Dieser Hund wurde vermittelt von www.pro-canalba.eu

Mein Name
Jonathan

Rasse
Maremmano Mischling

Das ist mein Hund und ich möchte gerne einen neuen Happy End Beitrag hinzufügen

Eintrag vom 01.11.2023
Tschüs Oma Guste, hallo kleiner Bruder

Ciao, ihr Lieben,

mir geht’s prima, und in den letzten Monaten hat sich einiges ereignet:

Im August sind meine Menschen mit der Freigängerkatze im Auto weggefahren, das kam mir gleich komisch vor. Oma Guste fährt normalerweise nicht mit den Menschen im Auto. Als sie wieder zuhause waren, lag Oma Guste leblos in ihrer Transportbox. Wir Hunde wussten die ganze Zeit, was mit ihr los war. Nun haben wir ein letztes Mal an ihr geschnuppert, dann sind wir nach hinten zu der großen Trauerweide gegangen. Louis hat im Garten nach Äpfeln gesucht und Mira hat sich unter ihrem (wie passend) Mirabellenbaum eingefunden um sich den Bauch mit Früchten vollzuschlagen. Ich bin, als die Menschen Guste beerdigt hatten, als einziger auf ihrem Grab gestanden und hab ein letztes Mal geschnuppert. Nun war alles gut für die alte Katze. Tschüs Guste.

Nur fünf Tage später bin ich mit den Menschen im Auto gefahren, ganz alleine, ohne die anderen. Das ist nicht mein Ding, das Autofahren. Warum auch? Ich find’s zuhause klasse, warum soll ich weg? „Großes Blutbild“, hat Frauchen gesagt. Die Menschen haben sich gefragt, ob ich Guste gerochen habe, denn es war der selbe Behandlungstisch, auf dem ich nun saß. Ja, es roch da nach ganz vielen Tieren, und ich hatte keine Lust auf das Ganze, aber Herrchen und Frauchen haben mir gut zugeredet. Was macht man nicht alles für seine Menschen … Stellt euch vor, die Tierärztin hat mir ein Loch in meinen Ärmel rasiert! Wenn ich den Apparat schon höre! Und dann hat sie mich auch noch angepiekt, mit einer Nadel! Oh, ich hab gar nicht hinsehen können, hab schnell den Kopf nach links weggedreht (Frauchens Anmerkung: Hat er wirklich gemacht). Hinterher war ich so aufgeregt, dass ich vor der Praxis sofort mein großes Geschäft machen musste, drei große Teile, puhhh! (Frauchen hatte Tüten dabei.)

Zur Belohnung sind wir danach am Rhein spazieren gegangen, aber ich fand das doof, so alleine ohne die anderen. Muss ich so oft nicht haben, solche Ausflüge. Ich war ziemlich froh wieder zuhause zu sein. Mein Garten, mein Haus, meine Feldwege – herrlich!

Meine Blutwerte sind „tippitoppi“, hat die Veterinärin im Telefonat gesagt. Und ob ich zu wenig trinken würde, wollte sie wissen. Jaaa, Frauchen meckert auch, sie sagt, ich bekomme dickes Blut, wenn ich so stur bin. Ich will aber nicht. Manchmal trinke ich im Garten aus dem Regenwassernapf. Drin versucht Frauchen mich zu bestechen, indem sie winzige Würstchenschnipsel ins Wasser gibt oder Hüttenkäse, damit ich nachmittags nochmals Flüssigkeit zu mir nehme. Mittags gibt’s ja BARF, das ist immer sehr saftig. Ich bin aber bockig, wenn ich was essen oder trinken soll. Ich will essen und trinken wann ICH will.

Die folgenden Tage hab ich an meinen sieben Zentimetern Oberarmglatze herumgeleckt, weil mich das haarlose Stück Ärmel so genervt hat. Bald war Frauchen genervt, weil meine zarte, rosafarbene Haut wund und krustig wurde. Irgendwann hat sie mir eine Salbe aufgetragen mit Verband. Den hab ich mir wiederholt abgenagt, also gab es wieder Diskussionen mit Frauchen. Ich hab mich durchgesetzt, ha! Kein Verband.

Und wisst ihr’s schon? Ich hab ganz überraschend ‘nen kleinen Bruder bekommen! Das war für die Menschen kurz vor dem Abholtermin ganz schön aufregend, wir haben gespürt, dass da was im Busch ist. Nun ist er da: „Garent“ hieß er, aber wir nennen ihn FRANCESCO. Der ist ganz okay der Neue - aber das Sofa bleibt meins, das muss klar sein!

Euer Jonathan :-)

Eintrag vom 24.07.2023
24. Juli - mein erster Jahrestag!

Ein ganzes Jahr lebe ich nun bei meiner Familie, so ein richtiges Zuhause ist toll. Hier ein Rückblick:

Kondensstreifen belle ich kaum noch an, dafür aber Störche und andere Tiefflieger. Geblieben ist meine Aversion gegen den Traktor des Schäfers … den kann ich nicht leiden! Ich renne ans Hoftor, wenn er an der Straße langfährt. Höre ich ihn am Feldweg tuckern, dann flitze ich nach hinten in den Garten und verbelle ihn. Das ist mein Job, ist doch klar, dass ich aufpasse, was sich um uns herum so tut.

