Ja sorry, dass es so lange gedauert hat, bis ich euch schreibe.
Ich wollte so richtig in Ruhe wohlüberlegte Sätze schreiben, aber die Ruhe kam nie. Es ist ein bisschen wie bei einem Baby, man ist voll glücklich und alles läuft auch gut, aber Zeit zum Lesen, Sitzen oder Schreiben hat man nicht.
Dann schreibe ich also einfach drauflos. Der erste tolle Augenblick, der mir Tränen in die Augen getrieben hat, war, als sie ankam. Also als nach ca 3 1/2 Stunden Wartezeit die Transporter zu sehen waren, da in den Weinbergen in Mommenheim, das war schon ergreifend.
Dann hatten wir Glück, dass sie Arizona hieß, dadurch waren wir gleich als Drittes an der Reihe. Erst wollte sie nicht aus dem Transporter, doch dann warf sie sich gleich auf den Rücken und wollte gekrault werden.
Wir gingen mit ihr auf die Wiese und sie war sofort so zutraulich, und freute sich über unsere Streicheleinheiten. Ich glaube, einige neue Hundebesitzer waren ein bisschen neidisch, weil Lilou uns so zugewandt war.
Die Fahrt nach Hause verlief ganz friedlich. Meine Tochter saß neben ihr auf dem Rücksitz und streichelte und kraulte sie.
Zuhause angekommen hatte sie zunächst Angst vor den Treppen aus der Tiefgarage nach oben. Da habe ich sie getragen.
In die Wohnung wollte sie nicht gehen und besonders nicht durch den Flur. Aber erst einmal drinnen, schnupperte und lief sie herum.
Wir haben einen Garten, den sie auch erkundete. Am Ankunftstag entdeckte ich irgendwann eine Pfütze im Eßzimmer. Das war nach fast 30 Stunden Fahrt nicht verwunderlich.
Aber, oh Wunder, ab da hat sie nie wieder in die Wohnung gemacht. Egal, ob wir es früh oder am Wochenende etwas später schaffen, mit ihr raus zu gehen.
Am Dienstag, den 22.09., hat sie sich das erste Mal lösen können. Und auch das klappt wunderbar beim Gassi gehen.
Wir haben so eine Freude mit Lilou, es ist wunderschön sie zu haben. Die ersten zwei Wochen hatte ich Urlaub und habe im Wohnzimmer bei ihr geschlafen, mein Mann möchte sie nicht im Schlafzimmer haben.
Jetzt haben wir das Bett meiner Tochter ein wenig umgestaltet und Lilou kann nun bei ihr im Zimmer (und manchmal im Bett) schlafen.
Ich dachte, die ersten Nächte würden kurz, wegen Unruhe oder wilden Träumen, aber sie hat praktisch durchgeschlafen. Sie schläft einfach solange wie man selbst schläft. Muss ich um 6.00 Uhr aufstehen, steht sie mit auf. Schlafen wir bis 10.00 Uhr, schläft sie auch solange.
Wir haben einen Riesenpark und Hundewiesen praktisch vor der Tür und sind jeden Tag ein paar Stunden mit ihr unterwegs. Die Trainerin, die jetzt ein paar Mal da war, meinte, man kann zusehen, wie die Muskeln wachsen.
Sie ist super verträglich mit anderen Hunden, spielt total gerne und wild. An der Leine laufen klappt auch immer besser. Und auch auf ihren Namen hört sie schon ganz gut.
Der Jäger, bei dem sie war, hat wohl schon irgendwas mit "Sitz" mit ihr gemacht, das konnte sie schon ein bisschen. Am Anfang war sie sehr unterwürfig, immer, wenn man zu ihr kam oder die Leine anlegen wollte, hat sie sich hingeschmissen. Doch jetzt geht das Leine anziehen schon im Sitzen oder sogar Stehen.
Den Flur und die Treppen bei uns nach draußen läuft sie jetzt ohne Probleme, allerdings zur Tiefgarage muss man sie noch die Treppen tragen. Auch ins Auto steigt sie nicht freiwillig, aber ist sie erst einmal drin, ist sie ganz entspannt.
Bis jetzt haben wir sie noch an der Schleppleine, deswegen ist das Wichtigste jetzt den Rückruf üben, dass wir sie auch mal ohne Leine toben lassen können.
Ach so, der Tierarzt hat ein Blutbild gemacht und war sehr zufrieden. Urin müssen wir nochmal abgeben, vielleicht braucht sie andere Tabletten wegen der Leishmaniose.
Dieses Wochenende sind wir mit ihr in ein Ferienhaus in Warendorf verreist, das war auch total schön. Diese Treppen im Haus ist sie problemlos geflitzt.
Lilou macht uns voll glücklich, wir sind so froh, dass wir sie haben. Sie hat so eine liebe Art, hat aber trotzdem richtig Power. Genau richtig für uns.