Es ist kaum zu glauben, aber Paco ist schon 2 Jahre bei uns.
Im letzten Jahr hat er weiter gute Fortschritte gemacht und das Zusammenleben mit ihm ist weitestgehend unkompliziert. Er versteht sich super mit unserer Hündin Emma und die beiden Main Coon Katzen werden auch toleriert.
Er ist ein sehr genügsamer Hund, der nicht viel fordert. Zu Besuchern ist er freundlich, aber zurückhaltend. Wir haben noch nie erlebt, dass er geknurrt hat.
Wir wohnen am Feldrand und bei unseren Spaziergängen läuft es in dieser Umgebung ganz gut. Er hat leider immer noch Aussetzer, wenn zu viel Zug auf die Leine kommt.
Er läuft gut mit, wenn er zu uns einen Mindestabstand von 1,5 Meter hat. Direkt bei Fuß laufen geht gar nicht. Da bekommt er eine Panikattacke und zieht massiv von uns weg und wirft sich auf den Boden. Am Anfang hat er dabei furchtbar geschrien. Das passiert zum Glück nicht mehr oft, aber wenn er diese Ausraster hat und andere Spaziergänger in der Nähe waren, war das nichts für schwache Nerven. Es gab viele vorwurfsvolle Blicke und auch sehr kritische Nachfragen, was wir dem Hund getan haben.
Aber man wächst an seinen Aufgaben und es ist ja auch gut, wenn die Menschen kritisch nachfragen.
Es ist aber nach wie vor für ihn sehr gefährlich, wenn er dieses Verhalten an den Tag legt. Er würde unter jedes Auto rennen. Darum trägt er immer noch ein Sicherheitsgeschirr, damit wir das Risiko so gering wie möglich halten.
Wir haben uns Tipps von unserer Trainerin geholt und arbeiten weiter daran.
Wenn wir in fremder Umgebung unterwegs sind, steigt er gerne in seinen Hundeanhänger, der zum Buggy umgebaut wird. Das findet er super und damit hat er gar keinen Stress.
Außerdem hatte er extreme Angst vor Händen. Jede Berührung hat am Anfang dazu geführt, dass er schreit. Da haben wir aber große Fortschritte gemacht und Berührungen (auch beim Tierarzt), kraulen, kämmen und Pflege der Ohren klappen super.
Er kann aber immer noch keine Leckerlis aus unserer ausgestreckten Hand nehmen. Er dreht den Kopf weg und reißt die Augen auf und hat völligen Stress.
Wenn wir einen Meter Abstand halten und die Leckerlis hinwerfen nimmt er sie aber.
Was der arme Kerl wohl erlebt hat? Es waren auf jeden Fall Dinge, die ihn traumatisiert haben. Es tut weh, zu sehen, wie er in diesen Ängsten gefangen ist.
Vor ein paar Wochen gab es aber noch einmal einen riesigen Entwicklungsschritt. Er nimmt zu uns aktiv Kontakt auf, stupst uns an, fordert Streicheleinheiten ein und will in unserem Bett schlafen
Das freut uns sehr und zeigt, dass immer noch Fortschritte möglich sind.
Wir würden ihn trotz der geschilderten Probleme auf keinen Fall wieder hergeben. Er passt einfach super in unsere Familie und er hat es so verdient, ein schönes zu Hause zu haben.
Die Entscheidung noch einen Tierschutzhund aufzunehmen war genau die Richtige.
Es macht Arbeit, aber man bekommt so viel zurück.