Im Mai hab ich meinen Menschen einen Riesenschrecken eingejagt: Ich hab mit Louis und Mira einen kleinen Ausflug gemacht. Die Menschen waren kurz mit dem Auto weggewesen. Nachdem sie wieder zuhause waren, stand das Hoftor seltsamerweise weit offen (Frauchens Anmerkung: „Etwas, das niemals passieren darf! Aber dummerweise ist es passiert.“). Herrchen hat uns Hunde schonmal rausgelassen, als Frauchen noch hinten im Garten war um die gekauften Pflanzen wegzubringen ... Louis rannte zu ihr und winselte ganz aufgeregt. Sie hatte sich über sein Verhalten gewundert, ihn gefragt, wo wir anderen waren. Aber sie hat nicht verstanden, was er ihr sagen wollte. Also lief er wieder nach vorne in den Hof. Als Frauchen endlich Richtung Haus kam, das offene Hoftor sah, da erklärte sich Louis’ Verhalten und sie rief Herrchen zu Hilfe.

Wir hatten die Gelegenheit genutzt und im Vorgarten und auf der anderen Straßenseite geschnuppert. Mira und Louis hampelten auf der Straße vor unserem Haus herum. Als Frauchen die beiden gerufen hat, sind sie sofort gekommen. Ich war außer Sichtweite. Herrchen war mir schon dicht auf den Fersen, denn er ahnte, dass ich auf dem Weg zum Schäfer vis-à-vis war. Neugierig wie ich bin, war ich flink über die Straße, in Richtung des Gehöfts, gelaufen. Hinten am Gebäude des Schäfers vorbei, von dort auf die Wiese, wo die Schafe manchmal weiden, die ich vom Hoftor aus sehen kann. Die Schafe waren an dem Tag im Stall. Nun wollte ich mal so richtig die Wiese abschnuppern. Das Gatter zur Straße hin war geschlossen, die Wiese eingezäunt, so dass Herrchen mich irgendwann erreichte und abführte. Als Frauchen das Gatter von außen öffnete, nahm sie mich erleichtert entgegen. Wir überquerten die Straße (Frauchens Anmerkung: „ ... auf der die ganze Zeit nicht ein einziges Auto, kein Traktor, kein LKW fuhren - Gott sei Dank!“), ich wurde auf den heimischen Hof geführt, das Hoftor wurde verschlossen, und die Menschen waren ganz bleich vor Schreck.

Frauchen sagt, dass ich sehr hübsch bin, und sehr weich, und ein ganz feiner Joni-Bär, und Herrchen sagt das auch. Sie finden aber, dass ich manchmal zu harthörig bin, ich komme nicht immer, wenn ich gerufen werde, weil ich am Feldweg jemanden verbellen muss oder etwas anschauen will, was mich interessiert. Seit meinem Ausflug zum Schäfer wird vermehrt trainiert. Wir üben immer mal wieder „Impulskontrolle“ und „Gehorsam“, also so Zeug wie „Halt!“ und „Bleib“. Für Leckerchen bin ich ja zu haben. Auch die Melodie der Hundepfeife kenne ich schon. Wenn Frauchen pfeift, komme ich aus irgendeiner Ecke des Gartens angerannt. Ich helfe bei der Gartenarbeit und hab mir einige Löcher gebuddelt, wo ich mich reinlege, da kann ich alles sehen, aber mich sieht man nicht.

Ins Menschenbett komme ich morgens nach wie vor, das ist erlaubt, tja, ich hab mir schon früh Privilegien erarbeitet. ;-)

Viele Grüße an euch alle!

Euer Jonathan

Eintrag vom 15.07.2023
Frisuren-Trends

Letztes Jahr im Hochsommer hat Frauchen mir eine ziemlich beknackte Frisur verpasst – mit der Friseurschere! (Weil ich den Scherapparat nicht an mich rangelassen hab, da bin ich getürmt.) Sie wollte mir was Gutes tun, meinte sie. Und außerdem sah ich auf meinem Bewerbungsfoto doch so „niedlich“ aus. Also ehrlich, „niedlich“, was soll das denn?! Ich bin ein Maremmano!

Als sie ihr Werk vollendet hatte, hat sie es sofort bereut. Sie hat mir versprochen, es nie wieder zu tun. Sollte es doch mal nötig sein, dann sind Mähne und Kragen tabu! Ich hatte nicht nur EINEN „Bad Hair Day“. Ein wirklich heftiger Stufenschnitt ... Nach einigen Wochen sah ich wieder halbwegs okay aus.

Es fühlte sich seltsam an, ich hörte auch anders, weil der Wind direkt meine Ohren streifte und die Geräusche nicht mehr vom umliegenden Plüsch gefiltert wurden. Da hab ich mich erstmal geschüttelt und war irritiert. Doch bald rannte ich wieder fröhlich herum, und sah wohl aus wie ein junges Lämmchen.

Dieses Jahr trage ich ein lockeres Sommerjäckchen mit Fransen an den Ärmeln, naturlang, fleißig gebürstet und gekämmt. Schwierig sind meine „Hosen“ und die Fahne an meiner Rute zu pflegen, weil ich da so eine Naturkrause habe, das ziept. Im Juni hat Frauchen ordentlich Wolle von mir „geerntet“, einen ganzen Korb voll.

