Kio hat sich prächtig entwickelt und ist ein richtiges Schmusekerlchen geworden.

Ich bin mit ihm weiterhin in der Hundeschule, damit er er dort auch noch mit anderen Hunden kommunizieren kann. Dort ist er folgsam und ist beim Apportieren voll dabei. Hier interssieren allerdings nichtdie einfachen Aufgaben. Es muss schon interessanter sein, z.B. wenn das Apportel versteckt wird. Dann ist er in seinem Element und sucht, bis er es gefunden hat. Hier kommt wohl der ehemalige Straßenhund durch.
Die einfachen Aufgaben macht er wohl, aber nur einmal, nach dem Motto, was soll das denn, ich hab es euch schon gerade gezeigt, daß ich es kann.

Er ist zwar kein Freund der anderen Hunde, aber in der Hundeschule werden sie toleriert. Ansonsten gibt es draußen, wenn wir individuell mit ihm gemeinsam unterwegs sind, Begegnunsprobleme. Mal klappt es, mal nicht. Dann können wir ihn auch nicht von der Leine lassen, sonst kann er auch andere Hunde attackieren. Dann kennen wir ihn auch nicht wieder. Er ist durch nichts abzulenken. Da ist er manchmal wie ein wild gewordener Handfeger.

Wenn wir mit den Teilnehmern der Hundeschule gemeinsam unterwegs sind, haben wir keine Probleme. Zu Hause läuft alles wie am Schnürchen. Ich möchte die Stunden in der Hundschule beibehalten, alleine schon, daß es zukünftig besser und stressfreier wird.

Nach wie vor haben wir sehr viel Freude mit Kio, wenn er auch in der direkten Hundebegegnung den Strassenhund noch nicht ganz abgelegt hat.

Zu Hause haben wir den liebsten Hund und in der Hundeschule ist er sehr gelehrig und folgsam. Hier ist er mit anderen Hunden verträglich, selbst bei Fremdhund-Begegnungen. Er ist ein absoluter Draußenhund. Wenn wir keine Fremdhundbegegnungen haben, läuft er auch ohne Leine, aber immer in Sichtnähe und er lässt sich problemlos zurückrufen. Wenn er eine Spur hat, ist er durch nichts abzulenken. In der Nähe haben wir ein Naturschutzgebiet mit Leinenpflicht. Hier ist er an der Langlaufleine. Am Wiesenrand hat er einen Satz gemacht, gewühlt und eine Maus erwischt, die er mit Haut und Haaren verschlungen hat.

Beim Tierarzt macht er überhaupt keine Probleme, es musste ein Grützbeutel in Halsnähe entfernt werden. Die Betäubungs-Spritze war für ihn überhaupt kein Problem. Beim Kontroll-Besuch ist er ins Behandlungszimmer marschiert, als wollte er sich die nächst Spritze abholen. "Eine coole Socke", so ist er auch bei allen bekannt.

Kio ist mittlerweile sehr gut angekommen. Auch ist er gelehriger Schüler in der Hundeschule. Hier überlegt er aber immer noch: mach ich, wie die wollen oder gehe ich meinen eigenen Weg, so wie er es vor seiner „Inobhutnahme“ immer gewohnt war, denn er hat ja immerhin 5 Jahr auf der Straße gelebt und konnte tun und lassen was er wollte.

Mittlerweile hat er auch einen positiveren Gesichtsausdruck. Wenn man die Bilder vergleicht, sieht er schon wesentlich glücklicher aus als bei der Übernahme. Draußen hat er alles im Blick, ihm entgeht nichts, aber auch gar nichts. Als wir an einem Tierfreigehege mit Damwild vorbeikamen, stand der Wind für seine Nase besonders günstig. Hier war er kaum zu halten und wollte mitmischen oder hinterherpirschen. Also ein Penner ist er nicht, aber sehr aufmerksam, teilweise mehr als aufmerksam. Mit ihm unterwegs zu sein ist auf jeden Fall nie langweilig,

Kio ist zwischenzeitlich gut angekommen und fühlt sich sehr wohl. Je sicherer er wurde, umso mehr wollte er uns zeigen, was er so drauf hatte. Zuhause war er ein absoluter Liebling, aber draußen ein ausgesprochener Rüpel. Er hatte das Bellen drauf, aber wie: wenn es los ging bereits im Hausflur, auf der Straße, obwohl er noch keinen anderen Hund sah und wenn dann andere Hunde kamen war er nicht mehr zu halten. Wir mussten uns professionelle Hilfe holen. Frau Beate Temel, in unserer Nachbarschaft, ist Hundetrainerin, die nach der Methode „Fichtlmeier“ arbeitet. Das klappte auf Anhieb. Auch wir mussten noch dazu lernen, obwohl wir 26 Jahre Hunde hatten! Auch Kio hat sofort im Positiven reagiert und ist draußen sehr folgsam. Auch er scheint froh zu sein, dass er nicht mehr unbedingt draußen die Kontrolle übernehmen muss. Es ist eine Freude sich jetzt mit ihm draußen aufzuhalten, denn auch wir standen ganz schön unter Stress.

Einiges braucht noch seine Zeit, aber Hund und Frauchen/Herrchen sind auf einem guten Weg. Einige neue Bilder haben wir im Anhang beigefügt.

Chiodo rufen wir zwischenzeitlich mit dem neuen Namen „Kio“. Da hört er auch schon drauf.

Er ist sehr schmusig und zutraulich, Menschen mag er, nur seine eigenen Artgenossen bufft er grundsätzlich an. Er ist gern an der frischen Luft, wir sind auch viel mit ihm unterwegs. In der Natur nimmt er jede Spur auf und möchte hinterher, obwohl weit und breit nichts zu sehen ist. Dann ist die Leinenführung ziemlich stressig. Ich versuche ich ihn dann mit Leckerlis abzulenken, aber, wenn er einmal eine Spur hat, ist es schwer ihn davon abzubringen.

Ansonsten ist er ein Schatz. Ich bleibe am Ball und versuche, auch das noch in den Griff zu bekommen.

Familie Christa und Herbert Kuhl