Hallo Ihr Fellnasen-Freunde,
mein Name ist Wilma, ich kam als Dudette nach Deutschland. Das ist jetzt genau zwei Jahre her. Ein Häuflein Elend, sehr, sehr ängstlich und scheu, so kam ich in meinem neuen Zuhause in Walporzheim an. Meine beiden Chefs, Frauchen und Herrchen, sind cool drauf.
Erst einmal wurde ein Termin mit der Hundeschule gemacht. Meine Trainerin dort ist Christina. Wow! Die liebe ich. Zuhause war noch sehr viel Unruhe, denn Frauchen und Herrchen haben um- und ausgebaut. Ich dazwischen, mit all meiner Angst zwischen den Handwerkern...
Zunächst war Frauchen meine erste Bezugsperson. Dann, ich war gerade 10 Monate alt, kam das Schlimmste, was ich bisher in meinem Leben mitbekommen habe: die große Flut. Nachts, es war stockdunkel, schoß das schmutzig dreckige Schlammwasser der Ahr in unser Haus und überflutete das Erdgeschoss und den 1. Stock. Wir retteten uns ins Dachgeschoss. Von hier aus gingen die Beiden mit mir auf´s Flachdach, damit ich mein Geschäft erledigen konnte.
Gut zwei Wochen später bezogen wir ein Flutexil, eine Ferienwohnung in der Eifel. Das war für mich wie im Paradies - zumindest wenn wir draußen waren. Am Besten? Meine Freunde, die Fellnasen aus der Nachbarschaft. Ich stehe ja auf schwarze Hunde, Rüden am liebsten. Kann auch mit allen anderen. Ich bin eine sehr freundliche, fröhliche und offene Hündin - eben - ich bin Wilma. Drinnen war es für mich nicht so schön, die Fenster waren zu hoch und so konnte ich kaum rausschauen. In allem ist auch etwas Gutes. Herrchen war fortan für mich da. Meine Trainerin, Christina, sagte zu den Beiden: "vertraut Eurem Hund - laßt ihn mal laufen".
Das hat Herrchen dann umgesetzt - immer dabei: Leckerli und Leberwurst = das Drei-Stufen-Modell. 1.) wenn Herrchen ruft und ich komme, gibt es ein Leckerli, 2.) wenn ich weiter weg bin und Herrchen pfeift, gibt es ein größeres Leckerli, wenn ich dann auch wirklich höre und komme 3.) und wenn ich mal jagen gehe (ich bin ja ein Jagdhund), dann nimmt Herrchen die professionelle Hundepfeife. Wenn ich dann angerannt komme, bremse wie Speedy Gonzales, dann hält er mir die Tube Leberwurst hin. Das ist soooooo guuuuuut. :-)
Seit Oktober sind wir wieder, nach nun 14-Monaten FeWo in der Eifel, zurück in unserem Haus und in meiner normalen Umgebung. In den neuen Garten darf ich noch nicht, da liegt neuer Rollrasen und die Beete sind noch nicht fertig - ich buddel doch so gerne... ;-)
Dafür nimmt Herrchen mich mit in die Weinberge oder in den Wald, macht mich frei und läßt mich laufen. Jeden Tag, bei Wind und Wetter. Leute, ist das geil! Da geht es die Eifeler Wälder rauf und runter und nochmal runter und wieder rauf. Zwischendrin schaue ich immer, wo mein Chef ist.
Zwischendurch waren wir in Urlaub. Auto fahren mag ich eigentlich nicht - oder doch? Ich mag nicht einsteigen - irgendwie habe ich immer noch Angst. Doch beinahe jede Autofahrt endet für mich zu meinem absoluten Vorteil: raus, laufen, springen. Einmal, im letzten September, da war alles etwas anders. Da kam ich in die Tierklinik. Frauchen hat mich begleitet - das ist meine allerbeste Nurse. Ich wurde operiert, wurde kastriert. Die Menschen sprechen über solche Operationen und das was darauf folgen könnte. Bei mir waren sie sehr überrascht. Warum? Ich war vorher spielerisch kämpferisch, frech, natürlich auch lieb und immer in Hab-Acht-Stellung. Jetzt, nach der OP ist meine Tatkraft geblieben, nur, ich liebe das Kuscheln. Sowieso gehören alle Sofas und Sessel im Haus mir :-) Ja, ich habe eigene Körbchen, da bin ich auch überwiegend. Nur abends, wenn alle da sind, da möchte ich auch 'oben' liegen.
Ach, Leute, das ist jetzt nur ein Schnellreport für Euch. Wir drei sind eine gute Einheit geworden. Vielleicht schreibe ich Euch demnächst noch mehr. Tschüss und Wuw.
Eure Wilma