Eintrag vom 12.05.2023
Frühling

Es ist Mai geworden und mir geht es richtig gut. Letztes Jahr im Mai war ich noch in Italien, zwar im Sicheren Hafen, doch leider ohne richtige Familie. Letztes Jahr im Mai haben meine Menschen mich zum ersten Mal im Internet gesehen, wo ich nach einer Familie gesucht habe. Und meine Menschen haben nach einem besonderen Hund gesucht. Der Grund war ein sehr trauriger, denn ihr geliebter Franz war im Mai gestorben. Er, der ihnen der Liebste von allen war, ein HSH wie ich. Viel zu jung und ganz plötzlich musste er gehen.

Meine Menschen haben mir viel von ihm erzählt, er war ein sehr lieber und kluger Hund. Sie haben mir sein Halsband und seinen Napf gegeben, und alles, was sie zuvor mit Trauer und Schmerz verbunden haben, wurde durch mich wieder irgendwie „gut“. Ich war an seinem Grab, hinten an der Trauerweide, wo all die Hunde und Katzen ruhen, die in die andere Welt gehen mussten. Ich renne immer in einem Bogen an seinem Grab vorbei, so dass die Menschen wieder lachen können über meine Energie und Lebensfreunde. Sie sagen, dass ich ein würdiger Nachfolger bin. Oh, wie schön! :-)

Euer Jonathan

Eintrag vom 13.02.2023
Winter-Edition

Hallo, da bin ich wieder. :-)

Ich wusste gar nicht, dass mein Garten weiß und glitzernd sein kann. Schnee gefällt uns Hunden sehr. Wir rennen herum und freuen uns, und mit Louis Fangen zu spielen hat richtig Spaß gemacht. Wie ihr seht, trage ich momentan meinen Wintermantel, er trägt zwar ein wenig auf, ist aber kuschelig warm und er steht mir recht gut, findet ihr nicht auch?

Ich hab was ganz Besonderes herausgefunden: ich kann übers Wasser gehen! Was? Nicht gut? Da krieg ich aber so richtig Mecker. „NEIN! Jonathan, raus hier!“, hat Herrchen gerufen, ich bin sofort gekommen. Mira ist vor zehn Jahren in den gefrorenen Teich eingebrochen, am Rand, als sie neben Frauchen lief und Faxen gemacht hat. Sie kam gleich wieder raus, ganz alleine, und sie hat was draus gelernt. Die Menschen verstehen da keinen Spaß, „Weg vom Teich!“, sagen sie. Ich hab gehorcht. Sie lassen mich nicht alleine in den Garten, wenn der Teich gefroren ist. Ich soll mir das nicht angewöhnen „übers Wasser“ zu gehen. Im Sommer darf ich baden, wenn ich mag. Na, mal sehen …

Hab ich schon erzählt, wie lieb ich bin? Ja, so ist das. Ich nehme Leckerchen ganz zartschnäbelig von der Hand, schnappe nie gierig nach den Fingern, wie Mira und Louis. Ich warte auch ganz ruhig, wenn Frauchen unser Essen macht – ohne zu singen und umherzuhüpfen wie die anderen beiden. Meine Menschen sagen, dass sie wirklich froh sind, sich für mich entschieden zu haben. Ich bin auch froh, dass die mich so lieben.

So, jetzt machen wir den Computer aus, ich muss mit meinen Menschen kuscheln.

Liebe Grüße

Euer Jonathan :-)

Eintrag vom 23.01.2023
Schönwetterhund

Was sich in einem halben Jahr getan hat:

Mira und ich sind insgesamt drei Mal aneinandergeraten. Beim letzten Mal im Herbst hat Frauchen uns alle aus der Hand gefüttert, jeder hat etwas bekommen, alles war friedlich. Danach hat sie mir meinen Napf mit dem Nachmittagsessen hingestellt, dann ging sie nach nebenan, um sich die vollgeschlabberten Hände zu waschen - und in genau diesem Moment hat Mira meinen Napf beansprucht! Wir haben uns sofort gekloppt, beeindruckend geknurrt und dabei ein ohrenbetäubendes hohes Gejaule von uns gegeben, es ging blitzschnell. Frauchen kam mit eingeseiften Händen herbeigeeilt, zu allem bereit. Ich lag komplett mit allen Vieren auf Mira obendrauf, doch als Frauchen bei uns war, waren wir schon auseinander. Mira schlich aus dem Zimmer und ich hab einfach weitergegessen, als wäre nichts gewesen. Frauchen hat keine große Sache daraus gemacht, allerdings hat sie sich vorgenommen, uns nie mehr (auch nicht für einen klitzekleinen Moment) mit Futter unbeaufsichtigt zu lassen.

