Dieser Hund wurde vermittelt von www.pro-canalba.eu

Mein 'jetziger' Name
Lilo

Mein Name im Tierheim
Bambie

Rasse
Maremmano Mischling

Das ist mein Hund und ich möchte gerne einen neuen Happy End Beitrag hinzufügen

Eintrag vom 06.02.2023
Große Liebe. Harte Arbeit.

Heute ist es genau ein Jahr her, daß Lilo (nicht) glücklich war, in ihr neues Zuhause einziehen zu dürfen. Vor allem hatte sie schreckliche Angst, alles war ihr neu, nichts hat sie gekannt. Wochenlang lebte sie in Panik, hatte Todesangst.

Ich dachte, daß ich alles nach menschlichem Maßstab Gute tue, damit sie glücklich sein kann. Nun stellt sich heraus, daß das alles nach hundlichem Maßstab völlig falsch gewesen ist. Daß ihre Todesangst immer noch ihr Verhalten bestimmt.

Lilo wurde zwar (scheinbar) mit der Zeit immer weniger ängstlich, dafür aber - vor allem Fremden, aber auch manchmal mir gegenüber - immer aggressiver. Sie konnte sich überhaupt nicht mehr beruhigen, wenn Besuch da war. Drohte und knurrte böse grollend, und schoß auch schon mal blitzschnell auf den bösen Eindringling zu, wenn der nicht still auf seinem Stuhl sitzen blieb.

Weil ich mir das überhaupt nicht erklären konnte, habe ich - wie es scheint gerade noch rechtzeitig  - eine Verhaltenstherapeutin (Susanne Last - der ein oder andere mag sie kennen) um Hilfe gebeten, und ich bin wirklich heilfroh, sie gefunden zu haben, bevor noch irgendwann sehr wahrscheinlich Blut geflossen wäre.

Ich will das alles hier nicht im Einzelnen schildern. Das führt zu weit und ist auch zu kompliziert. Vielleicht kann man zusammenfassend sagen, ich hatte Lilo zu viel zugemutet. Zu viel Freiheit, und damit viel zu viel Verantwortung. Das hat sie alles nicht gepackt. Ich weiß nur inzwischen:

Liebe und aller gute Wille, die bedingungsloseste Bereitschaft, sein ganzes Leben umzukrempeln für den Hund  - das hilft in erster Linie uns Menschen. Wenn wir aber so einem gequälten Würmchen wirklich aus seinem Gefängnis heraushelfen wollen, in dem es in seiner Seele immer noch sitzt, lange nachdem wir es zu uns geholt haben, dann brauchen wir außerdem ein ordentliches Maß an richtigem Verständnis, an WISSEN über dieses Tier.

Reine Glücksache, wenn ein riesengroßes Herz das Wissen ersetzen kann.  Dann hat man das aber nicht sich selbst, sondern dem Hund zu verdanken. Ich danke dafür meinem Großen Bela. Und noch mehr dafür, daß er tapfer auch in diesen Situationen der gute Hund geblieben ist.

Wir haben sie sehr lieb, unsre Lilo. Sitz, Platz und Bleib - das kann sie auch schon richtig gut. Das hat aber rein gar nichts damit zu tun, daß sie ganz sicher sterben würde, wenn sie noch ein weiteres Mal ihr Zuhause verlieren würde.

Viele liebe Grüße an alle Fleißigen bei pro-canalba! Ihr seht: manchmal kann's ein bisschen länger dauern ;-)

 

 

Eintrag vom 20.07.2022
.... schon fast ein ganz "normaler" Hund

Nach mittlerweile mehr als einem halben Jahr will ich mal wieder berichten, wie es dem Lilobambie geht.

Den größten Teil der Zeit ist sie gut drauf! Die Angst steht nicht mehr im Vordergrund.

Und weil sie so schön strahlen kann, steckt sie uns an mit ihrem Glück. Allerdings mehr mich als ihren vierbeinigen Kumpel ... die beiden tun eher so als würden sie sich gar nicht bemerken. In letzter Zeit spielen sie allerdings ab und zu mal fangen - seltsamerweise nur, wenn sie denken ich kann sie nicht sehen ;-)

Der Alltag funktioniert ganz gut inzwischen.

Sie folgt mir, nur noch manchmal zögerlich, durch die Türen, was ja gar nicht ging die ganze Zeit.

Seit sie uns vor ein paar Wochen im Jagdfieber bei einem Spaziergang verloren hatte und anschließend - vom halben Dorf gesucht und gottseidank wiedergefunden - begeistert in die sonst so verhaßte Haustür gestürzt ist, weiß sie wohl, daß dieses Haus besser ist als gar keins ....

Sie geht sehr gut an der Leine, ist zu anderen Hunden freundlich und bleibt abgeleint auch schön in meiner Nähe. Solange nicht ein Hase in der Nähe vorbeihoppelt, reagiert sie sogar prompt auf meinen Rückruf. Müssen wir halt da gehen, wo es kein Wild gibt.

