Es ist jetzt 3 Jahre her, dass Delilah zu uns kam. Mittlerweile haben wir unsere Routine gefunden und Delilah ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Sie ist eine anschmiegsame, lustige Hündin und ist mit einem Leckerchen zu fast allem zu überreden.

Sie geht gerne mit zum Hundeplatz, weil man da viele andere Hunde trifft, mit denen man in der Pause spielen kann. Die Gehorsamsübungen sind da eher zweitrangig, werden aber von Delilah mir zuliebe absolviert.

Bei den Spaziergängen nehmen wir die Schleppleine um Fluchtversuchen oder Jagdausflügen einen Riegel vorzuschieben, sicher ist sicher.

Die Ängstlichkeit wird bleiben, da sind wir uns sicher, wir haben uns damit aber arrangiert und nehmen Delilah mittlerweile wie sie ist: eben ein kleines verrücktes Huhn, aber sehr niedlich.

Delilah ist nun ein Jahr bei uns. In diesem Jahr ist viel mit ihr und uns geschehen.

Delilah hat viel von ihrer anfänglichen Unsicherheit verloren und ist viel selbstsicherer geworden. Die Momente, in denen sie wirklich Angst hat und weglaufen will, sind selten geworden und von uns in der Regel abzusehen und gemeinsam zu durchstehen. Zu schaffen machen ihr immer noch Sportplätze mit vielen schreienden Menschen und Fußballgeräuschen, schreiende Kinder, polternde Männer, lärmende Gewerbebetriebe, ein städtisches Umfeld  u.ä., wir schaffen es aber, mit ihr diese Situationen zu meistern und immer ein kleines bisschen souveräner zu werden.

Gott sei dank leben wir in einem ländlichen Umfeld, wo sie sich von anstrengenden Situationen erholen kann. Leider kommt es immer wieder vor, dass sie sich - wenn wir es wagen und die Leine lösen - im Laufe des Spazierganges "verabschiedet" und bis zu 40 Minuten in Feld und Wald herumstromert und unseren Rückruf konsequent ignoriert. Dann heisst es warten und hoffen, wobei sie bisher immer wieder zurück gekommen ist. Das ist jedoch unsere größte Baustelle.  

Im Haus, im Garten, in der Familie und mit bekannten Menschen (vorzugsweise Frauen) fühlt sie sich mittlerweile aufgehoben und ist bei uns jetzt wirklich "daheim". Ganz maremmanentypisch ist sie uns gegenüber überaus sanft, ruhig und möchte immer alles richtig machen, im Hotel/Restaurant verhält sie sich tadellos. Sie trägt gerne muffelnde Socken herum und zeigt sie uns stolz, mit Artgenossen verhält sie sich freundlich, ist aber sehr futterneidisch, auch das Vogelfutter wird verteidigt.

Alles in allem war es ein spannendes aber anstrengendes Jahr für Delilah und mich bzw. meinen Mann. Wir haben mit ihr wieder ein "kleines Kind", für das wir immer da sein müssen. Delilah ist fast nie alleine, wir nehmen sie mit, wann immer es geht. In den Urlaub geht es nur mit dem Hund mit dem Auto. Sie dankt es uns, indem sie immer gelassener und lustiger wird und wir freuen uns, es zu beobachten.

Mein Wunsch für das zweite Jahr: Der Rückruf muss klappen und ein bisschen mehr Coolness geht auch noch...ansonsten passt´s....

Seit den letzten Einträgen hat sich viel geändert.

Wir sind jetzt ein Team. Delilah bewegt sich jetzt locker im Haus und Garten und nimmt dort ihre Bewacheraufgaben wahr. Davon abgesehen ist sie ein sehr lieber, den Familienmitgliedern gegenüber unterwürfiger Hund, der immer gefallen will.

Auch ist sie ausgesprochen intelligent, lernt schnell, lässt sich draussen jedoch immer mal wieder von Aussenreizen ablenken. Pfeilschnell schiesst sie durch den Garten und wälzt sich mit Herzenslust im (nur noch spärlich vorhandenen) Gras.

Ein wunderschöner, lieber Hund, der noch viel kennenlernen muss, um cooler zu werden. Aber wir sind jetzt ein Team!

Mittlerweile haben wir auf rutschfesten Unterlagen das gesamte Haus erkundet. Delilah bewegt sich nun frei und ungezwungen in allen Räumen. Auch im Garten wird mal aufgepasst und dann im Gras gefläzt und umgekehrt. Auch gab es schon die ersten Wuffs.

Alles in allem fühlt sich der Hund immer wohler und wird selbstbewusster. Wir freuen uns sehr für ihn und für uns...

Delilah ist heute den sechsten Tag bei uns. Sie ist eine bezaubernde, wunderschöne Maremmano-Hündin, die uns allen überaus freundlich begegnet. Sie ist aber auch sehr vorsichtig, ja unsicher, und immer wieder im "Fluchtmodus", vor allem wenn auf den Spaziergängen fremde Geräusche zu hören sind oder uns Fußgänger, aber auch Radfahrer begegnen. Dann erstarrt sie förmlich und will manchmal "nur weg". In diesen Momenten ist es gut, dass wir die "Doppelsicherung" haben.

Mittlerweile lässt sie sich dann durch gutes Zureden und Abwarten überzeugen, nicht umzudrehen, sondern den Weg fortzusetzen. Manchmal muss man aber auch die "Route ändern". Anderen Hunden begegnet sie sehr freundlich. Auch im Garten wechseln Interesse und Unsicherheit. Menschen, von denen sie sich im Haus streicheln lässt, sind im Garten gruselig und zum Weglaufen. Hin und wieder wird sich aber auch ins Gras geworfen und nach Herzenslust gewälzt, dann ist sie selig und es geht einem das Herz auf. Im Haus bewegt sie sich bislang nur im Wohnzimmer, bevorzugt die Teppiche zum Aufenthalt, geht aber zwischendurch schon mal über das Parkett. In die anderen Räume ist sie bislang -auch mit Leckerlis- nicht zu locken. Seitdem schlafe ich -hoffentlich nur vorübergehend :)- im Wohnzimmer.

Mal sehen, was die kommenden Tage und Wochen bringen...Wir stehen ihr zur Seite.