Dieser Hund wurde vermittelt von www.pro-canalba.eu

Mein Name
Velino

Rasse
Segugio

Das ist mein Hund und ich möchte gerne einen neuen Happy End Beitrag hinzufügen

Eintrag vom 29.09.2022
Ein Jahr ist vorüber

Hallo Leute, ich habe bald Geburtstag und werde 4 Jahre alt. Jetzt bin ich schon fast ein Jahr in Deutschland bei Martina und Kai.Die Zeit vergeht wie im Flug und das Leben ist schön!!!!

Die Lerneinheiten sind manchmal anstrengend, aber aber es lohnt sich....und Zeit für ein Sonnenbad und Kuscheleinheiten habe ich reichlich. Bald werde ich mit Martina zum Mantrailing gehen... sie sagt, da könne ich meine Nase noch besser einsetzen.

Die Rehe bleiben meine Leidenschaft, wenn ich sie wittere oder sehe, muss ich einfach mein wunderbares Geläut erklingen lassen!

Machts gut,  Euer Velino

Eintrag vom 12.05.2022
In Ausbildung

Hallo ihr Lieben, ich wollte mal wieder etwas von mir hören lassen... die Zeit vergeht wie im Flug und ich lerne jeden Tag etwas dazu, genau wie Kai und Martina...mit dem Rückruf klappt es schon ziemlich gut... meine beiden haben sich daran gewöhnt, dass Segugis sich weit entfernen... wir haben schliesslich unsere Arbeit zu erledigen...aber ich habe sie gut im Blick und die beiden können sich auf mich verlassen....natürlich.. wenn ich Rehe sehe dann wird es emotional... wir üben das Vorstehen...mein Geläut ist echt stark....demnächst ist Dummyarbeit in Vorbereitung mit Rehdecke... na ich bin gespannt.. Leute bis bald, Euer Velino

Eintrag vom 14.10.2021
Ein Schritt in meinen nächsten Lebensabschnitt

Ich erhob mich noch ein weiteres Mal in der engen Kiste. Ein schummeriges Licht umgab mich unentwegt und von einigen Pausen abgesehen, in denen meine vielen Mitstreiter und ich uns die Beine etwas vertreten konnten, befand ich mich gefühlt eine halbe Ewigkeit auf dieser äußerst unangenehmen Reise ins Ungewisse.

Es war doch eigentlich vorher alles in Ordnung gewesen. Ich bekam mein Fressen, hatte meine Ruhephasen und ansonsten meinen Bruder und viele Freunde dort in der Tierschutzstation in der Nähe von Rom. Ja ich bin Italiener. Ich mag das italienische Klima und bin ein Sonnenanbeter. Gerne sitze ich aufrecht in der Sonne und schließe meine Augen. Dann döse ich so vor mich hin. Klasse.

Was ist das? Das Gefährt kommt mal wieder zum Stehen und die Türen werden geöffnet. Kenn ich schon. Raus aus der Kiste – Beine vertreten – rein in die Kiste. Hat diese Reise eigentlich irgendwann ein Ende? Über die Zukunft mache ich mir eigentlich keine Gedanken. Viel mehr lebe ich im jetzt und heute. Nehme alles so wie es kommt. Jetzt öffnet ein mir bekanntes Gesicht die Türe meiner Kiste und nimmt mich heraus. Toller Dienst dieser ehrenamtlich engagierten Helfer. „Velino“ erschallt mein Name und ein Menschenpaar nähert sich langsam. Sie fängt an zu weinen und er hat glasige Augen. Was wohl passiert ist. Sieht nach Traurigkeit oder Freude aus. Egal. Die beiden scheinen für mich keine zufällige und beiläufige Begegnung zu werden. Jetzt streicheln sie mich und übernehmen meine Leine. Ich beschnüffele sie eindringlich und stelle schnell fest, dass wir uns in meinem fast 3 jährigen Hundeleben definitiv noch niemals begegnet sind. Das hätte ich abgespeichert. Meine Nase und mein Jagdinstinkt sind nämlich sehr ausgeprägt.

Ein seltsames Bild erschließt sich mir. Alle meine Kollegen, welche nun ebenfalls aus den Kisten befreit worden sind, laufen mit fremden Menschen an der Leine zwischen vielen Autos auf einer Wiese herum. So etwas wie ein großes Kennenlernen und Beschnüffeln. Nach ca. einer Stunde machen meine beiden persönlichen Bekanntschaften Anstalten, mich in eine weitere Kiste in ihr Auto zu locken. Ich wusste es, dass das doch wieder alles nur darauf hinauslaufen würde, die endlose Reise fortzuführen und die Sache einen Haken hat.

