Hallo liebe Freunde von Pro Canalba,

das Unheil hatte sich ja schon angekündigt – Anfang 2022 ist es dann eingetreten!

Nein, mit mir ist alles okay – keine Sorge! Und mit dem Rudel ist auch alles gut, aber wir müssen umziehen…

Dabei will ich gar nicht hier weg!  Ich hab doch hier meinen Garten,

meinen Wald,

  mein Feld, 

Malle (die Maschinenhalle),

   meine Nachbarkatze

                 und alle meine Freunde!

Außerdem ist es wohl gar nicht so leicht, etwas Neues zu finden. Meine Menschen suchen schon eine ganze Weile und wir haben uns schon einiges angesehen. Mal ist es zu klein, zu groß, zu teuer, schlecht ausgestattet, oder zu schlecht gelegen,… Und immer wenn ich denke, dass wir nun etwas gefunden haben, ist es dann doch wieder nichts!

Aber kann das denn wirklich so schwer sein? Um meinen Menschen zu helfen, habe ich mich entschlossen ein Listenhund zu werden: ich habe eine Liste mit meinen Wünschen, eine Liste mit dem, was wir mitnehmen müssen und eine Liste mit dem, was wir weglassen können gemacht! Ich bin halt der Philmann !

Mein Geschirr habe ich auf die Liste Weglassen geschrieben.

Die Mitnehmen-Liste ist etwas länger: Sofa, Körbchen, Leckerchen, Futter, meine Freunde.

Ansonsten brauche ich nur mein Rudel, einen Garten und einen Wald für mich!

Die Listen haben dann scheinbar geholfen – endlich haben wir etwas gefunden !

Zur Belohnung habe ich mir erst mal eine Erfrischung gegönnt.

                     Ich hoffe, dass Tante Kreutzjans, die weltbeste Tierärztin, das nicht sieht! Die meint nämlich, ich müsste mit meinem Gewicht aufpassen.

Auf meine Lieblingsnachbarin und ihre Schnucki muss ich wohl in Zukunft verzichten , aber das mit dem Garten hat geklappt und der Wald fängt sogar direkt dahinter an!
Außerdem hat der Nachbar Katzen.- aber auch einen Stahlzaun.

Leider haben meine Menschen sich nicht so ganz an meine Listen gehalten und viel unnötiges Zeug mitgeschleppt - wie zum Beispiel mein Geschirr.

Und dann haben sie noch angefangen, alles „schön“ zu machen. War doch vorher schon alles okay. Wozu die Arbeit? Aber ich helfe, wo ich kann und mache zwischendurch zum Beispiel schon mal die Heizkörper sauber.

Der Wald ist übrigens große Klasse! Leider gibt es da keine Rehe, oder Ninchen, wie in der vorherigen Heimat – die wohnen wohl etwas weiter weg, vielleicht wurde denen auch wegen Eigenbedarf gekündigt – aber es gibt hier auch keine böse Straße! Und die anderen Hunde, denen man mit ihren Menschen beim Spaziergang begegnet, sind viel entspannter!

Also ich glaube, das wird ganz gut hier!

Liebe Grüße aus dem neuen zu Hause!

Phil

Hallo liebe Freunde von Pro Canalba,

ich habe ja eine sehr lange Zeit nichts von mir hören lassen – ein Zeichen dafür, dass es mir gut geht! Darum erst einmal ein Rückblick auf das Jahr 2021...

Ende Mai 2021 bin ich bei meinem neuen Rudel eingezogen und habe der Beschreibung, die ihr über mich verfasst habt, alle Ehre gemacht!

