Aus 'Lupen' wird 'Lupino'...
... aus einem Canile als 'Zuhause' wird ein Haus mit Garten als Heimat.
Seit fast einer Woche ist Lupino (Rufname Pino) nun schon bei mir. Wir hatten in Mommenheim einen guten Start. Er hat sich gleich gelöst und ist eine ganze Weile an den Leinen herumgelaufen bis die kleinen Beinchen nicht mehr konnten. Was kein Wunder war. Der kleine Mann ist deutlich untergewichtig, Muskulatur quasi nicht vorhanden. Also haben wir ihn in den Kofferraum gesetzt und er ist ganz ruhig mit uns im Auto nach Hause gefahren.
Dojan hat ihn in Mommenheim zwar beschnuppert, fand ihn aber nicht so toll und ist ihm erst einmal aus dem Weg gegangen. Vielleicht lag das auch an dem umwerfenden 'Duft', den selbst meine Nase als ziemlich unangenehm empfand. Pino stinkt nämlich geradezu aus dem Maul und davon abgesehen juckt ihn das stark schuppende Fell überall, weshalb er es toll findet, sich an allem und jedem zu reiben. Er ist Menschen gegenüber sehr zutraulich und keinesfalls ängstlich. Wenn ihm etwas suspekt ist, dann legt er sich einfach hin und beobachtet erst mal. Stellt man ihn dann wieder auf die Beine, läuft er artig weiter.
Am frühen Montag morgen begannen dann die Probleme: Durchfall. Sonntags hatte er Appetit und kleine Portionen aufgeweichtes Trockenfutter bekommen. Nichts besonders Hochwertiges (dachte ich), weil er das einfach nicht gewohnt ist, nach 10 Jahren im Canile. Doch vielleicht war es doch zu gut. Ich vermute eher, das Gesamtpaket war einfach zu viel für den unterernährten alten Herrn: der lange Transport, die Aufregung, die schwüle Hitze und nicht zuletzt die Futterumstellung. Dann haben wir es mit dem empfohlenen grünen Pansen versucht - frisst er nicht. Nach vielen Telefonaten mit seiner Vermittlerin (vielen Dank Bettina für Deine Geduld), verschiedenen Versuchen, ihm etwas schmackhaft zu machen, milden Medikamenten gegen Durchfall vom Tierarzt, hab ich Pino am Donnerstag dann doch zum TA geschleppt. Es musste was passieren ,weil der Kleine einfach keine Reserven hat. Vom Zahnstein mal abgesehen (was nicht ungewöhnlich ist für einen Hund mit seiner Geschichte) hat Pino stark entzündetes Zahnfleisch und Hakenwürmer, zum Glück keine Giardien. Seit Donnerstag bekommt er nun stärkere Medikamente, Antibiotikum und was für die Darmflora. Das hilft. Heute morgen hat er zum ersten Mal seit fast einer Woche ein normales 'Geschäft' erledigt. Appetit hat er auch, bekommt jedoch nur viele kleine Portionen über den Tag verteilt. Ich hoffe, daß wir nun die Kurve bekommen haben und es für Pino endlich aufwärts geht!
Pino ist ein sehr zierlicher, lieber, alter Hund und inzwischen hat sich auch Dojan mit ihm arrangiert. Er war sogar schon mit spazieren und macht das ganz tapfer, vor allem wenn man bedenkt, daß das sicher nie jemand wirklich mit ihm geübt hat. Was er nur überhaupt nicht mag, ist die Leine an seinen Beinen, am Bauch oder wenn sie sich um seinen Hals legt. Dann wird er fast panisch - wer weiß, was er erlebt hat.
So, das war's fürs Erste von uns. Wir melden uns bald mal wieder. Dann hoffentlich mit Fotos von einem etwas kräftigeren Pino.
Viele liebe Grüße und ein großes Dankeschön, daß Ihr mir den kleinen Schatz gebracht und ihm so ermöglicht habt, noch etwas anderes als nur den Canilealltag zu erleben. Wir hoffen nun, daß er noch ein paar Jahre sein neues Leben hier genießen kann.
Sabrina mit Dojan und (Lu)Pino