Seit einem Jahr wohnt Buddy nun schon bei uns – wie die Zeit vergeht. Wenn ich dieses Jahr beschreiben soll, fallen mir zunächst viele schöne Erlebnisse und Erfahrungen ein: wie er mit der Zeit immer selbstsicherer und gelassener wurde und sich jetzt über Spaziergänge und Wanderungen im Rudel mit Artgenossen freut, denen er anfangs mit großer Skepsis begegnet ist. Sein Spaß beim Schnüffeln und Stöbern in der Natur und wie er die Kuschelstunde mit uns auf dem Sofa genießt. Unsere Freude darüber, dass er nach nunmehr einem Jahr endlich auch die Nähe zum Mann in der Familie sucht und Streicheleinheiten „einfordert“.

Aber wir haben in dieser Zeit auch schwere und schmerzvolle Momente gemeinsam durchgestanden. Buddy Gebiss war in einem schlimmen Zustand, er muss starke Schmerzen gehabt haben. Wir mussten ihm daher nach relativ kurzer Eingewöhnungszeit auf Anraten der TAin eine größere OP zumuten. Nicht alle Zähne konnten gerettet werden. Aber es ist alles gut verheilt und es war schön zu erleben, wie er sich danach entspannen konnte und so viel aufmerksamer und selbstbewusster wurde, als es ihm besser ging.

Leider war das nicht die einzige Baustelle. Schon in der Pflegefamilie war aufgefallen, dass mit Buddys  linkem Auge etwas nicht stimmt. Wir waren dann zeitnah mit ihm in der Augenklinik und dabei kam heraus, dass die Linse, vermutlich durch eine Gewalteinwirkung, verletzt wurde und dadurch irgendwann eine Entzündung entstehen kann, die einen größeren Eingriff erforderlich macht. Und das ist dann im April auch passiert. Buddy hatte starke Schmerzen durch den erhöhten Augeninnendruck und musste sofort operiert werden. Leider hat er sein Auge verloren. Es hat uns das Herz gebrochen, aber zum Glück ist alles gut verheilt und er kommt prima zurecht. Er spielt und tobt und hat Spaß an langen Ausflügen in Wald und Feldmark und wir sind sehr, sehr glücklich, ihn bei uns zu haben.

Vor 2 Wochen haben wir unseren Buddy bei seiner Pflegefamilie kennen gelernt. Uns war schnell klar, dass wir ihn gern  adoptieren würden und wir haben uns so gefreut, als wir dann sehr bald die Zusage von Frau Beier bekommen haben.  Wir waren total aufgeregt, haben schnell alles für ihn vorbereitet und dann konnten wir ihn abholen und zu uns holen. Sein Pflegefrauchen, hat ihn nicht nur liebevoll auf sein neues Leben vorbereitet, sondern uns auch mit allen notwendigen Informationen versorgt und hat immer ein offenes Ohr, wenn wir Fragen haben oder unsicher sind, alles richtig zu machen.

Die ersten Tage waren für den kleinen Racker natürlich aufregend und neu und er hat seine „alte Familie“ und die Familienhündin wohl sehr vermisst. Aber dann ist er doch sehr schnell aufgetaut, liebt seine Streicheleinheiten und die ausgiebige Fellpflege, bei der er dann regelmäßig einschläft und lange Spaziergänge im Grünen. Den Garten hat er ebenfalls schon ausgiebig erkundet und bereits ein paar gemütliche Lieblingsplätze gefunden.

Dem Mann in der Familie gegenüber ist Buddy noch eher skeptisch. Vielleicht hatte er in seinem früheren Leben ein paar unschöne Erlebnisse.  Aber er taut langsam auf und sucht auch schon einmal vorsichtig selbst den Kontakt.

Wenn Buddy sich eingelebt hat, wollen wir eine Hundeschule besuchen und haben auch schon eine Gruppe gefunden, die gemeinsame Hundespaziergänge organisiert. Auf jeden Fall freuen wir uns darauf, ihm ganz viele neue, schöne Erlebnisse und Begegnungen mit Artgenossen und lieben Menschen zu ermöglichen - dann wird sich ganz bestimmt auch sein „Männerproblem“  auflösen.