Liebe TierschützerInnen, liebe Hundefreunde, liebe Menschen,
zunächst möchte ich mich entschuldigen, dass ich so lange nichts mehr von uns hab hören lassen. Bei uns ging sehr viel in all der Zeit und immer, wenn Tyson und ich vereinbart haben, am nächsten Tag Euch zu schreiben, kam uns wieder etwas dazwischen.
Aber an aller erster Stelle standen immer die Hunde – mein Tyson und meine Hündin Milly.
In all der Zeit, in der Ihr nichts von uns gehört habt, ging es uns immer gut und für Tyson immer dem Alter entsprechend gut. Seine Arthrose und Spondylose machte ihm oft zu schaffen, doch mit regelmässigen Kontrollen beim Tierarzt, wöchentlicher Physiotherapie und Depot Spritze alle drei Wochen konnte ich ihm helfen, seine Schmerzen einigermassen erträglich zu machen.
Letztes Jahr im Oktober hatte Tyson plötzlich hohes Fieber – wollte nicht fressen, was ungewöhnlich für meinen Fresssack war. Der Tierarzt hat ihn wieder auf die Füsse gebracht, er musste eine Nacht dort bleiben und dann durfte er wieder nach Hause und mit viel Liebe und Ruhe habe ich es geschafft, dass er wieder richtig fit wurde und nach circa 6 Monaten konnte er auch wieder – wenigstens einmal am Tag – für eine Stunde mit mir und Milly durch den Wald schlendern – er hat es immer so sehr genossen.
Tyson und ich waren vom ersten Tag an – also vom 1.11.20 – eng miteinander verbunden. Als wären wir füreinander bestimmt – er wich mir nie von der Seite. Er war gerade eine Woche bei mir, da lief er ohne Leine neben mir her, als wäre es schon immer sein Leben lang so gewesen.
Tyson – ein Charmeur – überall beliebt, immer freundlich und einfach nur eine Herz von Seele und einfach nur immer so dankbar.
Wir haben viel erlebt, wir waren mehrmals an der Ostsee in den Ferien, ob Camping oder in einem Ferienhaus, wir waren in Italien – seiner Heimat – am Comer See und kürzlich noch im Hochschwarzwald am Titisee. Wenn es losging zum Campen und ich mit dem Sicherheitsgeschirr in der Hand zu ihm kam, hat er sich immer so gefreut, er hat das Campen genossen. Mit mir und Milly Zeit auf engem Raum zu verbringen, fand er einfach schön.
Er liebte seine Freunde – Menschen und Hunde – in der Rettungshundestaffel – wo wir regelmässig hingingen, da Milly ja ein Rettungshund ist. Auch hier haben die Menschen ihn sehr geliebt.
Dieses Jahr, am 31. August haben wir seinen 13. Geburtstag voller Freude gefeiert – er bekam etwas besonderes zu essen – also seinen Geburtstagskuchen – und ich war froh, dass es ihm dem Alter entsprechend so gut ging. Ja, seine Knochen waren sehr alt und gebrechlich, aber alles andere war in Ordnung.
Am vergangenen Mittwoch, 2. Oktober, bekam er wieder hohes Fieber und frass nicht. Es war ein ähnliches Bild wie vor einem Jahr. Ich habe ihm Fiebersenker gegeben und das Fieber ging runter, so dass er wieder essen wollte. Im Laufe des 3. Oktobers verschlechterte sich sein Zustand, er konnte kaum noch aufstehen, hatte wieder Fieber und ich gab ihm erneut ein fiebersenkendes Mittel. Ich wollte auf Grund des Feiertages nicht mit ihm in irgendeine Klinik fahren, sondern zum Arzt unseres Vertrauens. Das Fieber ging auch runter, doch aufstehen wollte er partout nicht mehr. Ich habe neben ihm geschlafen und am nächsten Morgen bin ich mit ihm zum Tierarzt gefahren. Dort lag er nur auf der Seite, wollte nicht mehr. Er wurde noch geröngt, der Zustand seiner Knochen hatte sich sehr stark verschlechtert. Und ja, dann musste ich eine Entscheidung treffen. Die Aerzte sagten, dass er nicht mehr auf die Beine kommen wird.
Ich wollte ihm weiteres Leid natürlich ersparen, und habe ihn dann gehen lassen. Er war nun 3 Jahre, 11 Monate und 4 Tage bei mir und meiner Hündin Milly. Jeder Tag mit Tyson war sooo ein Geschenk und er fehlt mir und auch meiner Hündin in jeder Sekunde.
Tyson war nicht mein erster Hund, doch Tyson war etwas gaaaanz Besonderes. Ich hätte ihm noch so gern mehr Zeit bei uns geschenkt. Ihm hat es nie an etwas gefehlt, es gab regelmässig Futter, er wurde immer – wenn es sein musste – ärztlich versorgt – jede Woche gingen wir in all der Zeit zur Physiotherapie. Und er hatte Auslauf und Freude mit all seinen Hundefreunden und deren Menschen.
Er wird nun kremiert in dieser Woche und dann hoffe ich, dass er bald in einer Urne – ein Herz aus Holz – zu uns nach Hause kommt.
Ihn gehen zu lassen, hat mir den Boden unter den Füssen weggerissen, er war das Liebste was ich je hatte .
Ich habe jeden Tag, zu seinen Lebzeiten gesagt, Tysi, wir müssen morgen Happy End schreiben – ich hätte dies gern noch gemacht zu seinen Lebzeiten, doch bitte verzeiht, dass es nicht geklappt hat. Ich hatte auch noch mit anderen Verlusten in all der Zeit zu kämpfen (Schwester starb, kurz danach meine Mutter und dann noch mein Vater), so dass ich immer viel zu regeln hatte. Ich hatte für diese Verluste die Kraft, denn Tyson war bei mir und hat mich getröstet.
Ich habe noch nie, nie, nie einen so wundervollen Hund kennengelernt – er war das Beste, was mir je passiert ist. Meine Hündin ist auch ganz wunderbar, doch Tyson hat mich mit seiner weisen Art so geerdet und mir gezeigt, was wirklich wichtig ist – das Hier und Jetzt und der Moment. Wir vermissen ihn unendlich – auch Milly trauert sehr, ist ihr geliebter weiser Freund nicht mehr da.
Nun hänge ich Euch noch ein paar schöne Fotos von meinem geliebten Bär hier an.
Er wird unvergessen bleiben.
Ich werde mit Euch, pro-canalba, in Verbindung bleiben und wenn die Zeit irgendwann da ist, einen Senior aufzunehmen, melde ich mich bei Euch. Die Senioren sind nochmal etwas ganz Besonderes.
Tyson, ich werde Dich immer in meinem Herzen tragen – Du fehlst einfach so sehr.
Herzliche Grüsse
Simone