Frauchen erzählte mir, dass Mira früher eine Futteraggression hatte und obwohl sie schon zehn Jahre hier wohnt, zickt sie, wenn es um Futter geht, immer mal wieder rum. Kein Vergleich zum Anfang, da musste Frauchen eingreifen und sie auf die Seite legen, denn damals, so erzählt man sich, flog der Napf durch die Luft und die anderen Hunde wurden richtig böse angegriffen. Mira hat Respekt vor Frauchen, aber sie denkt, wenn wir Hunde alleine sind, kann sie sich Sonderrechte herausnehmen und Führung beanspruchen, weil ich der „Neue“ bin.

Später entdeckte Herrchen, als er mir die Füße abtrocknete, dass ich eine Verletzung an der Ferse hatte. Mira hatte mich gebissen. Frauchen hat mich verarztet, nach ein paar Tagen war zum Glück alles verheilt. Nachts legt Mira sich manchmal zu mir (ich hab ein eigenes Hundebett), Frauchen sagt, dass die Mira mich schon mag.

Und sonst? Jeden Morgen kuschle ich mich ins Menschenbett, während die anderen beiden miteinander spielen. Das passt Louis nicht so recht, manchmal versucht er, mich abzublocken indem er sich quer vor mich stellt. Aber die Menschen erlauben es mir, wenn ich brav liegenbleibe, ohne mit den Pfoten zu schlagen. Denn ich habe Herrchen schon mal eine aufs Auge gegeben und Frauchen hatte drei Kratzer auf der Wange. Das passiert bei einem „Hampelanfall“, weil ich ein „Grobmotoriker“ sei.

Sie meinten auch, dass ich „stur“ wäre, keine Ahnung, was sie damit ausdrücken wollen. Wenn ich vor der Terrassentüre lag und ein Mensch wollte rein oder raus, dann blieb ich natürlich da liegen, ich hielt ja Wache. Wie ein „Sack Zement“, sagte Frauchen dann. Mein Gewicht sei nahe dran, haben die Menschen festgestellt, und was „geh mal weg“ bedeutet, hab ich erst mit der Zeit verstanden.

Wenn ich etwas wollte, dann machte ich das ganz unmissverständlich deutlich. Zum Beispiel, wenn mich nachmittags der zweite Hunger überkam. Mich interessierte nicht, ob Frauchen gerade entspannt auf dem Sofa etwas lesen wollte, ich lief einfach über sie drüber. Ich wollte das jetzt sofort! Sie hat mir das nicht durchgehen lassen und meinte, ich sei kein Schoßhündchen sondern ein schweres Plüschkalb, und so plump gehe das schon mal gar nicht. Dann musste ich „Sitz“ machen und durfte nicht aufs Sofa. Wenn ich aber charmant bin und lieb mit meinen Honigaugen gucke, verzeihen sie mir so manches - solange ich nicht die „Weltherrschaft“ anstrebe. Nur die grundlosen Bellanfälle soll ich mir noch abgewöhnen, doch was heißt „grundlos“? Nachbars Hunde, das knatternde Moped und der Traktor des Schäfers sind doch wohl ein Grund! Und Kondensstreifen, und der schreiende Bussard ...

Das Mittagessen nehmen wir nun alle gemeinsam ein, Louis und Mira inhalieren ihr Futter innerhalb von dreißig Sekunden, bei mir dauert die Mahlzeit um die drei Minuten. Ja, gaaanz in Ruhe, ich hab so meine Vorstellungen. Aber wozu gibt es überhaupt Hundefutter? Was die Menschen essen, finde ich sehr lecker, aber die wollen mir nicht so viel abgeben, das finde ich ziemlich egoistisch. Ich würde ihnen von meinem Hundefutter jederzeit was abgeben, ganz bestimmt.

Und noch so ein paar Dinge habe ich anfangs nicht verstanden, z. B. warum ich zum Pipimachen raus gehen sollte. Die Katzen machen im Haus. Die Menschen machen im Haus. Aber ICH, ich muss bei Wind und Wetter vor die Tür! Anfangs hab ich mich geweigert, wenn es geregnet hat. Warum kann ich nicht wieder im Flur machen, oder am Basilikum auf der Terrasse, oder ...? Frauchen hat drauf bestanden, dass ich in den Regen gehe. NEIN! Ich will nicht! Ich hab mich einfach fallen lassen, „Sack Zement“, ihr wisst.

Dann hat sie mich unsanft durch die Tür geschoben und ich bin unter den Balkon gegangen oder hab am Schuppen gemacht, überall wo ein Dach drüber ist, damit ich nicht nass werde. „Schönwetterhund“ haben sie mich genannt. Und dass ich meine Rassebeschreibung nicht gelesen hätte, haben sie gesagt. Da stehe geschrieben: „… diese Hunde lieben es bei jedem Wetter draußen zu sein …“, so ein Blödsinn! Ich liebe es vor dem Ofen zu liegen, so sieht’s aus.

Die Menschen meinen, mein Name „Jonathan“ zeige schon, dass ich was Besonderes wäre. Und es hat doch jeder seine Schwächen. Louis stiehlt noch immer Essen aus der Küche, wenn er Gelegenheit dazu hat. Das würde ich niemals tun. Und Mira jault, wenn die Menschen aus dem Haus gehen, ich bin ganz lieb und warte geduldig, freue mich dann wie verrückt, wenn sie wieder da sind. Ich habe auch noch nie etwas kaputtgebissen, da erzählt man von Louis ganz schlimme Geschichten (Brillen, Brotkorb, Kulis, Werkzeug, Spülbürste, ganze Meisenknödel mit Netz verschlungen, Mülleimer geplündert …).

