Eine aufregende Woche liegt hinter uns, Stellas erste Woche im neuen Zuhause. Der Start war

zunächst holprig... denn Stella kennt keine Leine und kein Halsband und hat beschlossen an der

Leine keinen Meter zu gehen. Also mussten wir bei der Übergabe mit dem Auto ganz nah an sie

heranfahren, damit die Trapofahrer sie in unseren Kofferraum heben konnten. Zuhause

angekommen sprang sie aus dem Auto, lief zwei Meter zum Haus, setzte sich und drückte sich an

die Hauswand. Locken mit Leckerchen, Futter und Wasser hatte keinen Sinn, Stella bewegte sich

nicht mehr. Wir haben sie schließlich halb gezogen, halb getragen ins Haus gebracht – dort saß sie

wie ein Häufchen Elend in der Küche. Unser Golden Retriever Rüde begrüßte sie kurz, aber sie hat

ihn gleich weggebellt – verständlich.

Dann der Wandel. Unsere Kinder hatten den Frühstückstisch gedeckt, wir haben uns an den Tisch

gesetzt und nach einer kleinen Weile beschloss Stella zu schauen, was da so gut riecht. Ohne Leine

ging das dann auch wunderbar. Sie taute zusehends auf, ging von einem zum anderen und holte sich

bei jedem ihre Streicheleinheiten ab. So ging das den ganzen Tag weiter, Stella erkundete vorsichtig

Haus und Garten und stupste immer wieder mit der Schnauze unsere Hände an, „los, streichel

mich!“

Bis jetzt hat sich Stella schon gut eingelebt, unter ihren Vorfahren war sicherlich auch ein Jagdhund,

Mäuse, Maulwurfshügel und alles was fliegt – von Schmetterling bis Ente – interessiert sie sehr.

Aber so lieb und sanft Stella auch ist, unserem Rüden gegenüber zeigt sie sich leider anders. Er ist

ein herzensguter Senior, der mit Aggressionen nichts anfangen kann. Sie hat bei ihm leichtes Spiel

und zeigt sich sehr dominant. Wenn sie ruht, bellt und knurrt sie ihn weg, sobald er in ihre Nähe

kommt. Wahrscheinlich ist sie es aus dem Zwinger nicht anders gewohnt. Dazu sieht sie das

Wohnzimmer scheinbar als ihr Revier an und versucht ihn zu vertreiben. Wir schreiten ein und

gehen dazwischen, aber er ist verschreckt und traut sich kaum noch ins Wohnzimmer. Um das

Problem in den Griff zu bekommen, haben wir nun eine Hundetrainerin kontaktiert.

Wir haben Stella in dieser Woche trotz allem als sehr ruhige, sanfte und liebebedürftige

Kuschelhündin kennengelernt und ins Herz geschlossen. Man bereitet sich auf den neuen Hund vor,

malt sich aus, wie er oder sie wohl so ist und welche Probleme auftreten können – und dann kommt

doch alles anders. Wir freuen uns auf die Zeit und die Herausforderungen mit unserer Stella und

berichten weiter.