Levy, ehemals Picasso, fühlt sich offensichtlich wohl, obwohl wir immer noch am gemeinsame Sprache finden sind....Er musste lernen, dass den Bauch zeigen und gleichzeitig knurren Menschen irritiert, er hat nun gelernt, dass er den Bauch nicht um jeden Preis zeigen muss, sondern weglaufen, oder auf seinen Platz gehen darf, wenn's ihm zuviel wird.
Morgens kommt er freudig mit, wenn's um das Hühner- und Entenfüttern geht, brav schlüpft er ins Halsband, denn ohne geht der Jäger mit ihm durch, so hat er uns schon 2 Enten präsentiert und war enttäuscht, dass wir keine Freude daran hatten. Mittags darf er im Wald und am See oder Fluss Fressbeutel jagen, und es braucht nur noch 2 cm Wasserspiegel mehr, bis Levy dazu auch mit allen Vieren schwimmen wird. Diesen Sommer schaffen wir das. Er hat gemerkt, dass Nass kühlt, holt auch gerne Stöcke aus dem Wasser. Mir wollte er's nicht glauben, dass sowas mölglich ist, aber als ich einen anderen Hund dafür lobte, verstand er das Spiel sofort. Wenn's nicht sehr heiss ist, findet er das baden aber nicht nötig, und vom Regen nass, da muss er grunzend, Po hoch, seinen Hals am Boden entlang streifen.
Nachbarshundchen ist 1x/ Woche bei uns. Sie gehorcht blitzschnell, was Levy beeindruckt. Denn lob ich sie, ist auch er schneller abrufbar. Von Anfang an verstand Levy Deutsch! "nein, ha, Achtung Velo, Zug, komm zur Seite, trink..." - all diese Dinge mit Handzeichen - als hätte man von Anfang an mit ihm deutsch gesprochen. An der Leine lief er von Anfang an " wie eine Handtasche"- welche Wohltat! Aber schon lange kommt Levy nur noch an die Leine, wenn Katzen in der Nähe sind. Ansonsten ist es nie nötig. Sein Territorium reicht diesen Sommer offenbar über den Zaun unserer Liegenschaft hinaus und er muss nun lernen, dass Leute am Bahnhof oben, oder Nachbarn am Grillen voll ok sind. Finde ich ein stilles Badeplätzchen am Fluss, bewacht er es auch wunderbar, niemand kommt zu nahe, dann bleibt er freundlich.
Am meisten Freude zeigt Levy, wenn wir zu Dritt (ich mit meinem Partner) unterwegs sind. Dann ist seine Welt erst richtig komplett. Levy darf 1x/ Woche mit in die Schulklasse kommen, hilft mir sehr im Unterricht mit autistischen Kindern. Es gibt eine Schülerin, die spricht nur, wenn sie ihre Hand in seinem Fell hat. Levy geht immer zuerst zu ihr. In dieser Schule, wenn alle 20 Jugendlichen am Essen sind, fühlt er sich so richtig wohl. Manchmal denke ich, ihm fehlt eine grössere Familie.Wir wohnen in einer WG. Da mag er nicht alle gleich gut leiden -außer wir sitzen alle beisammen, und das ist etwas, was ich auch anstrebe, und Levy treibt uns mit seinem Bellen zusammen.
Levy ist ein Riesenschatz, freundlich zu allen, wobei unsere Enten einfach potentielles Futter bleiben. Er setzt sich aber inzwischen ganz brav und ruhig an den Zaun, manchmal auch hinter die Schilfmatte, um sie intensiv zu beobachten - so ist brav.