Von allen Hunden sei ich der Lustigste, sagen die Menschen. Wenn ich nachmittags meinen Hampelanfall bekomme und wie ein Zwergpony durchs Haus galoppiere, müssen die Menschen lachen – obwohl alle Teppiche auf links gedreht werden und das Parkett durch meine Krallen einen Vintage-Look erhält. Das sei aber nicht schlimm, es gehe nichts über ein frohes Gemüt, meinen sie.

So, das mal für heute. Macht es alle gut und holt meine italienischen Kumpels aus den Gefängnis-Zellen, damit auch sie bald ein Zuhause bekommen.

Euer Jonathan :-)

Eintrag vom 24.08.2022
Schon vier Wochen ...

Ciao, ihr Lieben!

Neulich ist meine Terrasse verschwunden - und der Garten gleich mit! Ist euch das auch schon passiert? Sehr seltsam, das alles. Frauchen hat einen Schalter gedrückt, danach knatterte und brummte es, und plötzlich war alles weg! Alles grau und dunkel. Ich hab mich geweigert, die Küche zu betreten und zwar so lange, bis Frauchen die Terrasse und den Garten wieder hergezaubert hat. „Elektrischer Rolladen“ hat sie erklärt. Kenn‘ ich nicht „Rolladen“, finde ich doof! Wozu soll das gut sein?

In der dritten Woche hab ich im Wohnzimmer am Stuhl mein Bein gehoben und angefangen, einen gelben Bach auf den Teppich zu malen. Dafür gab es prompt ein Dreifach-NEIN! Ich hab gleich aufgehört und draußen weitergemacht. Ja, ja, man wird doch auch mal was vergessen dürfen …

Meine Menschen sind momentan dabei, meine nächtlichen „Fehlalarme“ zu reduzieren. Sie meinen, dass ich nachts um zwei Uhr nicht bellen soll, nur weil beim Nachbarn eine Nuss aufs Blechdach fällt oder eine Katze miaut. Sehr schwierig. Wann soll ich denn bellen?

Was ich überhaupt nicht leiden kann ist das Hupen von Autos und das Piepen, das Lieferwagen oder Lkws von sich geben, wenn sie rückwärts fahren. Da flippe ich total aus. Frauchen meint, es erinnert mich wohl an etwas - ja, das kann gut sein. ;-)

Letzte Woche hab ich mich mit meiner Mitbewohnerin Mira in die Wolle bekommen. Wir interessierten uns beide sehr für den leergefutterten Katzennapf der Freigängerkatze. Eigentlich sind wir immer gut miteinander klar gekommen, haben friedlich alle drei aus einer Schüssel geschleckt, die uns Frauchen hingehalten hat. Aber an jenem Tag hat Mira mich doof angemacht. Frauchen sagt, sie war schon immer ein wenig zickig-dominant, ich solle mir nichts draus machen. Jedenfalls hab ich mir nicht alles gefallen lassen, und am Ende hatten wir beide ein klein wenig Aua an der Lefze. Frauchen hat uns verarztet und kurz danach hat Mira mir wieder ein Küsschen gegeben. Sie sucht ja immer meine Nähe, ab und zu spielt sie mich im Garten an, aber ich hatte nie Lust mitzumachen. Dann war sie frustriert und ist mir kreischend in die Seite gerannt. Oh, Mädels ...

Louis macht so was nicht, der ist auch so ein schüchterner Junge. Der legt sich vielleicht mal vorsichtig neben mich, ganz dezent. Ich bin eben der introvertierte Typ. Wir Hunde kommen miteinander aus, aber kuscheln mag ich am liebsten mit meinen Menschen. Ich schlafe noch immer auf dem Boden, mag weder Korb noch Hundebett. Aber ich habe es schon geschafft, morgens ins Bett zu kriechen, denn ich komme nicht an die Seite, sondern robbe mich mit den Vorderpfoten vom Fußende her ins Menschenbett. Wenn ich dann schon mit der Vorderachse eingeparkt habe, bin ich auch ganz flink mit dem Hintern im Bett. Frauchen sagt, dass das noch kein Hund durfte, und dass wir das nicht zur Gewohnheit machen wollen. Ja, ja, wir werden ja sehen … ;-)

Wenn ich spiele, dann hüpfe ich im Garten vor meinen Menschen rum, ich springe auf den Hinterbeinen und mache wilde Bocksprünge, dabei zapple ich mit meinen großen Vorderpfoten, die Menschen müssen dann lachen. Oder ich spiele alleine im Haus mit einer Papprolle oder mit dem Katzenball. Die Menschen sagen, ich sei eben kein Team-Player, und das muss ja auch nicht sein. Hauptsache wir sind alle gut drauf.

