Liebe Alle,
Danke für all die vielen freundlichen Erinnerungen, es ist wirklich allerallerhöchste Zeit, einen kurzen Bericht von mir zu schicken.
Wo soll ich anfangen …. meine ersten Lebensjahre waren alles andere als schön, erst im “Sicheren Hafen” wurde es besser – nette Menschen, sanfte Hände, Freilauf, Hundekumpels und vieles mehr. Mit viel Druck und Dringlichkeit wurde auch eine Pflegestelle für mich gesucht und gefunden und Ende April / Anfang Mai ging es los.
Autofahren finde ich bis heute ganz schrecklich, ihr könnt euch also vorstellen, wie ich die vielen Stunden im Transporter fand. Und dann wieder in ein Auto, über 4 Stunden Fahrt. Glücklicherweise war mein Hundekumpel (jetzt) “Konfetti” dabei – der schien gar keine Angst zu haben, was mir sehr geholfen hat. Angekommen sind wir gegen Mitternacht, es war dunkel, nass, kalt, und noch zwei fremde Menschen kamen zur Begrüßung. Ich war wirklich fix & fertig. Es wurde kurzerhand entschieden, dass wir im Auto schlafen und die anderen Hunde im neuen Zuhause erst am nächsten Morgen im Hellen kennenlernen, darüber war ich echt erleichtert. Und obwohl es Anfang Mai war, war die Nacht sooo kalt. Ich habe ja auch kaum Fell und war so mager …. die fremde Frau, die uns abgeholt hat, hat sich zu uns gelegt, mit ganz vielen Decken. Ich habe all meinen Mut zusammengenommen und mich irgendwann an sie gekuschelt, das war viel wärmer. Seit dieser ersten Nacht finde ich die (mittlerweile ist sie ja mein Frauchen) richtig dufte und verfolge sie gerne auf Schritt und Tritt.
Die ersten Tage und Wochen waren ein Abenteuer für uns. Alles hat mir Angst gemacht …. Autos, Hundeleinen, Fahrräder, Futternäpfe, Pappkartons, die Tierärztin, schnelle Bewegungen, Fliesen, laute Geräusche usw., vor allem Kinder fand ich richtig gruselig. Mit der Hundetruppe habe ich mich aber ganz schnell angefreundet, die meisten sind ja auch Italiener. Und was soll ich sagen, aus der vorübergehenden Pflegestelle wurde ganz schnell mein “Für Immer” Zuhause, mein Kumpel Konfetti ist auch geblieben. “Pflegestellenversager” sagen Frauchen und Herrchen, und müssen immer lachen.
Richtig viel Gefallen habe ich übrigens am Kuscheln gefunden, vor allem mit Herrchen und Frauchen. Mittlerweile schleiche ich mich jede Nacht ins Bett, strecke mich aus und schlafe unter der Decke; “Mutti” bringt es nicht übers Herz, mich rauszuschicken, hehe.
Ach ja, meinen ursprünglichen Namen “Telavevodetto” konnte niemand richtig aussprechen und schon meine tolle Pflegestellenbetreuerin Anja hat mich “Teletubbi” genannt. :D
Daraus wurde irgendwann “Tabby”. Da ich meine Gliedmaßen nicht immer unter Kontrolle habe nennen sie mich auch oft “Tabby Tapsig” oder “Tabby Tolpatsch”.
So alberne Kommandos wie “Sitz” und “Bleib” verstehe ich nicht, ABER beim Spazierengehen höre ich schon richtig gut und darf mit Schleppleine meine Freiheit genießen. Mit einer kleiner OP wurde mein Hautlappen am Bauch entfernt, gleichzeitig wurden meine Zähne in Ordnung gebracht. Ich bin nicht mehr so abgemagert und fresse ausgesprochen gerne. Irgendeine Allergie habe ich vermutlich, da sind wir noch am rumdoktern. Einmal monatlich bekomme ich eine Spritze gegen das Jucken, die hilft schon sehr.
Meine Ängste bekomme ich immer besser in den Griff, letztens habe ich mich sogar von einem fremden Mann streicheln lassen. Der Allermutigste werde ich wahrscheinlich nie, aber in den letzten Monaten habe ich laut Herrchen und Frauchen schon Quantensprünge gemacht.
Kurzum, es geht mir richtig gut und ich genieße mein neues Leben in vollen Zügen!
Nochmals großen Dank an pro-canalba, ohne euch wäre ich nicht hier!
Bis baaaald,
Euer Tabby