine lange Reise.... mit zig Hundekumpels in petto. Aber die Tierschützer haben das super gemacht und ihr Bestes gegeben - Heute kann ich sagen: Alles für uns.
Nach meiner Ankunft in Deutschland wurde ich meiner heutigen Familie übergeben. Du liebe Zeit. Was soll das denn jetzt? Was machen die mit mir. Tausend Gedanken. Und immer diese Angst im Gepäck. Ihr müsst wissen, uns ging es ja nicht besonders gut in Italien. Die Menschen waren manchmal ganz und garnicht freundlich. Vor allem zu großen,schwarzen Hunden. Also was tun? Ich kannte mich nicht aus. Kannte die Gerüche nicht. Wusste nicht was diese Menschen nun mit mir machen.... Sie nennen sich Nicole und Oliver.... Mein zukünftiges Frauchen hat geweint als sie mich das erste mal gesehen hat. Warum weinen Menschen? Sie hat sich zu mir auf den Fussboden gehockt und mit mir gesprochen. Ich hab ganz vorsichtig aus der Entfernung erschnüffelt wie sie so riecht. So fing alles an.
Im neuen Zuhause:
Ich war müde und kaputt von all der Aufregung. Ich brauchte einen Rückzugsort. Aber wo? Ich kannte ja nichts hier. Musste erstmal die Lage sondieren.... Was hatten Nicole und Oliver vor? Ich entschied mich für einen Platz hinter dem Sofa. Dort war ich von allen Seiten geschützt, man konnte mich nicht so anstarren und ich konnte trotzdem alles hören. Meine Müdigkeit hat mich trotz der Angst übermannt. Ich habe erstmal geschlafen. Viiiiel geschlafen. Diese Ruhe in dem Haus von Nicole und Oliver....herrlich....
Die nächsten Tage und Wochen brachten mir immer neue Erfahrungen. Ich bekam regelmäßig Futter von Oliver und Nicole. Leckeres Futter. Und frisches Wasser und Kissen zum Rumchillen. Liebe Worte und wenn ich mich traute, dann haben Oliver und Nicole mich auch liebevoll und beruhigend gestreichelt. Toll. Das kannte ich ja garnicht. Es war schön. Aber ich konnt oft garnicht glauben, dass es so bleibt. In den ersten Tagen ist es leider passiert, dass ich manchmal ins Häuschen gepillert habe, aber Leute, woher sollte ich denn auch wissen, dass ich nun regelmäßige Spaziergänge erhalte? Und dann kam echt der Oberhammer: Da gehen die mit mir raus aus dem Haus. Ach du Schreck. Wo komm ich nun wieder hin? Ich will aber hier bleiben. Nein! Ich gehe keinen Meter.... oder doch? Bitte, nicht wegbringen. Vor Angst habe ich, ja ich gebs zu, leider unter mich gemacht in dem Auto von Oliver. Dabei sind die beiden nur mit mir in ein Naturschutzgebiet gefahren für einen schönen Spaziergang. Meine Güte, dass waren noch Zeiten.
Heute laufe ich stolz ohne Leine durch die Freiheit, denn ich weiß ich habe immer ein Zuhause in das wir zurückkehren und ich habe Menschen, die mich wohl lieb haben. Auch wenn ich das manchmal immer noch nicht so annehmen kann. Das liegt einfach an meiner Vergangenheit, aber daran mag ich nicht mehr denken. Nicole und Oliver helfen mir dabei, dass ich daran nicht mehr denken soll. Erst kam eine Hundetrainerin zu uns nach Hause. Die hat Nicole und Oliver erklärt wie meine Sprache geht. Und mittlerweile besuchen wir eine Hundeschule damit wir noch besser als Team zusammenwachsen. Mittlerweile genieße ich das Knuddeln schon richtig und manchmal spüre ich dann so eine Lebensfreude, dass ich so meine "5 Minuten" kriege und durch die Wohnung oder den Garten sause, meinen Teddy Garfield auffressen könnte oder die Menschen keck mit meiner Nase anstupse oder auch mal in den Po zwicke ;-)
Ihr lieben Menschen da draußen: Ich danke jedem, der mir auf meinem Weg bis hierhin geholfen hat.... meinen Tierschützern von Pro Canalba e.V. : Jasmin, Sabine, Lutz, meiner Pensionsmama von Cat-u-Bello, der Gaby, meiner Hundetrainerin Cornelia von der Positive-Dog Akademie und nicht zuletzt Oliver und Nicole für ihre Geduld mit mir.
Ich kann nur sagen: Ich gebe mein Bestes und ich gebe es tausendfach zurück, was ich hier in Deutschland erfahren darf.