Stichwort „Marotten“: Meine Zweibeiner haben festgestellt, dass ich frische Kondensstreifen anbelle. Also diejenigen, wo man vorne dran das winzig kleine Flugzeug sehen kann. Ich schaue auffällig oft in den Himmel, und immer ist da ein frischer Kondensstreifen, wenn ich belle. Beim Spazierengehen schaue ich nur, belle aber nicht. Aber daheim dulde ich keine Verletzung des Luftraums, da wird empört gebellt. Die Menschen meinen, dass ich das mit der „Luftraumüberwachung“ nicht zu ernst nehmen soll. Den Mäusebussard hab ich ebenfalls angebellt. Und diese lärmenden Propeller-Menschen, die an so einem aufgeblähten Tuch hängen, die sollen auch nicht über uns drüberfliegen! Herrchen erklärte mir, dass das ein „Motorgleitschirmflieger“ ist. Sachen gibt‘s! Den Nachbarshunden gebe ich auch mit meiner brummeligen Bass-Stimme Bescheid, wenn die so hibbelig und aufgeregt rumkläffen, dann herrscht Ruhe in meinem Umfeld und ich kann wieder entspannen.

Ach, das Thema „Essen“: Ich esse alles, auch Barf! Aber ich möchte ein Mindestmaß an Kultur und Ruhe bei den Mahlzeiten. Mira und Louis schlingen wie die Wölfe! Wie schrecklich! Innerhalb weniger Sekunden haben die ihre Näpfe leer. In einer solchen Gesellschaft vergeht mir der Appetit, dann wende ich mich ab und lege mich hin. Frauchen füttert also zuerst die Wölfe, dann geht sie mit mir in ein anderes Zimmer und ich esse gaaaanz laaaangsam, rieche, lecke, kaue und schaue. Ich habe alle Zeit der Welt. Wenn die Stimmung passt, lasse ich auch keinen Anstandsrest übrig, ich esse alles auf, sogar grünen Pansen mag ich und Leber und Rindermischfleisch, mhhh lecker! Die anderen Hunde pflücken sich jetzt täglich die Äpfel vom Baum, ich mache das nicht. Frauchen muss mir vom Apfel abbeißen, dann bietet sie mir Stück für Stück an, bis ich den ganzen Apfel aufgegessen habe. Auch hier gilt: gaaaanz laaaangsam.

Also bei mir läuft alles gut, ich sende euch liebe Grüße!

Euer Jonathan :-)

 

Eintrag vom 12.08.2022
Begegnungen

Hier sind die versprochenen Fotos von meinen Spaziergängen. Ich hab aber noch mehr. Bis demnächst.

Euer Jonathan :-)

Eintrag vom 03.08.2022
Jonathans Bericht, Teil 2 / Meine vierte Nacht ...

Die ersten drei Tage lief alles ganz gut - das sage ich und das sagen meine Menschen. Ich habe schön durchgeschlafen. Ganz früh morgens nach dem Aufstehen sind wir alle (Hunde, Katzen und Menschen) auf der Terrasse. Da ist es angenehm kühl, so beginnt unser Tag. Dann geht es Gassi und wir Hunde essen, und mittags lege ich mich hin. Am Abend sind wir auch wieder auf der Terrasse bevor wir ins Bett gehen. Am ersten Tag wollte ich abends gar nicht mit rein, ich wollte Wache halten, aber Frauchen hat darauf bestanden.

Nach drei Tagen hatte ich mein Schlafdefizit ausgeglichen und dann folgte meine vierte Nacht …

Wir sind ins Bett gegangen, meine Hunde-Kumpels haben sich hingelegt, ich auch. Doch ich wurde rappelig und habe einen Hampelanfall bekommen. Zuerst fanden die Menschen das lustig und haben mit mir geschmust. Ich nehme ganz vorsichtig ihre Hand ins Maul, lege mich auf den Rücken, zapple mit den Pfoten, lache und wälze mich herum. Normalerweise werde ich dabei bald müde und lege mich schlafen. Aber dieses Mal nicht.

Herrchen war noch im Bad und ich stand (für Frauchen recht überraschend) mit allen vier Pfoten im Menschenbett. Frauchen sagte, dass das gar nicht gehe. Das sah ich anders. Also versuchten meine Menschen mich freundlich aber bestimmt aus dem Bett zu bekommen. Ich bin ein kräfiger kleiner Bär, und ich war hampelig, hatte nur Quatsch im Kopf. Nun stand ich zwar vor dem Bett, aber ich habe immer wieder meine großen Pfoten und meinen wuscheligen Kopf auf die Matratze gelegt und gelacht.

Ich sollte mich auf den Boden legen und schlafen. Stattdessen begann ich an mir rumzuknibbeln. An meiner Seite habe ich eine frische Narbe, und an der hab ich ständig rumgeleckt und dabei laut geschmatzt. Meine Menschen versuchten mich immer wieder davon abzuhalten, sie löschten das Licht und hofften auf Ruhe.

Plötzlich verspürte ich großen Durst. Neben Herrchens Bett stand ein Glas mit Wasser, das hab ich gerochen. Natürlich hab ich ordentlich daraus getrunken! Von meinem lauten Geschlabber sind die Menschen wieder hochgeschreckt.

