Dieser Hund wurde vermittelt von www.pro-canalba.eu

Mein 'jetziger' Name
Aaron

Mein Name im Tierheim
Peter

Rasse
Mischling

Das ist mein Hund und ich möchte gerne einen neuen Happy End Beitrag hinzufügen

Eintrag vom 16.11.2020
Aus Peter wird Aaron - die ersten Tage im neuen Zuhause
Sonntag, es ist soweit, wir holen unser neues Familienmitglied nach Hause.
Ich wusste, er ist ängstlich-zurückhaltend, kennt nichts, ihm fehlt die Sozialisation, die "unsere" Welpen hier in Deutschland erleben. Ich war mir aber sicher, das unsere Lucie, auch aus Italien und von pro-canalba hergekommen, ihm helfen wird, sich gut einleben zu können. So war es dann auch. Hier eine kleine Rückblende:
 
Tag 1, Abholtag: große Verunsicherung bei Aaron, Lucie neugierig aber eher ablehnend. Aaron läuft im Haus umher, weint, versteckt sich unter dem Bett, lässt sich das Geschirr nicht gern anziehen - es bleibt zur Sicherheit erstmal dran. Das Futter gebe ich ausschliesslich (auch in den folgenden Tagen) aus meiner Hand direkt an ihn. Es fällt ihm schwer, aber ich bin mir sicher, dass es richtig ist. In der ersten Nacht versucht er, sich unter dem Fenster nach außen zu buddeln, weint viel.
 
Tag 2, er kann sich nicht lösen, weint zwischendurch, versucht durch die Fenster nach draßen zu kommen. Lässt sich zwar berühren, zittert dabei sehr und krümmt sich zusammen. Er reagiert gar nicht auf Ansprache, kurze Spaziergänge stressen ihn sehr. Alles ist neu, laut, unheimlich für ihn. Er beobachtet, wie wir Lucie streicheln und mit ihr kuscheln. Die kommende Nacht wird etwas ruhiger, ich habe den Boden vor der Terassentür zugestellt damit er diesen nicht versucht "aufzubuddeln". Lucie ignoriert ihn.
 
Tag 3. ein erster Erfolg, er kann sich auf den Spaziergängen lösen, schnuppert sogar schon einmal nach fremden Gerüchen. Er schaut immer wo Lucie ist und macht ihr alles nach. Was sie macht verliert den Schrecken. Auf Ansprache reagiert er nicht. Leckerlies auf dem Weg will/kann er nicht. Unsere erste Runde führt an einem Kindergarten, Schule und an einem Spielplatz sowie an einer Baustelle vorbei. Es klingt jetzt zwar nach Großstadt, aber nein, ich lebe in einem kleinen Dort mit nicht einmal 1.500 Einwohnern.
Lucie freut sich über die Kinder, die ihren Namen rufen, er bleibt stehen und beobachtet - zwar zusammengekauert und ängstlich, aber er bleibt stehen.
Lucie läuft zu anderen Kindern und lässt sich streicheln, er bleibt in sicherem Abstand stehen und beobachtet.
Lucie hört (natürlich) wenn ich sie rufe, bekommt ein Leckerli, wird gekuschelt. Er hält Abstand, beobachtet und zittert.
Die Nacht ist erst einmal ruhig.
Dann: Aaron kommt ins Schlafzimmer (die Hunde dürfen nicht in das Bett, ihre Körbchen stehen im Wohnzimmer) steht vor dem Bett und sieht mich an. Er folgt meiner Aufforderung und springt in das Bett, setzt sich neben mich und zittert sehr, fängt an zu weinen, und weinen und weinen. Er legt sich in meinen Arm und weint und weint. Ich war sehr erschrocken und ergriffen. Ich habe ihn gestreichelt und irgendwann ist er eingeschlafen. Es war eine sehr bewegende Situation.
 
Tag 4. Der Schalter hat sich umgelegt. Er freut sich auf die Spaziergänge, orientiert sich weiter sehr an Lucie, nimmt zaghaft einen Leckerli aus meiner Hand und krümmt sich nicht mehr mit eingezogenem Schwanz zusammen, wenn wir lauten (meist kleinen) Menschen begegnen. Er wendete den Kopf als ich seinen Namen rief und ich freue mich sehr.
Er schnüffelt und pischert nun wie Rüden es so tun. Er bleibt grade stehen, wenn Lucie auf "ihre kleinen Kuschelmenschen" trifft und beobachtet weiter. Die Nacht ist ruhig.
 
Tag 5, er freut sich, wenn er mich sieht, kennt seinen Namen, kennt auch "Halt, Komm, Sch", vorsichtig lässt er sich von einem fremden Erwachsenen streicheln. Er zittert nun gar nicht mehr, wenn ich ihn anfasse und auch das Geschirr ist kein Problem mehr. Leckerlis freuen ihn sehr. Er reagiert gar nicht mehr ängstlich oder verunsichert auf Autos, LKW, Baumaschinen, Baulärm, Kinderlärm, Motorräder, Hubschrauber, laute Schiffe, Schafe, Pferde, Esel, Ziegen, Hühner. Er wird immer selbstsicherer.
 
Nun endet meine Aufzählung der ersten Tage. Es ist natürlich nicht alles perfekt, natürlich nicht, es gibt Verhaltensweisen, die kein "Problem" darstellen, sondern eher "nicht gewünscht" sind. Aber alles hat seine Zeit und die haben wir, die hat er.
Es gibt einen großen Punkt, an dem ich unbedingt etwas ändern möchte: Er hat massive Angst vor anderen Hunden. Sobald er diese nur erahnt, krümmt er sich zusammen und bewegt sich nicht mehr. Auch durch das Beobachten und vielen wirklich sehr netten Besitzern und ebenso netten Hunden kann er die Nähe aushalten ohne sich zusammenzukrümmen. Er hat nicht mehr den Impuls zu fliehen, er versteckt sich hinter mir und kann immerhin schon beobachten was Lucie macht: Spielen und Toben. Das kann er gar nicht, auch nicht mit Lucie. Wenn sie ihn auffordert, so weiß er nicht was er machen soll, dann "knurrt-schnurrt" sie - dieses" los spiel mit mir", sie wälzt sich neben ihm auf dem Boden - er springt erschreckt zur Seite.
 
Ich gebe ihm noch ein paar Wochen, dann wird er auch das verstanden haben und viel lockerer werden können.
 
Aaron ist ein sehr lieber, kuscheliger Hun, der unerfahren wie ein Welpe ist. Nur dass er die offene Neugier nicht hatte, aber auch die kommt, Tag für Tag.
Lucie ist auch nicht mehr eifersüchtig, sie ist der Hundechef und wenn ich es richtig interpretiere, so geniesst sie es.
Ich bin froh das alles so ist wie es ist, ohne Lucies offene Art und ihre Ruhe hätte er sich nicht so schnell wohl fühlen können.