Nach Catys zwei Fluchtaktionen einmal 3 Tage und einen Monat später am 6.6.23 für 11 Tage, an denen wir mit Wildtierkamera und Futternäpfen in der Weite der "Prärie" Zugriffstellen aufgebaut hatten und nur wenig Erfolg erzielten, schafften wir es, sie mit einer Heimwegschleppe wieder nach Hause zu bewegen. Nur unterstützt psychologisch von unserer Pettrailerin Katja Culbertson erreichten wir das Unmögliche!! (inzwischen sind wir befreundet)
Sie trug einen Tractive-Tracker, der am 3.Tag leider keinen Nutzen mehr hatte, da Akku leer. Caty hatte sich zuerst in Zöllchen, später nahe Nempitz in einem Biotop mit meterhohem Gras und kleinem Flüßchen genau an der A9 ein Versteck gesucht. Dort wurde sie gelegentlich gesichtet. An unseren Schlaf oder Essen war kaum zu denken, im Hintergrund stets die Gefahr, die dort lauerte. Neben Flyern mit unseren Rufnummern erneuerten wir täglich die drei Futterstellen und kontrollierten die Kamera, bis wir sie wieder sahen und sie langsam aus dem Biotop weg von der A9 trieben. Überall auf jedem Feld verfluchter Raps, kein Durchkommen oder Sehen für uns. Von der meist gekreuzten Stelle an legten wir am 7. Tag eine Heimwegschleppe, 7 km lang quer durch den Landstrich. Einen Tag später bekamen wir Sichtungen,die auf ihre Rückkehr schließen ließen. Am 9. Tag war sie ganz in unserer Nähe in unserem Pappelwald, sie traute sich noch nicht und wurde von den Tierliebhabern immer wieder aufgeschreckt und entfernte sich wieder. In der Zeit war es mit Schlafen ganz aus (nur noch am Tag). Nachts klingelte das Telefon und Sichtungen kamen rein. Ihre Aktivitäten begannen erst mit der Dämmerung. Das war für uns die einzige Möglichkeit, sie zu "orten". Wir bauten am Haus eine Futterstelle die sie annahm und weg war sie wieder. Am 14.6.23 lief sie 7 Uhr 26 in unsere Straße und genau da kam das Müllauto - weg war sie! Zum Verzweifeln!! Aber sie war hier..wir bauten eine Falle am Haus - eine Schleppe bis zur Terrasse und ein Gitter mit Leine zum Schließen. Am 18.6.23 genau 23 Uhr 42 schloß sich dieses Tor und sie war wieder zu Hause. Sie durfte ausschlafen und fressen hatte 3 Kilo abgenommen und hinkte vorn. Zwei Tage später zum Tierarzt, trotz allem alles o.k.!
Wir haben Caty im November mal richtig durchröntgen lassen, einfach alles, weil sie viele Pausen bei Spaziergängen macht - da kam Grausames zu Tage. Jahrealte Brüche an beiden Vorderbeinen in gleicher Höhe, nicht durch ein Fahrzeug! zu tief gelegen. Speiche links ist schief zusammengewachsen. Die hinteren Gelenke sind eckig und nicht rund. Laut unserer TÄin könnte sie nur im jungen Alter an den Hinterbeinen aufgehangen worden sein. Die Vorderbeine mit einem Knüppel gebrochen. Dass dieses Tier keine Menschen mag ist wohl klar. Warum ist sie so oft abgehauen?
Ganz langsam taut Caty hier auf, nach einem Jahr!!! kommt sie langsam auf uns zu - es ist sehr schwierig. Unterwegs läuft sie vorbildlich an der Leine. Selbst bei stürmischen Begegnungen behält sie die Ruhe und ist entspannt. Sie bekommt soviel Zuneigung oder Liebe wie sie es möchte. Wir und unser ganzes Rudel bleiben stets an ihrer Seite.
Seid alle lieb gegrüßt von Familie Oertel und den 8 Fellnasen.