Nachts um ein Uhr bekam ich zu meiner großen Freude mein Geschirr angelegt, und schließlich sind wir Hunde und die Menschen in den dunklen Garten gegangen. Das fand ich gut! Ich war topfit! An Schlaf war nicht zu denken. Deshalb setzten wir uns in die Küche, da waren nun alle Hunde und Katzen versammelt. Die Menschen hätten gerne geschlafen, aber mich hat das nicht wirklich interessiert. Ich hab wieder Durst bekommen und ganz viel Wasser aus dem Napf geschlabbert. Nun wollte ich auch noch etwas essen. Frauchen hat mir Trofu angeboten, und ich hab ordentlich was weggehauen.

Irgendwann sind wir wieder ins Schlafzimmer zurückgekehrt. Ich hab mich in die offene Tür gelegt, zufrieden gegrunzt und alle bewacht. So konnte ich endlich entspannen und wir sind eingeschlafen.

Nach einer viel zu kurzen Nacht (meinen die Menschen) sitzen wir, wie jeden Morgen, auf der Terrasse, es gibt die erste Kanne Kaffee für die Menschen, für uns ein frisches Wasser aus dem Napf. Später macht Frauchen Essen für uns Hunde, bin mal gespannt, ob es mir schmecken wird.

Ganz, ganz früh am Morgen gehen wir Gassi – bei Sonnenaufgang! Ich hab schon Pferde und Schafe gesehen. Auf einer Wiese treffen wir morgens immer die Rehe. Auch die Hasen hab ich schon kennengelernt, wenn auch nur aus einiger Entfernung. Und einmal sahen wir sogar den Fuchs! Alles riecht so gut, also Gassi gehen finde ich richtig super! Beim ersten Mal hab ich gezogen wie ein Pferd, und ich bin zick-zack gelaufen, ich hab mich so doll gefreut, das war sooo schön. Auf der Rücktour war ich schon viel entspannter. Ich kann auch richtig gut an der Leine gehen, und manchmal mache ich kleine Freudensprünge vor lauter Glück!

Gegen Ende meiner ersten Woche befestigten meine Menschen die Schleppleine an meinem Geschirr, aber nur zuhause. So kann ich im Garten viel mehr erkunden. Ich folge meinen Menschen schon ins Haus, höre auf meinen schönen Namen und gehe alleine in Richtung Terrasse. Sehr gerne schaue ich durchs Hoftor auf die Straße und die gegenüberliegenden Wiesen, ich kenne schon die Geräusche der Umgebung. An der langen Leine kann ich kleine Hüpfer machen und ein wenig schneller laufen. Ich schick‘ euch bald noch ein paar Fotos, da seht ihr, wie ich Gassi gehe.

So, jetzt lege ich mich wieder hin, ich muss viel schlafen um alle Eindrücke zu „verdauen“. Wenn es etwas Neues von mir gibt, lass‘ ich von mir hören, damit ihr auf dem Laufenden bleibt.

Von meinen Menschen und mir sende ich noch ein dickes DANKE an alle, die so gut für mich gesorgt haben und mich mit meiner Familie zusammengebracht haben.

Grazie mille!!!!!!

Euer Jonathan :-)

Eintrag vom 31.07.2022
Meine erste Woche im neuen Zuhause!

Buongiorno, ihr Lieben! / Mein Bericht, Teil 1

Ich habe endlich ein richtiges Zuhause und meine eigenen Menschen, das ist so schön!

Hier seht ihr mich mit einem meiner neuen Hundekumpels (der dunkel Gestromte, das ist Louis beim Markieren).

Beim ersten Aufeinandertreffen hat mich Mira (vorletztes Bild in diesem Beitrag) angebellt, aber mehr so der Form halber, wie Mädchen eben so sind. Louis ist ein ganz Lieber, er war einfach nur zurückhaltend und hat beobachtet. Und am zweiten Tag hat er mir ein Küsschen gegeben. :-)

Auch mit den Katzen lief alles glatt. Die Miezen waren anfangs ein wenig reserviert, weil sie mich nicht kannten, aber nach kurzer Zeit kamen sie zu mir um zu schauen, ob man mir vertrauen kann – man kann!

Ich habe einen großen Garten, wo ich sofort nach meiner Ankunft mein Pipi und ein kleineres „großes Geschäft“ erledigt habe. Ich freue mich immer sehr, wenn wir im Garten eine Runde drehen. Meine Menschen gehen mit mir die Grundstücksgrenzen ab, damit ich genau weiß, wie weit mein direktes Revier reicht. Ich will sehen, ob alles in Ordnung ist.

Schon am zweiten Tag im neuen Zuhause hab ich mal kurz gebellt, da hab ich oben aus der Balkontür geguckt. Meine Menschen sagen, dass ich eine schöne tiefe Stimme habe.

Große „Sünden“ habe ich mir nicht zuschulden kommen lassen, außer dass ich ein, zwei Mal die Pfoten auf den Tisch gelegt habe. Die Menschen sagen dann dieses „Nein“. Ich ahne schon, dass das etwas bedeutet, denn sie sagten es auch als ich auf der Terrasse markiert habe. Einmal hab ich, nach dem Essen, im Flur mein Bein gehoben und einen kleinen gelben Bach fabriziert. Da hat Frauchen auch wieder dieses „Nein“ gesagt, dann sind wir direkt in den Garten gegangen. Wenn ich draußen mache, loben mich die Menschen und sagen „Pipi“ und „ja fein, Jonathan!“, und freuen sich.

