Viele Streichel- und Schmuseeinheiten, feines Essen, viel Bewegung und die Gewissheit, dass er bei uns willkommen ist und geliebt wird. Wir haben rasch verstanden, dass das für Bruno sehr wichtig ist – und wir sind darauf eingegangen. Er hat es uns mit seinem lieben Wesen leicht gemacht und er hat uns umgehend adoptiert. Wir sind bereits nach wenigen Wochen ein richtiges Dreamteam.
Bruno ist angenehm in der Wohnung, geniesst aber auch die täglichen langen Spaziergänge und Wanderungen. Es ist fast nicht möglich, Bruno mit Spazierengehen müde zu machen. Weil er immer sehr interessiert die Hunde, die mit Fahrrädern bewegt werden beobachtet, haben wir ihm nun diese Möglichkeit auch angeboten. Bruno findet das Radfahren grandios. Natürlich bestimmt der Hund das Tempo und er darf gerne, falls er müde ist, in den mitgeführten Luxus-Hundeanhänger steigen. Wir staunen, wie wunderbar Bruno an der Leine geht. Kein Zerren und Ziehen, immer im Kontakt mit seinem Menschen. Das ist vor allem beim Fahrradfahren sehr angenehm. Kaum zu glauben, dass er noch vor Kurzem keine Ahnung vom Zusammenleben mit Menschen hatte. Er ist einfach wunderbar.
Bruno ist sehr empfindsam und unterwirft sich wenn er verunsichert ist. Wir achten daher sehr darauf, ihn möglichst nicht mit Zurechtweisungen zu korrigieren, sondern ihn wo immer möglich positiv abzuholen: Braver Bruno, gut gemacht, feiner Bub. Dafür (und für feines Essen) macht er alles. Fehlverhalten oder kleine Dominanzversuche (vor allem Papa gegenüber) werden zwar von uns missbilligt, aber mehr mittels Körpersprache oder Ignoranz. Schimpfen und drohen verängstigen ihn sehr, daher vermeiden wir dies möglichst. Dadurch, dass wir beim Positiven den Schwerpunkt setzen, gewinnt er rasch Vertrauen und er gibt sich enorm Mühe, uns zu gefallen.
Wir sind mehr als zufrieden mit unserem Hundebuben. Dennoch sind wir uns bewusst, dass wir immer noch unterwegs sind. Es gibt da noch ein paar Baustellen, die wir uns ansehen werden. Primär muss Brunos Gesundheit überwacht werden. Er hat leicht erhöhte Leishmaniosewerte, wurde bereits wegen einer beidseitigen Ohrenentzündung und gegen Giardien behandelt. Aktuell wird Bruno mit vitaminreichem Futter aufgebaut und sein Immunsystem wird bewusst gestärkt. Sein extremer Haarausfall und die Ekzeme an den Ohren beunruhigen uns. Wir bleiben, zusammen mit unseren Tierärzten, dran. Ende Juni werden Brunos Blutwerte gründlich angeschaut. Dann sehen wir weiter. Im Moment macht er einen robusten Eindruck.
In den ersten vier Wochen hat Bruno gelernt, dass es hier keine bösen Hunde gibt, die aus dem Hinterhalt angreifen. Er hat auch verstanden, dass wir ihn schützen. Bruno ist aber bei grossen Hunden sehr vorsichtig. Kleinere Hunde werden nicht enthusiastisch aber freundlich begrüsst oder ignoriert. Bruno braucht noch etwas Zeit um Selbstvertrauen zu gewinnen. Ebenso im Umgang mit fremden Menschen. Das wird schon werden!
Leider ist das Auto- und Zugfahren für Bruno der reinste Horror. Er steigt zwar problemlos mit uns ins Fahrzeug, sobald sich das Ding aber in Bewegung setzt, hat er Panik. Wir haben schon Diverses probiert, kommen aber nicht wirklich weiter. Sobald er sich bei Mama oder Papa auf den Schoss setzen kann, beruhigt er sich ein wenig. Eine Lösung ist das aber nicht wirklich, zumal Hunde in Zügen nur auf dem Boden mitfahren dürfen. Hier werden wir uns Unterstützung von unserem Freund und Tierkommunikator Laurent Ammann holen und uns auch mit unserer Tierärztin Frau Dr. Brandl absprechen.
Wir freuen uns, dass wir nach so kurzer Zeit schon so viel Gutes über Bruno berichten können. Ein feiner Hund, der gut zu uns passt.
Bleibt zu hoffen, dass Brunos Mutter Tamara, mit der er zeitlebens unterwegs war und die nun alleine und krank im Tierheim zurückgeblieben ist, auch bald einen schönen Platz in einer Familie findet. Wir haben es sicher auch ihrem vorbildlichen Verhalten und ihrem lieben Wesen zu verdanken, dass Bruno ein so feiner Kerl ist. Viel Glück, kleine Tamara!
Ein herzlicher Gruss aus der Schweiz ans pro-canalba-Team und an alle Menschen, die an Brunos Schicksal interessiert sind.