Irgendwie haben diese beiden Menschen es doch dann irgendwie geschafft, mich in die Box zu setzen und die Odyssee geht weiter. Endlos erscheint mir dieses Ruckeln und Schaukeln und ehrlich gesagt wird mir schlecht. Einer dieser gefühlten 100 Leckerchen, bei denen ich auf der Wiese nicht widerstehen konnte, war wohl nicht mehr gut und ich muss mich erst mal übergeben. Auch das noch. Ich lege mich schließlich hin und schraube meine Erwartungen gänzlich herunter. Schließe die Augen. Mal sehen, was der Tag noch so bringt.

Nach etwa 2 h kommt das Fahrzeug zum Stehen. Die beiden hieven mich heraus und stellen mich neben ihr weißes Auto. Eines hatte ich mir nach diesem Tag der endlosen Fahrerei geschworen: nie wieder betrittst du ein fahrbares Menschenauto. Nie wieder so lange Fahrten in einer Kiste. Doch es sollte anders kommen.

Nun wurde es erst richtig spannend. Ich sollte über die Schwelle einer Fußmatte ein Menschenhaus betreten. Da dieses Unterfangen erstmalig in meinem Leben stattfinden würde, ließ ich mir auch ca. 12 Minuten Zeit damit. In Manier meines Comicebenbildes „Pluto“ robbte ich über den Fußboden – platt wie eine Flunder – die Nase dicht auf der Fußmatte und befand mich schließlich in meinem neuen Zuhause.

Ja, ich war skeptisch. Ja, ich war kritisch, denn so schlecht war mein Leben in Italien bisher nicht, mit all den Kumpels. Ich hatte da von den Verwandten in Italien ganz andere Geschichten gehört. Aber ehrlich gesagt, so schlecht ist das neue Leben, in welchem ich mich nun seit dreieinhalb Wochen befinde, gar nicht. Gut, ich muss noch viel kennenlernen und bin oft ängstlich und vorsichtig. Aber Begegnungen mit meinen Artgenossen auf den vielen Wanderungen, welche meine beiden Menschenfreunde mit mir tagtäglich unternehmen, sind ein echtes Heimspiel für mich. Sie nennen es soziale Kompetenz. OK. Ich denke einfach, dass ich in Italien hinsichtlich des Umganges mit anderen Hunden, ob dominant oder eher unterwürfig, groß oder klein, jung oder alt, viel gelernt habe. Auch meine Zurückhaltung den Menschen gegenüber kommt gut an. Ich knurre nicht und Beißen liegt mir fern. Ich bin äußerst neugierig und am Umfeld interessiert. Das fiel sogar der Tierärztin auf, die mir vor 2 Wochen einen gesunden Allgemeinzustand bescheinigte. Nur meine 17 Kilogramm Gesamtgewicht werden oft thematisiert. Ich könnte noch 3 Kilogramm gebrauchen. Jetzt bekomme ich mittlerweile 3 Mahlzeiten am Tag und die Ration liegt über meiner empfohlenen Tagesdosis. Obst und Leckerchen zwischendurch lehne ich natürlich auch nicht ab.

Leider kam ich letztens wieder in eine Kiste und wir unternahmen eine längere Autofahrt bis auf eine Nordseeinsel. Fazit. Die stundenlangen Wanderungen am Strand an der Schleppleine waren richtig klasse. Aufs Autofahren jedoch kann ich verzichten. Wenn wir uns dem weißen PKW nur nähern, lege ich mich flach auf den Boden und streike. Leider hebt man mich dann doch wieder in die Kiste und ich muss mich der menschlichen Übermacht ein weiteres Mal beugen.

Auf der Nordseeinsel kam es sogar zu einer unverhofften Begegnung der besonderen Art. Wir trafen doch tatsächlich am Strand eine alte Freundin von mir, die wie ich im selben Transport von Italien nach Deutschland in einer Kiste zu ihren neuen Menschenfreunden gebracht wurde. Zufälle gibt’s.

Ich glaube nichts desto trotz, wir sind bereits ein tolles Team zu Hause und ich freue mich auf die kommenden Abenteuer, denen ich neugierig entgegenblicke.

 

Velino