Als echter Italiener muss ich sagen: Das Essen hier ist seltsam, stellt euch mal vor, die essen „Barf“! Mir schmeckt das nicht. Frauchen hat mir verschiedene Sachen angeboten, so hat sie mir z. B. Hüttenkäse, Thunfisch und Ölsardinen serviert, das fand ich lecker. Und sie hat ein Hühnchen abgekocht, davon habe ich auch was genommen - ja, das ist was für mich! Sehr gut! Aber ich esse insgesamt recht wenig für meine Größe. Einen Tag später versuchte ich zum ersten Mal von dem gekochten Ei und ich nahm ein wenig Parmesankäse als Leckerchen. Frauchen sagt, wir müssen die Umstellung wohl langsam angehen, denn auch das Trockenfutter (das Gute) versetzt mich nur mäßig in Begeisterung. Das günstigere Trofu hat mir deutlich besser geschmeckt. Kartoffeln und Gemüse sind okay, aber nur zermatscht bitte, nicht stückig.

Weil ich so ein spezieller „Gourmet“ bin, muss sich Frauchen etwas einfallen lassen damit ich gut esse und meine Verdauung funktioniert. Mein erstes Haufi konnte man lassen, mein zweiter Versuch war ein sämiges Etwas, aber nun haben wir das wieder im Griff, sieht alles gut aus. Vorerst gibt es für mich eben etwas anderes zu essen, bis ich das mag, was die anderen Hunde futtern.

Am fünften Tag hab ich zum ersten Mal fast meine ganze Portion aufgegessen. Es gab: Dosenfutter, Hühnchenbrust, Möhrchen und Kartoffeln (gematscht, nicht in Stücken!), Hühnerbrühe und – matschig gekochte PASTA! Das hat mir geschmeckt!

Die Treppe im Haus habe ich schnell erkundet, ich gehe mittags alleine hoch und lege mich ins Schlafzimmer, dann mache ich eine Siesta. Louis liegt auch im Schlafzimmer auf dem Hundebett, ich schlafe auf dem Boden. Ich suche mir die Plätze aus, wo ich liegen mag. Wenn ich aufwache, komme ich runter und gucke nach meinen Menschen. Dann gehen wir alle zusammen in den Garten und ich wackle mit meinem plüschigen Teddy-Hintern und wedel‘ mit dem Schwanz.

Die ersten drei Nächte habe ich durchgeschlafen, ich bin nicht umhergewandert. Nur einmal hab ich mich erschreckt als ich wach wurde, da wusste ich einen Moment lang nicht, dass ich ja jetzt ein richtiges Zuhause habe. Dann hab ich ganz intensiv mit Herrchen geschmust und mich zufrieden und erleichtert wieder hingelegt. Wenn ich morgens aufwache, gehe ich zu meinen Menschen ans Bett und begrüße sie mit Küsschen, sie freuen sich sehr und sagen: „Ja, so ein feiner Jonathan! Guten Morgen, hast du gut geschlafen?“.

Angst habe ich selten, nur einmal hat Frauchen, mit mir an der Leine, das Garagentor zumachen wollen. Hab ich mich erschreckt! Ich habe mich so in mein Geschirr gelegt, dass Frauchen das Tor gelassen hat und mit mir in den Garten gegangen ist. Ich bin ja erst wenige Tage hier, da kann ich noch nicht alle Geräusche und alle Abläufe kennen. Staubsauger, Fernseher, Küchengeräte sind für mich okay. Das macht mir nix aus. Als neulich die Waschmaschine gepiept hat, musste ich gucken, was das ist, ich bin sehr interessiert.

Wenn Herrchen mal wegfährt, gucke ich ihm nach. Wir Hunde stehen dann alle am Fenster. Danach geht Frauchen mit uns raus. Ich schnuppere im Hof die ganze Strecke ab bis zum Hoftor, wo Herrchens Auto gefahren ist, ich kann die Reifen riechen. Das mache ich jedes Mal.

Wenn wir im Garten sind, und die anderen Hunde bellen vorne am Hoftor, weil da jemand ist, den sie nicht mögen, dann ziehe ich Frauchen wie verrückt nach vorne. Aber ich will gar nicht zu den anderen ans Hoftor, nein, ich will rein! Ins Haus. Frauchen weiß noch nicht, wie sie das bewerten soll, jedenfalls bin ich kein übermäßiger Beller, wie Louis und Mira, die regen sich immer schnell auf, auch wenn es gar keinen wirklichen Grund gibt. Das ist ja was Gutes, meint Frauchen. Wenn am späten Abend draußen Menschenstimmen zu hören sind, dann brummle ich schon mal an der offenen Terrassentüre, mir entgeht nichts, aber ich belle immer wohldosiert.

Meine Menschen sagen, dass ich ein ganz toller Hund bin. Sie meinen, ich sei klug, sanftmütig, lustig, gelassen und sehr kuschelig. Und ich wäre ein wenig schüchtern, und das alles in Kombination sei eine unglaublich charmante Mischung.

Und jetzt erzähle ich euch noch was von meiner vierten Nacht.

Fortsetzung folgt …