Mit meinem neuen Partner Flavour verstehe ich mich super! Er ist zwar leider nur sehr wenig verspielt, aber wir haben uns auch noch nie gestritten. Nur in Bezug auf Schnucki (die Katze der Nachbarin) sind wir nicht ganz einer Meinung.
Flavour meint, die habe bei uns im Garten nichts zu suchen. Ich dagegen finde es gut, wenn sie nicht bei der Nachbarin im Haus ist, denn dann kann ich mal in Ruhe die Qualität ihres Futters kontrollieren und die nette Nachbarin erschrecken. Woher soll ich auch wissen, dass die nach der Arbeit vor dem Fernseher einpennt und beim Aufwachen nicht damit rechnet, dass ich direkt neben dem Sofa stehe? Aber zum Glück war sie mir nicht böse! Ich glaub ich bin verliebt!
Lustig war dann, wie alle nach einem Loch im Zaun zwischen den Grundstücken gesucht haben – die haben mir mit meinen 30 Kg nicht zugetraut, dass ich mich heimlich unter dem Maschendraht durchschiebe.
Da kann sich sogar Schnucki noch was von abschauen!
Von wegen Bewegungslegastheniker – so wurde ich bezeichnet, nur weil ich ein paar Mal rücklings vom Sofa gefallen bin, während ich mich da gewälzt habe. Dabei liegt das an der Schwerkraft und nicht an mir. Klein g ist hier scheinbar besonders groß!? Zum Glück ist dem Boden dabei nichts passiert!

Kaputt gemacht habe ich im Übrigen, im Gegensatz zu allen meinen Vorgängern, noch gar nichts. Warum sollte ich auch? Ich bin ja schließlich erwachsen, nage nichts mehr an und mache auch nicht ins Haus!
Allerdings wurde ich schon mehrfach beschimpft, weil ich mich so gerne heimlich von hinten anschleiche und dann mitten im Weg abrupt stehenbleibe. Ich musste deshalb sogar eine Zeit lang im Haus ein Glöckchen von irgendeinem Schokoldadenhasen um den Hals tragen – sehr erniedrigend! Aber das hatte ein Ende, nachdem ein freundlicher Herr meinen Menschen eine neue Lebensversicherung aufgeschwatzt hatte.

Neben Flavour und Schnucki (die mich immer nur aus der Ferne beobachtet) habe ich noch viele andere neue Freunde gefunden.
Die ersten kamen schon direkt an meinem zweiten Tag zu Besuch in meinen schönen Garten, aber auch mein Rudel fährt immer wieder mal mit der fahrbaren Hundehütte zu anderen Hunden.

Wenn bloß das Einsteigen in den Kofferraum nicht wäre…! Ich will da nicht rein! Ich will vorne sitzen!
Aber irgendwie verstehen die das wohl nicht. Da haben mir meine Menschen direkt so eine komische Rampe gekauft, aber die sollen mal schön alle anderen benutzen.
Jetzt nennen mich zwar alle Kapiertnix, weil ich angeblich nicht begreife, wozu das Ding da ist, aber lieber das und selbst in den Kofferraum springen, als wie ein alter Greis über so ein Ding einzusteigen! Hätten die lieber mal Leckerchen von dem Geld gekauft!

Blöd ist nur, dass vor dem Haus eine Hauptstrasse ist, auf der teilweise ziemlich schnelle Deppen rasen!!! Deshalb muss ich die ganze Zeit mit so einem blöden Geschirr rumlaufen, obwohl ich den Autos gar nichts tun würde.

Auf der anderen Strassenseite liegt die Maschinenhalle - da ist es schön!

Ansonsten habe ich meine Familie inzwischen ganz brauchbar erzogen und mittlerweile ganz langsam und vorsichtig, wie es meine Art ist, meine Rechte eingefordert. So habe ich mir inzwischen auch einen Platz auf dem Sofa erobert...

Wie ihr seht, geht es mir hier sehr gut und ich bin froh ein neues Heim gefunden zu haben. Trotzdem bahnt sich da scheinbar Unheil an...

Aber jetzt kommt erst einmal Weihnachten!

Bis bald!

Euer Phil

Seal ist ein toller Hund! In den Kofferraum möchte er noch nicht, aber auf der Rücksitzbank, gestreichelt von meiner Frau, fühlt er sich wohl und geborgen. Nur der Name gefällt uns nicht so richtig - so kommen wir auf "Phil". Klingt ähnlich, lässt sich besser betonen und gefällt uns besser.

Noch am Abend wird der Garten inspiziert, später, ganz vorsichtig, das Erdgeschoss...

