Gia war schon beim Abholen so unglaublich freundlich! Sie begrüßte uns, schnupperte an uns, ließ sich überall streicheln und knuddeln. Auf der Heimfahrt saß sie meistens, denn beim Hinlegen konnte sie die Außenwelt nicht mehr beobachten. Sie war versessen auf Input und dennoch sooooo müde. Eine echte Zwickmühle, wie man da zur Ruhe kommen soll. Ihr Drang nach Neuem ist noch immer da, sie ist eine kluge, aufmerksame Maus, die alles verstehen will.
Es war ihr daheim sofort klar, dass man auf der Wiese sein Geschäft erledigen kann. Als sie ohne Leine über den Hof laufen konnte (wir haben 4m hohe Mauern ringsum, es war von vornherein klar, dass sie dort nicht rauskommt) fing sie an im Kreis um den Teich zu rennen und mit uns zu toben. Sie rannte auf uns zu, bremste ab und forderte uns zum Mitspielen auf. Immer wieder lief sie uns reihum an um gestreichelt zu werden. Dazu ging es im Zickzack überall lang und es gibt keinen Stein, der nicht abgeschnüffelt wurde. Es war ein Traum, sie so glücklich zu sehen.
Auch die Treppe ins Haus war kein Problem. Alltagsgeräusche machten ihr keine Angst (den Staubsauger und die Bohrmaschine haben wir natürlich nicht gleich ausgepackt). Sie läuft uns gerne hinterher, wenn wir den Raum wechseln und legt sich dann sofort wieder in unserer Nähe ab. Mittlerweile wird sie aber auch da beruhigter, dass ihr keiner wegläuft und bei Hitze oder wenn sie arg müde ist, wird es ihr zunehmend egal, wenn wir mal 5 Minuten woanders sind. Sie legt sich lang auf ihre Lieblings-Plätze, dann wird entspannt und tief zufrieden ausgeprustet wie ein alter Pottwal. 
Die Hühner und Küken, sowie alles größere (Schafe, Pferde usw.) werden zwar interessiert angeschaut, aber nicht weiter betrachtet. Wenn unsere Hasen draußen sind, dann haben wir die Leine dran. Die hopsen so schnell, das ist super animierend, um hinterherzurennen. Da üben wir also noch etwas mehr Ruhe, genau wie bei den Katzen. Aber wir haben schon total gechillte Katzen auf der Straße getroffen und die sind super zum anschnüffeln und das war es dann. Wir sind also sehr zuversichtlich, dass wir das mit einiger Zeit hinbekommen.
Sie lässt sich wunderbar an der Leine lenken und hört sehr gut (auf dem Hof auch ohne Leine und Halsband). Egal in welcher Situation. Wir können also trotz Katze oder allem anderen einfach sagen, dass wir weitergehen wollen. Auch Reh-Bekanntschaften oder andere Bewegungen draußen lassen sie noch immer gut auf uns hören. Wir reden sowieso sehr ruhig mit ihr, aber wenn im Ernstfall unsere Stimme angespannt klingt, hört sie es sofort heraus und sie ist ganz brav bei uns. Auch ein „nein“ klappt nahezu fantastisch und sie freut sich, wenn sie jedes Mal danach zu Tode geknuddelt und gelobt wird, weil sie ein so ungemein braves Mädchen ist. Große LKWs und Busse sind noch merkwürdig. Die muss man ganz genau beobachten. Aber auch das wird langsam gut. Der Ausflug in den Fressnapf war grandios! Nette Mädels mit Leckerli, interessante Gerüche überall und vor allem war es da drin kühl.
Wir haben sie viel draußen beobachtet, wie sie sich verhält und sind jetzt auf Feld- und Waldwegen, wo nichts Unerwartetes außer Menschen oder Tieren auftauchen kann, nur noch an der Schleppleine unterwegs, die wir jedoch immer sicher an uns festbinden. (im Dorf, an der Straße oder wenn es ungewohnt ist, laufen wir noch sicherheitshalber mit beiden Leinen). Sie genießt dieses Freiheitsgefühl an der ganz langen Leine, weil sie so viel größere Kreise um uns ziehen kann und sich fast fühlt, als trotte sie frei neben uns her. Sie dankt es uns mit wahnsinnig entspannten Spaziergängen (auch im Dunkeln, wegen der Hitze), immer einem Auge auf uns und viel Gehorsam und Abrufbarkeit (naja, die Käsewürfel beim Kommen helfen sicher auch). Wir können sie also auch überall mit hinnehmen, wo Hunde erlaubt sind, ohne uns Gedanken machen zu müssen, ob wir das handeln können. Sie macht es einem echt einfach.
Abgesehen davon kann sie aber auch ein richtiger Clown sein und lacht wahnsinnig gerne. Am liebsten auf dem Rücken liegend und so lange strampelnd bis man die Pfoten hält und sie krabbelt. Dann ernsten wir funkelnde Augen und ein quietschvergnügtes Gesicht.????
Sie frisst sehr gerne und sehr gut. Alles in Allem müssen wir sie etwas aufpäppeln. Laut Unterlagen hat sie von Tierarztbesuch in Italien bis zu uns 2 Kilo Gewicht verloren. Es gibt also gerne auch die Extraportion Fresschen und Leckerlis sowieso.
Wir lieben diese Maus, diesen wunderschönen, eleganten Hund mit einer unverrückbar freundlichen Seele und so viel Geduld und Liebe für jeden, der sie begrüßen kommt. Wir haben ihr von Anfang an versucht zu verstehen zu geben, dass wir ihr nur Gutes wollen, sie sicher beschützen und verstehen, was sie braucht und möchte. Im Gegenzug hatten wir nach nur einer Woche einen Hund, der sich benimmt, als wäre sie 5 Jahre hier: Entspannt, in sich ruhend, immer bemüht es uns Recht zu machen und auch natürlich unser Haus beschützend, damit es keiner klaut wenn wir schlafen.
Ich würde sagen, für das erste sind wir wirklich „angekommen“.
Mal sehen, was es weiter zu berichten gibt.
Viele Grüße an die lieben Leute auf dem Juni-Transport mit ihren Hunden. Wir hoffen, auch die sind alle gut zu Hause angekommen und fühlen sich pudelwohl.
Bis bald
Gia und ihre Familie