Besucher - Lilo würde sie sicher Eindringlinge  nennen - kann sie gar nicht leiden. Die müssen ganz still sitzen, sonst werden sie verbellt. Ausdauernd und auch schon mal eine Stunde nonstop  -  da haben wir noch ein Stück Arbeit vor uns.

Seit drei/vier Wochen fahren wir jeden zweiten Tag Auto und so langsam, in winzigen Schritten, läßt die Panik nach.

Hier und da kommt die Angst eben noch zum Vorschein. Es sind viele Geräusche/Leute/Tiere/Situationen, die sie immer noch nicht kennengelernt hat.
 
Aber - wir haben ja Zeit ....
 
 
Viele Grüße von Bambie an Brittie !!! Im Gras wälzen - das ist für Lilo auch das größte Glück.
 
Und viele Grüße an alle lieben "Procanalbas"  - mit zwei Hunden zu leben - das ist doppeltes Glück :-) umso mehr vielleicht, wenn der Start ein bisschen schwierig ist. Oder  ;-)
 
 
 
Eintrag vom 12.02.2022
Ein Ende noch nicht ganz so 'happy'

.... der Zeitpunkt für den Bericht ist vom Canalba-Team ganz optimal gewählt, für mich und Lilo ... das Happy End scheint nahe!

Heute ist nämlich der erste Tag, an dem alles schon ein bisschen entspannter zugeht in meinem Haushalt auf zehn Beinen.

Nachdem wir alle drei - mein souveräner ;-) Ersthund, Lilo und ich, die Schlammschlacht in Kirchlengern überstanden hatten, hatten die beiden sich noch fremden Hunde zu Hause die Gelegenheit, bei einem Spaziergang schon mal ganz in Ruhe zu gucken, was der andere für einer ist..

Das ging auch super gut, und BambieLilo war bis dahin eigentlich ganz entspannt.

Aaaber dann der Gang ins Haus! Die schlimme Haustürschwelle! Die gefährlichen Räume! Die entsetzlich fremden Gerüche!

Sie ist zum Stock erstarrt vor Angst. Sie hat gezittert wie Espenlaub, gehechelt als ob es da drin 80 Grad heiß wäre. Ich habe versucht, sie auf ihrem neuen Platz zu halten, damit sie sich ein bischen entspannt - keine Chance.

Futter und Leckerli hat sie genommen (Gottseidank!), aber an ihrer Panik hat das nichts geändert.

Irgendwann fing sie an zu rennen. Immer hin und her, von einem Fenster zum anderen, hat dort gekratzt und gescharrt wie verrückt.

Sie wollte hier nicht sein.

Sie wollte raus.

Das war ganz schlimm mit anzusehen. Ich war total hilflos. Vor mir hatte sie natürlich auch Angst.

Von Aggression allerdings keine Spur!  Ich glaube, ich an ihrer Stelle hätte gebissen ....

Ich habe sie dann in meiner Verzweiflung am Tisch angebunden, damit sie sich nicht irgendwo wehtut. Den hat sie eine Weile mit sich gezogen (erstaunlich, welche Kräfte so ein Tierchen entwickelt), hat sich aber dann doch ergeben, und ich konnte  ein paar Stunden schlafen. Mit einem offenen Auge: Lilo hat sicher nicht geschlafen. Sie stand steif und starr in der dunklen Küche.

Zum großen Glück hat der, der hier seit fünf Jahren sein Zuhause genießt, all seinen Hundeverstand zusammengenommen, und ist total cool geblieben - vielleicht hat er die Durchgedrehte auch gar nicht als seinesgleichen wahrgenommen?

Das ging mehr oder minder heftig bis etwa Mittwoch so, wobei auch immer ein paar Momente dabei waren, in denen ich den Eindruck hatte, sie nimmt Kontakt mit mir auf, sie folgt mir ein paar Schritte freiwillig.

Donnerstag und Freitag waren es nur noch kurze 'Anfälle' von Panik und Fluchtverhalten. Sie hat auch angefangen, sich mehr am Ersthund zu orientieren. Wenn sie zum Beispiel durch eine Tür gehen soll, durch die sie bis jetzt getragen werden mußte, guckt sie, was der Große macht. Wenn er vorgeht, geht sie mit.

Und heute - toitoitoi - ist sie super drauf. Guckt sich alles nochmal und nochmal aufmerksam an. Es ist, als ob sie erst jetzt alles wirklich sehen kann.  Wenn das so ist, kann ich nur hoffen, daß es ihr auch gefällt, bei mir und ihrem großen schwarzen Hundefreund.

 

 Viele liebe Grüße und  !!! vielen lieben Dank !!! an alle im pro-canalba-Team (- man kann es gar nicht oft genug sagen)

So ein liebes, zartes Tierchen, meine Lilo (vielleicht wird sie noch eine Pia. Mal sehen, ihr Wesen ist ja noch versteckt, hinter der ganzen Angst).

Fast haben wir sie schon gerettet ;-)