Wir sind richtige Pflegestellenversager. Es gibt Freunde, die haben uns das schon prophezeit, so ist es dann auch gekommen.:-) Kaum hat Ali, zusammen mit seinem Bruder Alf, unser Haus betreten, haben beide unsere Herzen erobert. Anfänglich haben wir noch versucht die "Vernunft walten zu lassen" (2 kleine Kinder, 3 große Hunde?) - schließlich wird es mit jedem Hund ja nicht weniger aufwendig....
Ali hat schlussendlich auch Tobi überzeugt. Er hat so eine Loyalität mit uns allen, ist liebevoll und überschüttet besonders die Kinder mit seinen Zärtlichkeiten. Anfänglich hatte er starke Probleme mit anderen Hunden. Er sah aus, als sei er kurz vorher noch in eine Beisserei verwickelt gewesen, zudem war er allgemein sehr mickrig - im Vergleich zu Alf. Er hatte kaum Muskeln und wog 10 kg weniger als sein Bruder. So vermuten wir, dass er immer "zu kurz" kam, und/oder gemobbt wurde von den anderen. Denkbar ist auch, dass er eine Krankheit durchgemacht hat und daher etwas entwicklungsverzögert ist. Anfänglich hat er jeden Hund angefallen, der ihm zu nah kam - zunächst war Angriff die für ihn "sinnvollste" Strategie. Wir haben viel, viel üben müssen, haben keine Hundebegegnung gescheut und haben uns bewusst in Situationen begeben, die ihn lehrten, dass es andere Möglichkeiten gibt, mit für ihn schwierigen Situationen umzugehen. Auch profitierte er von unserer erfahrenen Hündin und von seinem Bruder, wenngleich die Anwesenheit seines Bruders am Anfang sein Gehabe noch verstärken konnte.
Heute, 4 Monate später, meistert er Hundebegegnungen überwiegend souverän. Manchmal muss er daran erinnert werden, dass er auch ausweichen kann. Von beiden Brüdern ist er derjenige, der schon jetzt deutliches Herdenschutzhundverhalten zeigt. Er ist überaus wachsam und territorial, meldet alles und jeden mit Bellen an, liegt am liebsten im Garten (leicht erhöht), kommt nicht, wenn er darin keinen Sinn sieht und ist derjenige, der abends allein im Dunklen eine "Abcheckrunde" über das gesamte 5000qm Grundstück zieht. Bei menschlichen Begegnungen hat er mittlerweile begriffen, dass er bei unserer Anwesenheit nicht zu entscheiden hat mit wem wir reden. Auch begleitet er mich mit zur Arbeit und macht das alles ganz toll mit. Alles in allem ist er einfach toll und immer bemüht, alles richtig zu machen. Das merken wir!
Seine Mickrigkeit und sein wackeliger Gang machten Untersuchungen seiner Hüfte notwendig. Diese ergaben keine erfreulichen Neuigkeiten. Er hat schon jetzt eine deutlich sichtbare (auf den Röntgenbildern) Luxation der Hüftgelenke. Zusätzlich kaum Muskeln und schwabbelige Sehnen und Bänder. Wir begannen, mit Unterstützung eines Hundephysiotherapeuten, mit Muskelaufbautraining und geeignetem Futterzusatz und hoffen bei der Kontrolluntersuchung in 3 Monaten auf eine stetige Besserung bzgl. des Muskelaufbaus und der allgemeinen Festigung seines Bewegungsapparats. Die Prognose sieht allerdings bereits jetzt nicht gut aus, vermutlich wird es auf eine Operation hinauslaufen, besser bevor sich Arthrose entwickelt. Wir werden alles dafür tun, damit Ali ein beschwerdefreies Leben bei uns leben kann.
Alles in Allem ist er ein fester Bestandteil unserer Familie, der immer dabei sein will, Liebe einfordert und Liebe gibt, wo er nur kann. Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir mutig genug waren uns auch für ihn zu entscheiden. Einfach ein toller Hund!