Flavour beobachtet den Einzug ein wenig skeptisch, aber lässt Phil gewähren. Wer könnte ihm auch böse sein?

­­­Der große Tag ist gekommen! Freitag, der 28. Mai. Heute wird Seal abgeholt!
220 Kilometer Autobahn trennen uns noch von unserem neuen Rudelmitglied. Viel Zeit, in Erinnerungen über seine Vorgänger zu schwelgen – und doch lange nicht genug:

33 Jahre Hundegeschichten ziehen mit jedem Kilometer an uns vorbei. Alles begann mit Charly – dem Hund meiner damaligen Freundin. Eine echte Wasserratte und der König der Stöckchen. Wobei ein auch ein 2-Meter-Zaunpfosten, mit dem er uns anschließend den Weg freiräumte, noch als Stöckchen galt. Kurze Zeit später kam dann meine bezaubernde Jeannie hinzu, die nicht nur zwei gemeinsame Junge sondern auch vier, in Portugal aufgefundene, Kitten säugte und liebevoll aufzog. Nach Charlys Auszug folgte dann Apollo - die perfekte Mischung aus Schäferhund und Golden Retriever. Er suchte unser neues Auto aus (indem er sich während der Probefahrt nicht übergab), rettete jedes in Not geratene Tier und öffnete und leerte selbstständig eine Dose mit Fischfilets, ohne weitere Spuren zu hinterlassen. Nach Jeannie wurde Paula, eine Labbi-Mix-Dame aus Assisi, Apollos treue Begleiterin und auf Apollo folgte Flavour. Angeblich der ruhigste aus dem Wurf – den Rest finden sie vermutlich unter „Nicht versicherbare Naturkatastrophen“ in jedem Versicherungsvertrag!

Am 07. Mai dann trat Paula, mit fast 17 Jahren, ihre letzte große Reise über die Regenbogenbrücke an. Nun ist Flavour, nach 9 Jahren, allein und leidet unter dem Verlust seiner Begleiterin – plötzlich scheint er wirklich „der ruhigste aus dem Wurf“ zu sein! Flavour ist still, gelangweilt, interesselos, zieht sich zurück.

Die Frage, ob wir nochmal einen zweiten Hund haben wollen, hat sich uns nie gestellt und so kommen wir beide, unabhängig voneinander,  zu dem Schluss, dass wir nicht zu lange damit warten sollten!

Durch eine Freundin werden wir auf pro-canalba aufmerksam. Seal sehen und sich verlieben ist eins! Seal und Flavour haben beide gerade einen schlimmen Verlust erfahren und dazu hat eine Italienerin mit dem Namen Paola ihn vor dem Canile bewahrt. Wenn das kein Zeichen ist? Auch die erste Begegnung von Flavour und Seal am Pfingst-Sonntag verläuft vielversprechend. Letztendlich müssen die beiden entscheiden! Und es scheint, als ob sie gut miteinander klarkommen.

Der Rest der Geschichte ist kurz und trotzdem quälend lang. Wir fahren am Sonntag ohne Seal nach Hause, beantragen seine Adoption, schon am Dienstag bekommen wir den Vorbesuch und nun sind wir auf der Fahrt um Seal abzuholen!

Der Empfang in Seals Pflegestelle ist herzlich! Kaffee, Gebäck und Kuchen warten auf uns! Das tut gut nach dieser Fahrt! Und die beiden Hauptakteure? Nach kurzem, intensivem Toben liegt Seal bei uns und genießt es, sich streicheln zu lassen, während Flavour sich mehr für die Katze interessiert.

Dann geht es auf die Fahrt ins neue Heim. Seal lässt sich, mit seinen 30 Kilo, lieber ins Auto heben, verfolgt die Fahrt interessiert durchs Fenster und lässt sich dabei von meiner Frau kraulen. Irgendwie haben wir das Gefühl, dass beide Hunde wissen, dass nun ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Seal tritt in große Fußstapfen, aber er tut es mit einer inneren Ruhe und Gelassenheit die keinen Zweifel zulässt: egal, was kommt – ich bin dabei!

Wir sind gespannt, wie es weitergeht…!