Die kleine Alicia hat in 2021 eine regelrechte Achterbahnfahrt absolviert:
Nachdem die Leishmaniose mit Medikamenten aus Italien gut zurückgedrängt werden konnte, wurde bei ihr ein Gesäugetumor entdeckt. Die OP verlief zwar erfolgreich, aber es blieb eine Entzündung in der Leistengegend, die mit weiteren Antibiotika behandelt werden musste.
Im Sommer wurde sie dann von einem Insekt am Fuß gestochen, woraufhin sich wieder eine fette Entzündung bildete, und so musste die kleine Maus erneut mit einem Verband herumlaufen.
Gott sei Dank ist sie eine sehr liebe und geduldige Patientin, die alle Behandlungen klaglos über sich ergehen lässt.
So lieb sie ist, so ängstlich ist sie auch:
Kinder und Handwerker machen ihr immer noch schwer zu schaffen. Dagegen werden ruhige Erwachsene und andere Hunde inzwischen freudig begrüßt.
Einmal ist sie uns aus dem Garten entwischt, weil die Enkel der Nachbarn im Garten nebenan gespielt haben. Gott sei Dank hat sie das Grundstück des anderen Nachbarn ausgewählt und wir konnten sie nach ca. einer 3/4Stunde mit viel Leckerchen und gutem Zureden endlich wieder einfangen.
Die nächsten Wochen ließ ich sie nur noch an der Leine. Inzwischen darf sie im Garten zwar frei laufen, hat aber immer noch 5 Meter Schleppleine ohne Schlaufe dabei. Das ermöglicht ihr den Freilauf bei vollem Tempo (und was für ein Tempo!) und uns den Zugriff, falls es mal wieder brenzlig wird.
Sie ist eigentlich sehr gehorsam, aber sobald sie ein Geräusch hört, dass sie nicht einordnen kann, wird es schwierig. Da müssen wir immer noch sehr aufpassen. Daher gehen wir weiterhin mit Halsband und Sicherheitsgeschirr. Das hat sich einfach bewährt.
In der Hundeschule hat man uns einige Tipps an die Hand gegeben, aber die wichtigsten Elemente sind eben Zeit und Geduld.
Und dann war da noch das Pipi-Problem:
Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnten wir mit waschbaren Hundewindeln gute Erfolge erzielen. Inzwischen passiert nur noch selten ein Malheur.
Das klingt vielleicht alles nicht so positiv, aber unser Mäuschen entwickelt sich doch so langsam zu einem fröhlichen kleinen Hund:
Zu Hause verträgt sie sich gut mit Hund und Katz, Besuch wird vorsichtig begrüßt und sie tobt sogar durchs Haus, dass die Ohren nur so fliegen. Auch bei meiner Mutter zu Besuch tobt sie in Haus und Garten völlig frei. Wenn wir mal abends ausgehen, brauchen wir uns keine Sorgen machen, sie kann mit Baloo zusammen gut alleine bleiben und macht auch keinen Unsinn, sie liegt dann höchstens mal im Bett ;-). Auto fahren ist auch kein Problem.
Ach ja, über Sylvester sind wir der Ballerei entflohen und haben uns in eine Ferienwohnung eingemietet, wo nicht geböllert werden durfte. Das ergab ja einige unbekannte Situationen. Alicia hat das alles aber, für ihre Verhältnisse, sehr gut gemeistert. Mir scheint, sie ist sogar ein wenig mutiger dadurch geworden…
Den nächsten Sylvester-Urlaub hatten wir gleich wieder gebucht.
Alicia wird wahrscheinlich nie eine kleine Draufgängerin werden, aber ich bin überzeugt, dass jetzt, wo die gesundheitlichen Hürden überwunden sind, die kleine Seele auch endlich heilt.
Wir werden jedenfalls immer für sie da sein.