Buongiorno, ihr Lieben! / Mein Bericht, Teil 1
Ich habe endlich ein richtiges Zuhause und meine eigenen Menschen, das ist so schön!
Hier seht ihr mich mit einem meiner neuen Hundekumpels (der dunkel Gestromte, das ist Louis beim Markieren).
Beim ersten Aufeinandertreffen hat mich Mira (vorletztes Bild in diesem Beitrag) angebellt, aber mehr so der Form halber, wie Mädchen eben so sind. Louis ist ein ganz Lieber, er war einfach nur zurückhaltend und hat beobachtet. Und am zweiten Tag hat er mir ein Küsschen gegeben. :-)
Auch mit den Katzen lief alles glatt. Die Miezen waren anfangs ein wenig reserviert, weil sie mich nicht kannten, aber nach kurzer Zeit kamen sie zu mir um zu schauen, ob man mir vertrauen kann – man kann!
Ich habe einen großen Garten, wo ich sofort nach meiner Ankunft mein Pipi und ein kleineres „großes Geschäft“ erledigt habe. Ich freue mich immer sehr, wenn wir im Garten eine Runde drehen. Meine Menschen gehen mit mir die Grundstücksgrenzen ab, damit ich genau weiß, wie weit mein direktes Revier reicht. Ich will sehen, ob alles in Ordnung ist.
Schon am zweiten Tag im neuen Zuhause hab ich mal kurz gebellt, da hab ich oben aus der Balkontür geguckt. Meine Menschen sagen, dass ich eine schöne tiefe Stimme habe.
Große „Sünden“ habe ich mir nicht zuschulden kommen lassen, außer dass ich ein, zwei Mal die Pfoten auf den Tisch gelegt habe. Die Menschen sagen dann dieses „Nein“. Ich ahne schon, dass das etwas bedeutet, denn sie sagten es auch als ich auf der Terrasse markiert habe. Einmal hab ich, nach dem Essen, im Flur mein Bein gehoben und einen kleinen gelben Bach fabriziert. Da hat Frauchen auch wieder dieses „Nein“ gesagt, dann sind wir direkt in den Garten gegangen. Wenn ich draußen mache, loben mich die Menschen und sagen „Pipi“ und „ja fein, Jonathan!“, und freuen sich.
Als echter Italiener muss ich sagen: Das Essen hier ist seltsam, stellt euch mal vor, die essen „Barf“! Mir schmeckt das nicht. Frauchen hat mir verschiedene Sachen angeboten, so hat sie mir z. B. Hüttenkäse, Thunfisch und Ölsardinen serviert, das fand ich lecker. Und sie hat ein Hühnchen abgekocht, davon habe ich auch was genommen - ja, das ist was für mich! Sehr gut! Aber ich esse insgesamt recht wenig für meine Größe. Einen Tag später versuchte ich zum ersten Mal von dem gekochten Ei und ich nahm ein wenig Parmesankäse als Leckerchen. Frauchen sagt, wir müssen die Umstellung wohl langsam angehen, denn auch das Trockenfutter (das Gute) versetzt mich nur mäßig in Begeisterung. Das günstigere Trofu hat mir deutlich besser geschmeckt. Kartoffeln und Gemüse sind okay, aber nur zermatscht bitte, nicht stückig.
Weil ich so ein spezieller „Gourmet“ bin, muss sich Frauchen etwas einfallen lassen damit ich gut esse und meine Verdauung funktioniert. Mein erstes Haufi konnte man lassen, mein zweiter Versuch war ein sämiges Etwas, aber nun haben wir das wieder im Griff, sieht alles gut aus. Vorerst gibt es für mich eben etwas anderes zu essen, bis ich das mag, was die anderen Hunde futtern.
Am fünften Tag hab ich zum ersten Mal fast meine ganze Portion aufgegessen. Es gab: Dosenfutter, Hühnchenbrust, Möhrchen und Kartoffeln (gematscht, nicht in Stücken!), Hühnerbrühe und – matschig gekochte PASTA! Das hat mir geschmeckt!
Die Treppe im Haus habe ich schnell erkundet, ich gehe mittags alleine hoch und lege mich ins Schlafzimmer, dann mache ich eine Siesta. Louis liegt auch im Schlafzimmer auf dem Hundebett, ich schlafe auf dem Boden. Ich suche mir die Plätze aus, wo ich liegen mag. Wenn ich aufwache, komme ich runter und gucke nach meinen Menschen. Dann gehen wir alle zusammen in den Garten und ich wackle mit meinem plüschigen Teddy-Hintern und wedel‘ mit dem Schwanz.
Die ersten drei Nächte habe ich durchgeschlafen, ich bin nicht umhergewandert. Nur einmal hab ich mich erschreckt als ich wach wurde, da wusste ich einen Moment lang nicht, dass ich ja jetzt ein richtiges Zuhause habe. Dann hab ich ganz intensiv mit Herrchen geschmust und mich zufrieden und erleichtert wieder hingelegt. Wenn ich morgens aufwache, gehe ich zu meinen Menschen ans Bett und begrüße sie mit Küsschen, sie freuen sich sehr und sagen: „Ja, so ein feiner Jonathan! Guten Morgen, hast du gut geschlafen?“.
Angst habe ich selten, nur einmal hat Frauchen, mit mir an der Leine, das Garagentor zumachen wollen. Hab ich mich erschreckt! Ich habe mich so in mein Geschirr gelegt, dass Frauchen das Tor gelassen hat und mit mir in den Garten gegangen ist. Ich bin ja erst wenige Tage hier, da kann ich noch nicht alle Geräusche und alle Abläufe kennen. Staubsauger, Fernseher, Küchengeräte sind für mich okay. Das macht mir nix aus. Als neulich die Waschmaschine gepiept hat, musste ich gucken, was das ist, ich bin sehr interessiert.
Wenn Herrchen mal wegfährt, gucke ich ihm nach. Wir Hunde stehen dann alle am Fenster. Danach geht Frauchen mit uns raus. Ich schnuppere im Hof die ganze Strecke ab bis zum Hoftor, wo Herrchens Auto gefahren ist, ich kann die Reifen riechen. Das mache ich jedes Mal.
Wenn wir im Garten sind, und die anderen Hunde bellen vorne am Hoftor, weil da jemand ist, den sie nicht mögen, dann ziehe ich Frauchen wie verrückt nach vorne. Aber ich will gar nicht zu den anderen ans Hoftor, nein, ich will rein! Ins Haus. Frauchen weiß noch nicht, wie sie das bewerten soll, jedenfalls bin ich kein übermäßiger Beller, wie Louis und Mira, die regen sich immer schnell auf, auch wenn es gar keinen wirklichen Grund gibt. Das ist ja was Gutes, meint Frauchen. Wenn am späten Abend draußen Menschenstimmen zu hören sind, dann brummle ich schon mal an der offenen Terrassentüre, mir entgeht nichts, aber ich belle immer wohldosiert.
Meine Menschen sagen, dass ich ein ganz toller Hund bin. Sie meinen, ich sei klug, sanftmütig, lustig, gelassen und sehr kuschelig. Und ich wäre ein wenig schüchtern, und das alles in Kombination sei eine unglaublich charmante Mischung.
Und jetzt erzähle ich euch noch was von meiner vierten Nacht.
Fortsetzung folgt …